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Erntedank So mischt die Börde mit

Die Börde wird beim Landeserntedankfest am Wochenende in Magdeburg stark vertreten sein. Nicht nur als Besucher, sondern als Aussteller.

Von Sabrina Trieger 16.09.2016, 01:01

Hohendodeleben/Magdeburg l Auch beim 22. Landeserntedankfest, das am Wochenende von 10 bis 18 Uhr im Magdeburger Elbauenpark seine Besucherpforten geöffnet haben wird, werden die Schlepperfreunde aus Hohendodeleben wieder ihre historische Erntetechnik präsentieren.

Auf dem ehemaligen Buga-Gelände gehört Konrad Krüger mit seinen Mitstreitern bereits seit 2011 zum festen Stamm von Ausstellern, die mit ihren historischen Maschinen und Vorführungen zur Gestaltung des Traditionsfestes beitragen.

Genügend Weizen haben die fleißigen Freunde bereits in Vorbereitung auf die Gaudi vor fünf Wochen eingefahren. Und zwar traditionell mit einem historischen Traktor und einem alten Mähbinder. So ausgestattet, hatten sie eine Fläche von Landwirt Detlef Haase in der Magdeburger Gemarkung „beackert“ und Weizen gemäht. „Insgesamt 300 Bund, um den Besuchern zeigen zu können, wie früher das volle Korn gedroschen wurde“, erklärte Konrad Krüger, der seinen 49 Jahre alten und auf Hochglanz geputzten „UTB Universal 651“ mit 75 PS bereits heute von seinem Hof in Hohendodeleben lenken wird, um die Dreschmaschine nach Magdeburg zu bringen. „Wir werden gegen 10 Uhr im Konvoi, sieben Mann mit fünf Traktoren plus Anhängern, Richtung Elbauenpark starten. Über die B1 rechnen wir bis zum Ziel mit einer knapp einstündigen Fahrt“, schätzt Krüger. Sein Bekannter Willi Kemmer aus Blumenberg wird beispielsweise mit seinem Traktor den historischen Getreidemähbinder auf das Ausstellungsgelände bringen. Das Korn hat Siegfried Drebenstedt „im Gepäck“.

„Vor Ort dauert der Aufbau der Technik zirka zwei bis drei Stunden, so dass wir Sonnabendfrüh gleich startklar und einsatzbereit sind. Denn das erste Dreschen steht bereits um 10.30 Uhr auf dem Programm. Am Sonntag werfen wir die Maschinen erst nach dem Gottesdienst um 12 Uhr an.“

Das Spektakel wollen sich auch Otto und Marion Wendlandt aus Hohendodeleben nicht entgehen lassen. „Das Landeserntedankfest ist immer einen Besuch wert“, sagt die 71-Jährige, die ihren Mann bereits gestern zu ihrem persönlichen Erntekönig gekürt hat. Den ihr liebster Otto hat in diesem Jahr eine 3,90 Meter hohe Tomatenpflanze gezogen. Dem nicht genug trägt die XXL-Pflanze, die sich auf dem Hof in der puren Sonne um den 16 Jahre alten Weinstock windet und jeden Abend gegossen wird, aktuell noch 81 unreife Tomaten. „22 haben wir schon geerntet“, erzählt der 72-Jährige stolz. Im Frühjahr hatte der pensionierte Bierbrauer 24 normalgroße Tomaten-Setzlinge der Sorte „Harzfeuer“ im Handel gekauft und daraus stolze 115 Pflanzen gezogen. „Sie wachsen mittlerweile nicht mehr nur im Beet, sondern ranken im Garten bereits auch schon bis in den Komposthaufen hinein“, erzählt Marion Wendlandt, die aus der üppigen Ernte Tomatensuppe und Ketchup kocht. „Richtig gelagert, werden wir so bestimmt bis Weihnachten Tomaten essen können“, ist sich der Senior, der seinen Garten täglich mit Hacke und Spaten beackert, sicher.

Nach dem Besuch des 22. Landeserntedankfestes, das im vergangenen Jahr rund 32000 Gäste begrüßt hatte, will auch schon die nächste Technikschau bestaunt werden. Und zwar in Groß Rodensleben. Dazu lädt der hiesige Heimatverein vom 30. September bis 2. Oktober ein.