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Pfingsten in Osterweddingen Ein Dorf feiert sein Traditionsfest

Zu den Pfingsttagen bietet der Kultur- und Heimatverein Osterweddingen ein abwechslungsreiches Programm. Warum das Fest in diesem Jahr für mehr Besucher sorgt.

Von Udo Mechenich 10.06.2025, 10:00
Auf dem Osterweddinger Festplatz gab es beim Pfingstfest des Kultur- und Heimatvereins eine Reihe an Attraktionen für Groß und Klein. Im Mittelpunkt stand ein Kettenkarussell.
Auf dem Osterweddinger Festplatz gab es beim Pfingstfest des Kultur- und Heimatvereins eine Reihe an Attraktionen für Groß und Klein. Im Mittelpunkt stand ein Kettenkarussell. Foto: Udo Mechenich

Osterweddingen - Vier Tage lang ging es drunter und drüber auf dem Festplatz in der Ortsmitte von Osterweddingen. Auch in diesem Jahr hatte der Kultur- und Heimatverein wieder ein abwechslungsreiches Programm für sein Pfingstfest geplant und organisiert. Für jeden war etwas dabei.

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Am Freitag ging es los mit dem „Dorfbums“. Ab 19 Uhr legte DJ Maythis im Festzelt auf. „Die Stimmung war top. Hatten wir im vergangenen Jahr 400 Karten verkauft, so waren es in diesem Jahr 1.000“, freut sich der Vorsitzende des Osterweddinger Kultur- und Heimatvereins, Sebastian Ruffert.

Im Festzelt konnten sich die Kinder  beim Familienfest schminken lassen. Finn (3) wurde zu Spidermann.
Im Festzelt konnten sich die Kinder beim Familienfest schminken lassen. Finn (3) wurde zu Spidermann.
Foto: Udo Mechenich

Der Samstag startete um 10 Uhr mit dem Fußballturnier. Sieben Mannschaften kämpften um den Pokal. Sieger wurde die Mannschaft der alten Herren des Osterweddinger Sportvereins. Am Nachmittag stand das Familienfest an. Hier gab es auf dem Festplatz ein Ketten- und Kinderkarussell, eine Losbude, Luftgewehrschießen, eine Süßigkeitenbude mit Zuckerwatte und eine Pfeilwurfbude. Im Zelt freuten sich die kleinen Besucher über eine Hüpfburg sowie einen Schmink- und einen Tattootisch.

Eine Premiere war es für Janko Behring vom Hof der klugen Tiere in Atzendorf. Zum ersten Mal führte er auf dem Osterweddinger Pfingstfest seine Show vor. Mit dabei hatte er den Hund „Hugo“, den Papagei „Paula“, die Ratte „Merida“ und die Schlange „Herr Atemnot“. Natürlich lief bei seiner 20-minütigen Show nicht immer alles so wie angekündigt. Machte aber nichts.

Janko vom Hof der klugen Tiere war an manchen Punkten seiner Show nicht ganz einverstanden mit der Interpretation seiner Anweisungen durch seine Tiere.
Janko vom Hof der klugen Tiere war an manchen Punkten seiner Show nicht ganz einverstanden mit der Interpretation seiner Anweisungen durch seine Tiere.
Foto: Udo Mechenich

Der Spaß war garantiert, wenn beispielsweise Hund Hugo einen sieben Meter Satz machen sollte, durch einen blauen Reifen hindurch. Als aber Janko ihm den Reifen hinhielt, atemlose Stille im Publikum herrschte, nahm Hugo einfach den Weg unter dem Reifen hindurch.

Abends spielte die Altenweddinger Band „Einzig und Artig“ auf. Ruffert ist glücklich darüber, dass sich die Musiker den Pfingstsamstag immer für Osterweddingen frei halten.

Stimmung mit der Band „Tänzchentee“

Gleich zwei Höhepunkte prägten das Programm am Sonntag. Zunächst zeigten über 40 Mitglieder des Vereines ihr zweistündiges „kulturelles Programm“. Der Titel lautete „Ein Irrenhaus am Rande der Stadt“. Schon seit über 20 Jahren denkt sich ein Team aus dem KHV immer ein Schauspiel aus, das einen aktuellen Bezug zu Politik und Gesellschaft hat. Abends spielte ab 19 Uhr die Stimmungsband „Tänzenchentee“ aus Bernburg auf. „Das war Tanzmusik pur. Die Titel waren querbeet. Mit der Musik hatte jeder Spaß, von 20 bis 70 Jahren“, fasst Ruffert seine Eindrücke zusammen.

Ein Oldtimerkorso weckte am Montagmorgen ab 9.30 Uhr die Menschen in Osterweddingen. So ist es hier an Pfingsten Brauch. Über 40 Fahrzeuge und Trecker nahmen daran teil. „Das war wieder unser Signal, dass alle zum Frühschoppen runterkommen sollen“, erklärt Ruffert. Um 10.30 Uhr gingen dann vom Festplatz aus die KHV-Mitglieder zusammen mit ihren Gästen, insgesamt über 200, angeführt von der Sülldorfer Schalmeienkapelle 1964, ins Festzeit.

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Für Sven Peters, stellvertretender KHV-Vorsitzender, ist es der Spaß am Vereinsleben der ihn antreibt, zu helfen. „Jeder von uns, der seinen Part für unser Pfingstfest leistet, tut dies für die Gesamtheit. Mein Vater Ulrich war zuvor der KHV-Vorsitzende. Nun treten wir in seine Fußstapfen. Es freut uns alle, wenn die Menschen unser Angebot annehmen. Dann lebt unser Dorf. Wir setzen die Tradition fort, die über Jahre entstanden ist.“

Der Erfolg zeige sich daran, wie das Pfingstfest Stück für Stück von Jahr zu Jahr wachse und immer „bunter“ werde. Es strahle weit über die Ortsgrenzen hinaus aus. „Unsere Gäste erleben unsere Gemeinschaft und sind begeistert davon. Dafür lohnt sich jeder Einsatz“, meint auch KHV-Mitglied Andreas Kühn.

„Ich bin immer wieder begeistert, wie sehr sich die Osterweddinger reinhängen, unseren Gästen von nah und fern ein tolles Pfingstfest zu bieten. Einsatz lohnt sich“, betont das Osterweddinger Ratsmitglied Wolfgang Kettner. Für Ruffert ist es wichtig, die „Tradition des Pfingstfestes an die Kinder und Jugend weiterzugeben. Das ist für uns die fünfte Jahreszeit. Bei uns lebt die Gemeinschaft. Uns verbindet etwas mit Osterweddingen.“