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Feuerwehr Psychische Belastung sei besonders hoch

2017 war für die Wefensleber Feuerwehr ein herausforderndes Jahr. Das machte die Wehrleitung in der Bilanz zur Hauptversammlung deutlich.

Von Ronny Schoof 09.04.2018, 01:01

Wefensleben l Gemessen an der Zahl der Einsätze, sei 2017 ein durchschnittliches Jahr für die Wefensleber Kameraden gewesen, fasste Ortswehrleiter Maik Simon zusammen. Aber der Anlass der Alarmierungen habe den Aktiven mitunter schwer zu schaffen gemacht: „Traurigerweise waren vier Einsätze dabei, bei denen es Todesopfer zu verzeichnen gab. Die psychischen Belastungen waren daher für uns im vergangenen Jahr besonders hoch.“

Man sei mit Suizidfällen beziehungsweise mit Verstorbenen konfrontiert worden, deren Wohnungen durch die Feuerwehr geöffnet werden mussten. „Das sind beileibe keine angenehmen Einsätze“, sagt Gemeindewehrleiter Reinhard Breitfelder und hatte die Thematik schon im Rahmen der Delegiertenversammlung Obere Aller mit mahnenden und auch selbstkritischen Worten angesprochen: „Aufgrund mangelhafter Kommunikation zwischen den verantwortlichen Stellen waren die Kameraden mit der Verarbeitung dieser Einsätze im ersten Moment ziemlich auf sich allein gestellt. Kein Vertreter der Gemeindewehrleitung, keine Notfallbegleitung war vor Ort. Das werden wir ändern.“

„Wir sollten aber auch die vielen freudigen Ereignisse nicht vergessen“, betonte Maik Simon und nannte als Höhepunkte die 130-Jahr-Feier der Wefensleber Feuerwehr im Februar und das Herbstgastspiel von Radio SAW, für das sich Simon erfolgreich beworben hatte. Mit abwechslungsreichen Aktionen habe man darüber hinaus abermals das Dorfleben bereichert. Simon zählte unter anderem das Knutfest, das Eisbeinessen aus der Feldküche, das Osterglühen und das Maifeuer auf.

Letzteres habe sogar eine amüsante Fußnote aufzuweisen: „Der mitten in der Ausrichtung des Maifeuers gemeldete Brand war eine ganz eigenwillige Kuriosität. Bewohner haben aufsteigende Rauchschwaden bemerkt und verantwortungsvoll den Alarm ausgelöst. Alles ließen wir Feuerwehrleute stehen und liegen, um auszurücken – und dann stellte sich heraus: Das vermeintliche Schadensereignis war nicht anderes als unser eigenes Maifeuer.“

Im traditionellen sportlichen Vergleich der Feuerwehren habe sich die Nachwuchsabteilung besonders hervorgetan: „Durch eine hervorragende Leistung beim Löschangriff in Eilsleben hat sich unsere Jugend für den Kreisausscheid qualifiziert.“

Den Blick nach vorn gerichtet, erklärte Maik Simon weiter: „Für die Zukunft wünscht sich die Wefensleber Feuerwehr mit ihren aktuell 26 Kameraden, acht Jugendlichen und fünf Kindern von der Gemeindewehrleitung ausreichende Unterstützung, um weiterhin technisch mithalten zu können. Denn schließlich geht es nicht um die Wehr selbst, sondern darum, der Bevölkerung eine ausreichende Gefahrenabwehr bieten zu können.“