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Heimatgeschichte Hohendodeleben und seine Höfe

Nach seinem ersten Buch „Hohendodeleben im Wandel der Zeit“ hat der Heimatforscher Kurt-Albrecht Buchhorn jetzt ein zweites veröffentlicht.

Von Mathias Müller 17.11.2020, 00:01

Hohendodeleben l In den vergangenen Monaten war Kurt-Albrecht Buchhorn viel in Hohendodeleben unterwegs. Der 74-Jährige klingelte und klopfte an Haus- und Hoftüren, um mit den Besitzern ins Gespräch zu kommen. Der Heimatforscher wollte erfahren, wer jetzt in den Häusern und auf den Höfen wohnt. Und wer früher dort wohnte. „Die meisten der Besitzer waren sehr aufgeschlossen und haben mir bereitwillig Auskunft gegeben“, sagte Buchhorn, der nach eigenem Bekunden auf seiner Recherchetour Hunderte von Grundstückseigentümern in dem Börde-Dorf aufgesucht habe.

Die bei den Besuchen und den dabei geführten Gesprächen gewonnenen Erkenntnisse verarbeitete Buchhorn in seinem zweiten Buch. Nach „Hohendodeleben im Wandel der Zeit“, das im November 2019 erschienen war, veröffentlichte der Heimatforscher nunmehr sein zweites Werk unter dem Titel „Hohendodeleben – Höfe und Familien“.

Hatte sich Buchhorn in seinem Erstlingswerks den Bauern und ihren landwirtschaftlichen Betrieben gewidmet, stehen in seinem zweiten Buch die „kleinen Leute“ im Mittelpunkt. „Ich hatte noch so viel Material übrig, so dass ich mich entschlossen habe, jedes einzelne Grundstück der älteren Dorfteile in Hohendodeleben vorzustellen“, nannte Buchhorn, der von 1969 bis 1991 als Lehrer arbeitete und zum Ende seiner Dienstzeit Direktor des Börde-Gymnasiums Wanzleben war, den Antrieb, das zweite Buch zu verfassen. Wobei seine Nachforschungen genau in die schwierige Zeit der Corona-Pandemie fielen, was das Entstehen des Werkes verzögerte.

In „Hohendodeleben – Höfe und Familien“ stellt Buchhorn Grundstücke in Wohngebieten vor, die bis zur Wende im Herbst 1989 angefangen wurden beziehungsweise schon bestanden haben. Dabei geht es um Veränderungen von den Ersterwähnungen, die für den Dorfkern meist auf das 17. Jahrhundert zu datieren seien, bis in die heutige Zeit. „Bei Neuansiedlungen ab 1970 gibt es keine Höfe mehr. Die Wohnhäuser und Garagen standen dann im Garten“, stellte der Autor fest. Die nach 1990 in Hohendodeleben neu gegründeten vier Neubaugebiete werden im Buch nur am Rande erwähnt.

Kurt-Albrecht Buchhorn hat in seinem zweiten Druckwerk das Geschehen rund um die Corona-Pandemie bis zum September vorangestellt. „Außerdem gibt es Geschichten aus dem Dorf, die mir von Bewohnern nach dem Lesen des ersten Bandes erzählt worden sind“, berichtete der Autor. Erst kürzlich habe ihm die 82-jährige Renate Obes aus Hildesheim viele Informationen zukommen lassen. Die Seniorin war im Internet auf den ersten von Buchhorn verfassten Band aufmerksam geworden. Selbst ist Renate Obes nicht im Dorf geboren, sehe jedoch ihre Wurzeln in Hohendodeleben verankert. Ihre Vorfahren, die Familien Boecker und Hoffmeister, haben im Dorf gelebt. Noch heute würden sich viele Bezugspunkte zu den Familien ergeben, die sich aus dem Buch für den Leser erschließen. „Die Familiengeschichte selbst konnte ich nicht mehr unterbringen, war doch das Manuskript bereits für die Druckerei vorbereitet“, bedauerte Buchhorn.

Neben den Ausschnitten aus der Geschichte der Grundstücke in Hohendodeleben haben nach der Auskunft von Buchhorn auch Geschichten zu den Familien Eingang in den zweiten Teil gefunden. Die Namen Kunze und Bartels, Riecke und Thiers, Ebel beziehungsweise Evel sowie Arnold und Spieß werden neben weiteren Dorfgeschichten vorgestellt.

Im Januar hatte Buchhorn mit der Arbeit am Buch „Hohendodeleben – Höfe und Familien“ begonnen. Um die Geschichten der Höfe und der Familien aufzuspüren, musste er etliche Akten durchforsten und viel Zeit investieren. Gute Quellen fand der Autor in Hohendodeleben selbst, wie in den Handbuch der Kirche, in Akten der politischen Gemeinde und Akten der evangelischen Kirchengemeinde St. Peter. Hinzu kam sein Besuch in Archiven des Bördemuseums Burg Ummendorf, des Archivs des Gutes Neindorf in Wernigerode und des Landesarchivs Sachsen-Anhalt. Sehr hilfreich bei der Zuordnung der Grundstücke sei ebenso ein Hohendodeleber Dorfplan aus dem Jahr 1842 gewesen, den Buchhorn im Landesarchiv fand. Dass es im Dorf einmal vier verschiedene Nummerierungen der Grundstücke gegeben habe, machte die Recherche nicht einfach. Über eine Akte aus dem Dorfarchiv Hohendodeleben habe der Verfasser jedoch die Nummerierungen zuordnen können.

Das Buch „Hohendodeleben – Höfe und Familien“ kann zu einem Stückpreis von zehn Euro beim Autor Kurt-Albrecht Buchhorn selbst und in der Praxis für Physiotherapie Grams/Krolik sowie bei den Frisören Kehse und Shirjak gekauft werden.