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Haushalt Wanzleber Räte beraten gemeinsam

Sieben der insgesamt elf Ortschaftsräte der Einheitsgemeinde Wanzleben haben gemeinsam über die finanzielle Zukunft beraten.

Von Mathias Müller 10.11.2017, 00:01

Wanzleben l „Meine optimistische Grundhaltung bleibt bestehen“, sagte am Mittwochabend Thomas Kluge (parteilos), Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde, bei einer gemeinsamen Beratung der Ortschaftsräte zu den Finanzen. Der Bürgermeister hatte alle Ortschaftsräte der Einheitsgemeinde in das Kulturhaus der Sarrestadt eingeladen, um mit ihnen den finanziellen Fahrplan der kommenden Jahre abzustecken. Dabei sei es aus Kluges Sicht einmalig, dass Wanzleben in diesem Jahr zwei Haushalte verabschiede: den bereits beschlossen für 2017 und den noch zu beschließenden für 2018.

Vor der Debatte machte Kluge grundsätzlich deutlich, dass alle Ortschafts- und Stadträte eine gemeinsame Verantwortung gegenüber der Stadt Wanzleben-Börde tragen würden, die in ihre finanzielle Handlungsfähigkeit münde. „Wir können es aus eigener Kraft schaffen“, sagte Kluge. Wobei er nicht verschwieg, dass sowohl der Haushalt 2018 und der für 2019 nicht ausgeglichen sein würden. Deshalb schreibe die Stadt ihr Haushaltskonsolidierungskonzept fort, um bis zum Jahr 2020 einen ausgeglichenen Ergebnishaus vorzulegen.

Kluge sprach von einem „schmalen Grad“, auf dem die Stadt bei ihrer Finanzplanung wandele. Der Rathauschef sehe in den Ortschaften noch Reserven, um Geld einzusparen. Unter anderem müssten die Bewirtschaftskosten für die kommunalen Dorfgemeinschaftshäuser auf den Prüfstand, deren Deckungsgrad zwischen null und 80 Prozent liege. „Das geht nicht“, verdeutlichte Kluge. Auf der anderen Seite wolle er das Vereinsleben, das ein hohes Gut der Stadt sei, weiter erhalten. Zudem dürfe sich Wanzleben nicht kaputt sparen. „Wir sitzen alle in einem Boot. Das ist der Preis der Einheitsgemeinde“, sagte Kluge. Dabei komme es aus seiner Sicht auf eine ausgewogene Finanzpolitik an. Nicht jede Ortschaft können alles haben, aber auch keine nichts. „Es wird nicht schlechter, aber anders werden“, kündigte Kluge an.

In der sich anschließenden Debatte sagte Klein Wanzlebens Ortsbürgermeister Horst Flügel, dass es erfreulich sei, den Haushalt für 2018 hinzubekommen und den Etat für 2019 anzugehen. Jedoch wolle er derartige große Beratungsrunden in Zukunft nicht weiter durchführen, da es in den Ortschaftsräten noch genug Diskussionsbedarf gebe. Flügel bemängelte, dass die Wunschlisten aus den Ortschaftsräten bei den Haushaltsplanungen nicht genügend berücksichtigt würden. Dennoch stimme der Ortschaftsrat des Zuckerdorfes Klein Wanzleben Haushalt und Konsolidierungskonzept „mit Bauchschmerzen im Sinne der Einheitsgemeinde zu“.

Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge entgegnete, dass es der Wunsch der Ortsbürgermeister gewesen sei, diese gemeinsame Beratung durchzuführen. Wenn dies nicht mehr gewünscht sei, könne es geändert werden. Wobei Kluge diese Art der gemeinsamen Beratung als sehr zielführend ansehe.

Der Hauptausschuss wird sich mit dem Haushalt 2018 und dem Haushaltskonsolidierungskonzept bei seiner Sitzung am Dienstag, 14. November, (19 Uhr im Rathauskeller) beschäftigen. Ziel ist es, dass der Stadtrat Wanzleben beide Beschlussvorhaben bei seiner Sitzung am Donnerstag, 7. Dezember, verabschiedet.