1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Ministerpräsident Haseloff im Sülzetal

Firmenbesuch Ministerpräsident Haseloff im Sülzetal

Ministerpräsidenten Reiner Haseloff hat sich im Sülzetal Gigangen der Landwirtschaft und die sanierte Langenweddinger Kirche angeschaut.

Von Yvonne Heyer 09.02.2017, 11:00

Sülzetal l Mitten im Ort also, so die erste Feststellung des hohen Besuches. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU)besuchte gestern gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Manfred Behrens, dem CDU-Landtagsabgeordneten Guido Heuer, der den Besuch „eingerührt“ hatte, den Landmaschinenvertrieb Altenweddingen (LVA). Die Geschäftsführer Thomas Breyer und Ronny Kudwin sowie Prokuristin Sybille Schoch nahmen die Gäste eben mitten im Ort in Empfang. „Früher waren hier LPG und VEG ansässig, die Flächen und Hallen haben wir übernommen“, erklärt Thomas Breyer. Insgesamt sind es 3,1 Hektar . Die Lage mitten im Ort bringe nur Nachteile, wenn die Mähdrescher beim Rückwärtsfahren zu laut piepen, ansonsten habe es den Vorteil, dass Diebe bislang um das Areal einen Bogen gemacht haben. Das Unternehmen wurde am 1. September 1990 gegründet und ist heute in Deutschland der größte John Deere Händler.

Kaum ist der Rundgang durch die Firma gestartet, klingelt das Handy des Ministerpräsidenten. „Da muss ich jetzt rangehen“, entschuldigt er sich. Um wenig später strahlend zu verkünden: „Ich werde zum fünften Mal Opa, die Feindiagnostik ergab, dass es nach vier Jungen endlich mal ein Mädchen wird.“ Und weiter kann der Rundgang gehen.

In Altenweddingen direkt sind 110 Männer und Frauen angestellt, werden die acht Filialen dazu gerechnet, beschäftigt LVA insgesamt 175 Mitarbeiter. Derzeit werden mehr als zwei Millionen Euro in den Ausbau eines neuen Standortes in der Kusey (Altmark) investiert.

Ausgebildet werden insgesamt 30 junge Leute in unterschiedlichen Berufen. So freut sich der Landesvater, dass Cedric Fuchs aus Niedersachsen nach Altenweddingen gekommen ist, um hier Automobilverkäufer zu lernen. Mit der Ausbildung wolle sich das Unternehmen auch in Zukunft den Berufsnachwuchs in der Werkstatt, aber auch durch weiterführende Ausbildungen in der Führungsetage sichern.

LVA versteht sich auch als Innovationszentrum, bietet Schulungen für die Fahrer von Mähdreschern und Traktoren an. Denn in den Maschinen stecke viel moderne Technik, die beherrscht werden muss. „Allein für die GPS-Technik halten wir hier die Spezialisten vor“, erklärt Thomas Breyer. Nicht nur Deutschland ist LVA aktiv, eine Filiale gibt es auch in der Ukraine. Geschäftsbeziehungen gibt es auch zu Russland und Moldawien.

Angesichts der riesigen Maschinen bringt die Geschäftsführung ein Problem zur Sprache, dass das Alltagsgeschäft gerade während der Ernte erschwert. „Unsere Mähdrescher, vor allem die mit Raupenlaufwerk, haben Überbreite. Während es in Bayern oder Mecklenburg-Vorpommern kein Problem ist, diese von A nach B zu transportieren, müssen wir hier in Sachsen-Anhalt Anträge auf eine Sondergenehmigung für Schwerlastransporte beim Landesverwaltungsamt stellen und dort wird, je nachdem welche Person den Antrag bearbeitet, unterschiedlich entschieden, von den zeitlichen Verzögerungen mal ganz zu schweigen. Wenn aber ein Mähdrescher während der Ernte ausfällt, muss sofort Ersatz her. Wir wollen innerhalb von 24 Stunden legal helfen können“, erklärt Ronny Kudwin dem Ministerpräsidenten das Problem. Er nahm es mit und wolle sich um Klärung bemühen.

Nach dem Besuch von LVA ging es für den Ministerpräsidenten weiter nach Langenweddingen in die evangelische Kirche St. Georg, wo sich neben Pfarrer Raimund Müller-Busse auch Parteikollege Karl-Heinz Daehre zur Runde gesellte. Dank unterschiedlicher Fördertöpfe konnte St. Georg in den vergangenen Jahren komplett saniert werden. Dass dazu auch die Orgel gehört, die Kantor Werner Jankowski gestern erklingen ließ, sei nicht zuletzt Karl-Heinz Daehre und vielen anderen Langenweddingern zu verdanken.