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Grundschulen Pläne für Verbund vorerst vom Tisch

In der Stadt Wanzleben-Börde wird vorerst kein Grundschulverbund gegründet. Dazu fehlen die rechtlichen Grundlagen.

Von Mathias Müller 31.01.2019, 00:01

Wanzleben l Die von Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) unlängst in Aussicht gestellte Gründung eines Grundschulverbundes in der Einheitsgemeinde ist vom Tisch. „Aufgrund der vorliegenden Informationen ist eine Bildung von Grundschulverbünden für das Schuljahr 2019/2020 rechtlich nicht möglich, so dass derzeit kein Handlungsbedarf für die Stadt Wanzleben-Börde besteht“, heißt es in einer Informationsvorlage der Stadtverwaltung, die bei einer Sitzung des Sozialausschusses des Stadtrates Wanzleben von den Mitgliedern behandelt wurde.

Die Mindestgröße einer bestandsfähigen Grundschule beträgt nach den Vorgaben des Landes Sachsen-Anhalt 60 Schüler. „Als Träger der Grundschulen besteht für die Stadt Wanzleben-Börde die Möglichkeit, bei nicht erreichen der gesetzlich festgelegten Mindestschülerzahl, die betroffene Grundschulen aufzuheben, den Unterrichtsstandort jedoch aufrecht zu erhalten und als unselbstständigen Teilstandort mit einer anderen bestandsfähigen Grundschule als Hauptstandort zu einem Grundschulverbund zu verbinden“, sagt das Informationspapier weiter aus.

Wie eine Prognose der Stadt Wanzleben-Börde aussagt, erreichen alle fünf Grundschulen der Einheitsgemeinde in den kommenden Jahren die Mindestanzahl von 60 Schülern. Erst mit dem Schuljahr 2024/2025 werde es kritisch. Dann erreiche die Grundschule „Martin Selber“ in Domersleben mit prognostizierten 57 Schülern die Mindestanzahl nicht mehr und sei daher ab diesem Zeitpunkt in ihrem Bestand gefährdet. Allerdings seien weder Weg-, noch Zuzüge, anderweitige Einschulungen oder weitere Veränderungen dabei berücksichtigt worden. Daher bestehe nach Ansicht der Stadt die Gefahr, dass die notwendige Mindestzahl bereits im Jahr zuvor nicht erreicht würde.

Weiterhin erfülle auch die Grundschule im Zuckerdorf Klein Wanzleben mit 61 Schülern im Jahr 2024/2025 nur knapp die notwendige Mindestschülerzahl. Diese Aspekte sowie die langfristigen Prognosen seien bei der Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung der Stadt Wanzleben 2020 zu berücksichtigen.

Der Wanzleber Stadtrat hatte sich bereits im November mit der Prioritätenliste auf Grundlage der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur finanzschwacher Kommunen befasst. Das Land Sachsen-Anhalt gewährt Zuwendungen aus Bundesmitteln für Investitionen in finanzschwachen Kommunen wie der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde zur Verbesserung ihrer Schulen. „Wir wollen das Geld nicht mit der Gießkanne verteilen, sondern einzelne Maßnahmen richtig durchführen“, sagte damals Bürgermeister Thomas Kluge. Die größten baulichen Probleme gebe es in den Grundschulen Wanzleben und Hohendodeleben. Gleichwohl würden sich die Stadt und der Rat weiterhin zu den fünf Grundschulstandorten der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde bekennen.