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Halloween Kleine Hexen tanzen auf dem Markt

Eine nächtliche Idee hat am Sonnabend vor dem Wanzleber Rathaus Gestalt angenommen. Erstmals wurde hier im großen Stil Halloween gefeiert.

Von Constanze Arendt-Nowak 01.11.2016, 00:01

Wanzleben l Neugierig kamen die ersten Wanzleber und Gäste aus Nah und Fern schon kurz vor 17 Uhr um die Ecke. Alle waren gespannt, was ihnen wohl geboten wird bei dieser Premiere des Halloween-Spektakels vis-à-vis des Rathauses in Wanzleben. Die Idee, zu Halloween einmal etwas Größeres in Wanzleben aufzuziehen, kam DJ Frank Lüers aus Blumenberg, wie er erklärte, eines Nachts. Ob die besonders gruselig war, weil der Vollmond zum Fenster hineinschien, wagt er heute aber nicht mehr zu sagen.

Mit der Idee allerdings begeisterte er schnell auch andere, die mit ihm gemeinsam ins Organisationsboot stiegen und über Wochen an dem Programm für die gruseligen Stunden in der Wanzleber Innenstadt strickten: Jörg Wilke, Jörg Schulz, Andy Müller, Dirk Weinrich, Gaukler Tomasius, Sylvia und Simone Trieb. Ihren Dank richteten sie aber auch an die Stadtverwaltung, ohne deren Unterstützung, wie Frank Lüers unterstrich, ein Spektakel in dieser Art nicht möglich gewesen wäre. „Selbst die Beleuchtung bleibt heute auf dem Markt aus, bis 20 Uhr sorgen wir ganz allein für das passende Licht, damit es so richtig schön gruselig ist“, verriet Frank Lüers dem Publikum, das sich um den Kandelaber versammelt hatte.

Den Organisatoren war von vornherein klar, mit Licht, Laser und Feuer lässt sich die gruselige Atmosphäre gut untermalen. Für den Rest brauchten sie die Hilfe der Wanzleber und ihrer Gäste. Und viele, besonders von den kleinen Gästen, ließen sich auch nicht lange bitten, gruselig kostümiert auf dem Marktplatz zu erscheinen. Schließlich lockte auch ein Gutschein, mit dem das schönste Kostüm prämiert werden sollte.

Die Qual der Wahl hatte dann Gaukler Tomasius. Er musste sich zwischen all den kleinen und größeren Hexen und Gespenstern entscheiden. Doch wozu gibt es eigentlich ein Publikum-Applausometer? So traf das Publikum die Entscheidung, wer sich über die Gutscheine freuen durfte.

Ein zweiter Gutschein war plötzlich noch übrig, da die Wanzleber vor dem Fest wenig Schnitzlust zeigten und keine Grusel-Kürbisse mit zum Markt brachten, die prämiert werden konnten. Mit einer Ausnahme: Der Erstklässler Karl-Richard Schindler, der interessiert auch regelmäßig im Rathaus vorbeischaut, erfüllte die Bitte der Bürgermeisterin Petra Hort, einen geschnitzten Kürbis mitzubringen. Und er zeigte auch mutig hoch oben auf der Rathaustreppe sein Talent als Geschichtenerzähler. Er erzählte, wie das Rathaus zum Rathaus wurde. „Das Tor erinnert noch heute daran, dass dort einmal ein Bauernhof stand“, erklärte Karl-Richard selbstbewusst.

Das war auch Ansporn für Gertraude Schug-Müller, die den Wanzlebern die Geschichte vom Silberbein erzählte und sie somit zum Gruseln brachte.

Immer wieder waren die gellenden Schreie der Kinder zu hören. Und dann wurde es wieder ganz still und spannungsgeladen, als Gaukler Tomasius und seine Feuerfreunde von „Little Flame“ aus Magdeburg mit der Feuershow oder Jörg Wilke mit seiner Lasershow den Markt verzauberten. Die Stunden vergingen wie im Flug, bis sich der von den Gauklern begleitete Umzug zum Raßbachplatz in Bewegung setzte. Hier startete dann noch ein kleine Gaukelei, ehe im Kulturhaus die Party für die Erwachsenen begann.

„Wenn es gewollt ist, gibt es im nächsten Jahr eine Neuauflage“, kündigt Frank Lüers schon heute an. Vorstellbar wäre, am 30. Oktober 2017 erneut ein Spektakel mit Feuer, Laser und Tanz auf dem Markt zu feiern.