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Großbrand Kampf gegen die Glutnester

Beim Großbrand in Groß Rodensleben haben Feuerwehrleute in der Nacht Wache gehalten. Seit Donnerstag brennen hier zwei große Lagerhallen.

Von Sabrina Trieger 03.12.2016, 00:01

Groß Rodensleben l Auch 24 Stunden nach dem Brandausbruch steigen Rauchsäulen auf dem Gelände des Agrarbetriebes von Matthias Kuthe in Groß Rodensleben auf. Über den Korb der Drehleiter werden auch Freitagnachmittag noch immer Wassermassen durch den Löschroboter auf die Strohballen geworfen. Insgesamt 2000 Tonnen sind verbrannt. Auch der 3000 Liter fassende Dieseltank sei abgebrannt, erklärt Einsatzleiter Burkhard Wegner, der gestern Abend die Domersleber Kameraden in die Brandwache schickt. Ab Sonnabend 6 Uhr werden sie von den Groß Rodenslebern abgelöst. „Dann entscheiden wir, wie wir weiter verfahren wollen“, merkt der Stadtwehrleiter an.

Mit dem Großbrand, den Augenzeugen am Donnerstag gegen 13 Uhr gemeldet hatten, waren sieben von insgesamt 13 Ortswehren mit 80 Kameraden zum Löscheinsatz ausgerückt. Weil aufgrund von Gasflaschen Explosionsgefahr bestand, hatten in der Nacht zum Freitag zwei Teams mit jeweils sechs Kameraden die Brandwache aus sicherer Entfernung heraus gehalten. Sie wurden Donnerstagfrüh gegen 7 Uhr von 23 Kameraden abgelöst, die die Löscharbeiten fortsetzen. Die Kripo beschlagnahmte den Brandort. Die Ursache sei noch völlig unklar. „Erst wenn das Feuer gelöscht ist, können die Brandursachenermittler das Areal betreten und ihre Arbeit aufnehmen“, sagte gestern auf Nachfrage ein Polizeisprecher. Wie lange sich die Löscharbeiten noch hinziehen werden, stand gestern Abend noch nicht fest. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund zwei Millionen Euro.

Ortsbürgermeister Jürgen Wichert sprach der betroffenen Bauernfamilie sein Mitgefühl aus. „Es ist alles abgebrannt, was sich die Familie in den letzten 30 Jahren aufgebaut hat. Hier hängen Existenzen dran. Das ist eine Tragödie. Die hintere Halle war erst im Vorjahr neu gebaut worden. Erschreckend ist auch, wie viele Großeinsätze es in den vergangenen Jahren in der Gemeinde gegeben hat.“ Das letzte Feuerdrama hatte es im Ort erst im Februar gegeben. Eine fünfköpfige Familie stand über Nacht vor dem Nichts. Das Wohnhaus ist seither unbewohnbar. Bereits abgerissen ist das Haus, dessen Statik im Oktober 2015 bei einer Gasexplosion völlig zerstört worden war.