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Großprojekt Schüler werden zu Streitschlichtern

Die Fairplay Soccer Tour macht am 9. Mai 2017 Station in Wanzleben. Das Motto: „Manege frei für Fairplay und Vielfalt“.

Von Detlef Eicke 28.12.2016, 00:01

Wanzleben l Das Projekt ist von René Tretschok, ehemaliger Profifußballer, Champions-League-Sieger und Deutscher Meister mit Borussia Dortmund, vorgestellt worden. Einen ersten Workshop für Botschafter und einen Einblick in die Tour hat es vor kurzem am Wanzleber Gymnasium gegeben.

„Wir laden vor dem Tourstart wieder zahlreiche Schüler ein, sich in einem Workshop mit dem Fairplay-Konzept der Deutschen Soccer-Liga und der Bedeutung für Fairplay in der Gesellschaft über den sportlichen Bereich hinaus auseinanderzusetzen“, erläutert René Tretschok. Ziel sei, die Schüler als Fairplay-Botschafter der Deutschen Soccer-Liga ins Turnier in Wanzleben einzubinden. „Die Teilnehmenden erwartet neben Selbstautonomie, Eigenverantwortlichkeit im Turnierablauf und ihrer Fairplay-Vorbildfunktion natürlich jede Menge Spaß und Mannschaftsgeist“, blickt Tretschok schon einmal voraus.

Die Fairplay Soccer Tour ist ein bundesweit angelegtes Integrations- und Präventionsprojekt, das im sportlichen Miteinander den Fokus auf faires Verhalten und Freude am Sport legt. Ausrichter der Tour ist die Deutsche Soccer Liga. René Tretschok, der auch Vizepräsident der Deutschen Soccer Liga ist, sagt: „Im Leben wie im Sport kommt es nicht immer auf das Ergebnis an. Viel wichtiger ist, egal ob man gewinnt oder verliert, das faire Miteinander in jeder Situation.“

Das sportpädagogische Projekt sei zu einem der bundesweit größten herangewachsen, ist der Ex-Profi stolz. „Wir nutzen die außerordentlichen Potenziale des Sports, um Menschen eine Teilhabe zu ermöglichen und dabei demokratisches und vielfaltsbewusstes Miteinander zu fördern“, weiß Tretschok. In diesem Jahr zeigt sich das Ergebnis beinahe rekordverdächtig. Knapp 20000 Kinder und Jugendliche haben am Projekt teilgenommen. Beim Turnier in Wolmirstedt sind sagenhafte 104 Mannschaften mit über 500 Aktiven angetreten. „Bei allen Emotio-nen und dem Wettkampfgedanken ist auch das Fairplay nicht zu kurz gekommen“, so Tretschok. Fairplay sei auch Ausgangspunkt und Ziel jedes ausgetragenen Spiels und zahlreicher Projekttage und Workshops, die an Partnerschulen der Austragungsorte fester Bestandteil der Tour sind. „Fairplay ist mehr als das Einhalten von Regeln auf dem Spielfeld. Es ist auch Ausdruck einer inneren Haltung, aus der heraus Menschen Vielfalt achten und sich die Hände außerhalb des Spielfeldes reichen“, macht Tretschok deutlich.

Möglichst viele Meldungen zur Teilnahme am Wanzleber Turnier seien erwünscht, hofft Schulleiterin Dr. Susan Pichottky auf rege Beteiligung. 756 Schüler lernen am Börde-Gymnasium, also genug Potenzial, um mehrere Mannschaften zu bilden. „Stellt das Gymnasium 20 Teams, wird es eine zusätzliche Belohnung geben“, verspricht René Tretschok. „Wir werden alles unternehmen, diese 20 Teams an den Start zu bringen“, ist sich Sportlehrerin Kathrin Kühner sicher.

Fairplay solle auch nach den Spielen herrschen. Dieses Fairplay wollen die Organisatoren vermitteln. Die Botschafter begleiten die Spiele an Stelle der üblichen Schiedsrichter und kümmern sich darum, dass auch nach dem Spiel alle Beteiligten fair miteinander umgehen und mit dem Ergebnis leben können. Streit und Unstimmigkeiten schlichten gehört für die Botschafter dazu, wenn auf dem Platz eben nicht alles nach Plan läuft.

Bei der Fairplay Soccer Tour zählt nämlich nicht nur das sportliche Ergebnis, das wie sonst beim Fußball auch in Toren entsteht. Für einen Sieg gibt es drei Punkte, für ein Unentschieden einen. Hinzu kommt noch die Fairplay-Wertung. Zu Beginn jedes Spiels hat jede Mannschaft sechs Fairplay-Punkte, für unfaire Aktionen werden dann Punkte abgezogen.

„Beim Bundesfinale waren Mannschaften dabei, die nicht ein Spiel nach Toren gewonnen hatten, aber durch ihre faire Spielweise so viele Punkte gemacht haben, dass es eben doch für die Qualifikation gereicht hat“, erklärt René Tretschok.

In Wanzleben macht die Fairplay Soccer Tour zum ersten Mal Halt. Dazu kam es über eine Anfrage aus dem ostdeutschen Sparkassenverband, der Hauptsponsor der Tour ist. „Wanzleben bietet sich als geeigneter Austragungsort an. Die Bedingungen am Gymnasium sind wirklich gut. Die Sporthalle ist in unmittelbarer Nähe zu finden“, sagt Marco Reichel von der Kreissparkasse Börde.

Alle weiterführenden Informationen können auf der Homepage nachgelesen werden.