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Hundeschule Große Sause in Schwaneberg

In Schwaneberg werden Hunde für den Einsatz im sozialen Bereich ausgebildet. Die Hundeschule feierte jetzt Geburtstag.

Von Sebastian Pötzsch 20.03.2017, 00:01

Schwaneberg l „Wir sind stolz, dass wir hier heute hier feiern können. Die vergangenen zehn Jahre ist viel passiert“, begrüßte Stephanie Brehm die Gäste. Außerdem fügte die Einrichtungsleiterin hinzu: „Seit 2007 bilden wir in Magdeburg Hunde für den Einsatz in sozialen Einrichtungen aus. Vor zwei Jahren konnten wir das neue Objekt in Schwaneberg beziehen. Ob Besuchshund, Therapiebegleithund oder Schulhund – wir machen Vierbeiner und ihre Besitzer fit im tiergestützten Bereich.“ Zusätzlich würden seit 2012 auch Assistenzhunde für Menschen mit Behinderungen ausgebildet.

In einer Foto-Schau vermittelte Stephanie Brehm die Einsatzbreite von im TAZ ausgebildeten Hunden. Dabei verwies sie darauf, dass die Vierbeiner noch vor Jahren vermehrt bei Senioren einsetzt wurden. So berichtete sie von einem Rentner, deren Partnerin verstorben war. „Alleine kam der Senior nicht mehr aus der Wohnung und hat auch nicht mehr geredet. Nur zu dem zur Therapie eingesetzten Hund konnte er ein Verhältnis aufbauen“, erinnerte sich die Unternehmensleiterin. Dabei müssten die Hunde keine Kunststückchen können oder verkleidet sein, oftmals helfe die bloße Anwesenheit. „Wir haben Senioren, die blühen richtig auf“, betonte Brehm.

Nun würden mehr und mehr Kinder mit den im TAZ ausgebildeten Vierbeinern therapiert. „Mädchen und Jungen, die sowohl die Nähe als auch die Distanz nicht ertragen können, lassen Hunde an sich heran“, wusste die Hundeliebhaberin zu berichten. Dabei können die Krankheitsbilder der Kinder völlig unterschiedlich sein, seien sie zumeist jedoch geistig oder psychisch gestört. Bei Mädchen und Jungen mit Down-Syndrom beispielsweise dienten die Hunde als Brückenbauer. In der Logopädie könne auch Stottern behandelt werden, indem Patienten den Hunden vorlesen würden – ohne durch Verbesserungen verunsichert zu werden. Auch Schulen würden die ausgebildeten Hunde immer wieder besuchen und so die Schüler zum Lernen animieren.

Das TAZ ist dabei ganz eng mit dem Verein „Tierisch geborgen“ verzahnt, wie Stephanie Brehm weiter erzählte. „Immer wieder werden wir bei unserer Arbeit mit Schicksalen konfrontiert, bei denen die tiergestützte Therapie besondere Erfolge zeigt und den Klienten große Fortschritte in ihrer Entwicklung ermöglicht“, betonte die Leitterin, die auch Vereinsvorsitzende ist, und ergänzte: „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die unzähligen ehrenamtlich durchgeführten Besuchs-und Therapiedienste gezielt zu unterstützen. So streben wir beispielsweise eine teilweise Finanzierung der Besuchshundeausbildung für geeignete Hunde und Helfer an.“

Der Geburtstag am Sonnabend wurde von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm flankiert. So waren auch Kinder der Jugendhilfeeinrichtung Osterweddingen zu gast. „Wir wollen einmal schauen, ob wir einen regelmäßigen Besuchsdienst einrichten können“, erklärte Brehm. Außerdem konnte beispielsweise Therapiespielzeug gebastelt werden oder einem Training zur Begleithundeprüfung beigewohnt werden.