1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Versorger will Minikraftwerk bauen

Heizkraftwerk Versorger will Minikraftwerk bauen

Die Danpower GmbH, die in Wanzleben das Heizkraftwerk betreibt, möchte mitten in der Stadt ein kleines Minikraftwerk errichten.

Von Mathias Müller 24.05.2019, 01:01

Wanzleben l Seit der Pleite der damaligen Stadtwerke Wanzleben im Sommer 2014 ist die Danpower GmbH mit Sitz in Potsdam seit April 2015 in Wanzleben wirtschaftlich aktiv. Der deutschlandweit agierende Energieversorger hat damals das Heizkraftwerk in der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße aus der Insolvenzmasse der Stadtwerke übernommen, betreibt es seit dem und sorgt für die Versorgung von weiten Teilen der Stadt mit Fernwärme über ein etwa elf Kilometer langes Leitungsnetz. Größter Abnehmer ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wobau, die bis 2025 einen Vertrag mit Danpower über die Versorgung ihrer Wohnungen mit Fernwärme hat. Auch die Stadt Wanzleben ist Kunde und lässt unter anderem im Sommer das Spaßbad von Danpower heizen.

Jetzt will der Potsdamer Fernwärmeversorger in Zusammenarbeit mit der Stadt Wanzleben-Börde sein wirtschaftliches Engagement in der Sarrestadt ausbauen. Wie Sebastian Hentschel, Leiter Vertrieb Ost bei Danpower, im Beisein des Wanzleber Betriebsstellenleiters Bastian Wolters sowie Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) und Ortsbürgermeister Tino Bauer (Linke) sagte, will das Unternehmen in der Stadt einen sogenannten City Cube erreichten. Dahinter verbirgt sich ein Blockheizkraftwerk, das mitten in der Stadt dezentral Abnehmer mit Strom und Wärme versorgt. Auch liefert das Minikraftwerk Strom, um gleichzeitig die Batterien von zwei Elektroautos laden zu können. „Wir suchen gerade nach einem Standort für unsere Elektrotankstelle und werden sie wohl in der Nähe des Wanzleber Marktplatzes errichten“, kündigt Hentschel an. „Wir als Stadt Wanzleben-Börde unterstützen das Vorhaben durch die Suche nach einem geeigneten Standort und sehen es als Schritt in die Zukunft der Elektromobilität an“, sagte Bürgermeister Kluge. Es gebe bereits Überlegungen in der Stadtverwaltung, Dienstwagen wie die des Bauhofes, durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen.

Der City Cube könne den Gestaltungswünsche der Kunden individuell angepasst werden, sagte Hentschel. Sitzgelegenheiten, Werbeflächen, Fahrradständer, WLAN-Punkte oder eine Begrünung seien möglich. Die Finanzierung des Projektes übernehme das Versorgungsunternehmen, der Stadt entstünden keine Kosten.

Wie Sebastian Hentschel erklärte, habe Danpower seit der Übernahme des Heizwerkes aus der Insolvenzmasse der Stadtwerke viel in die technische Ausstattung in der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße investiert. So habe das Unternehmen die alten Kohle befeuerten Kessel durch eine effiziente Kraftwärmekopplung ersetzt und binde Biogasanlagen in die Erzeugung der Fernwärme mit ein. Vom Heizwerk aus versorgte das Unternehmen in Wanzleben an 140 Abnahmestellen 75 Kunden mit Fernwärme. Dazu gehören Abnehmer in den großen Wohnblocks in der Goethe-Siedlung sowie die halbe Innenstadt. Hentschel bezifferte die gelieferte Wärme auf eine Leistung von 8500 Kilowattstunden.

Das Engagement von Danpower in der Stadt Wanzleben geht über die reinen wirtschaftlichen Interessen hinaus. Das Unternehmen hat an drei Standorten in der Stadt insgesamt sechs neue Sitzbänke aufgestellt. Die Kosten für die grünen Metallbänke belaufen sich auf etwa 8000 Euro. Zudem hat die Firma die Patenschaft zur Pflege der Bänke übernommen. Die neuen Sitzgelegenheit für die Bürger stehen im Katzenpark am Thomas-Müntzer-Weg, links und rechts des Friedhofs in der Goethe-Straße und in der Lindenpromenade. Die Standorte wurden von den Mitgliedern des Ortschaftsrates Wanzleben ausgesucht.