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Feuerwehr Kameraden an die Wehr binden

Die Feuerwehren in Wanzleben sind gut aufgestellt, die Nachwuchssorgen halten sich in Grenzen.

Von Theo Weisenburger 11.02.2020, 00:01

Wanzleben l Es sind zwei komplett unterschiedliche Beschlussvorlagen, die derzeit von Ortschaftsräten und Ausschüssen behandelt werden: Aber eine Gemeinsamkeit haben Kitagebührensatzung und Feuerwehrsatzung dennoch. Sie sehen finanzielle Anreize für die Angehörigen der freiwilligen Feuerwehren in der Stadt Wanzleben-Börde vor. Bei den Kita- und Hortgebühren, die erstmals seit 2017 erhöht werden sollen, ist des Zuschuss für die Kameraden nur indirekt vorgesehen. Auf Antrag wird den Kameraden ein Drittel der Kinderbetreuungsbeiträge erlassen. Dieser Passus hat, wie der ganze Satzungsentwurf, in Ortschaftsräten und Ausschüssen bislang große, Zustimmung erhalten.

Das selbe gilt auch für die Feuerwehrsatzung, die derzeit in den Gremien behandelt wird und abschließend am 5. März vom Stadtrat beschlossen werden soll. Vorausgesetzt, es gibt keinen nennenswerten Wiederspruch, wonach es aktuell nicht aussieht. Die geänderte Feuerwehrsatzung geht auf den im November vergangenen Jahres beschlossenen Brandschutzbedarfsplan zurück

Bisher geregelt waren die Entschädigungen für Funktionsträger wie Wehrleiter und Gerätewarte. Nunmehr sollen aber auch aktive Feuerwehrleute einen finanziellen Anreiz zwischen fünf und 25 Euro bekommen, die Ausbildungen organisieren oder selbst absolvieren. Ebenso sollen aktive Kameraden für langjährige Mitgliedschaften in der Feuerwehr gewürdigt werden, und zwar mit 50 Euro für zehn Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr, 75 Euro für 20 Jahre, 100 Euro für 30 Jahre, 125 Euro für 40 Jahre und 150 Euro für 50 Jahre Mitgliedschaft.

Das Ganze läuft unter dem Stichwort „Förderung des Ehrenamts“. In der Satzung heißt es: „Die Mitgliederbindung hat Priorität“. Und weiter: Die Sicherung des Personalbestandes werde bei sinkender Bevölkerungszahl immer schwerer, zudem steigen die Anforderungen. Neben den rein finanziellen Zuschüssen bekommen die Kameraden auch immaterielle Anreize für ihr Engagement in der Wehr. So erhalten sie künftig pro Saison zehn Freikarten für die kommunalen Freibäder, können auf Stadtkosten Fahrsicherheitstrainings absolvieren, die Stadt übernimmt Kosten für ärztliche Untersuchungen beim Erwerb des Führerscheins sowie teilweise Impfkosten. Auch werden sie bei Eignung bevorzugt von der Stadt eingestellt.

Zudem gibt es Zuschüsse für die Mitgliedschaft in Fitnessstudios und bei Sportvereinen. Damit soll nicht nur die Attraktivität der Feuerwehr erhöht werden, sondern auch die Fitness der Kameraden. Denn die ist im Einsatz besonders gefordert, vor allem bei den Atemschutzgeräteträgern.