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Bratwurstschießen In Langenweddingen geht es wirklich um die Wurst

Die Regeln beim Bratwurstschießen sind denkbar einfach. Nur wer mit drei Schuss jeweils den Höchstwert von zehn Ringen holt, bekommt am Ende auch drei Würste. Umso schwerer ist es da, die Ruhe zu bewahren.

Von Udo Mechenich 08.10.2023, 16:16
Carsten Lanrick Antirck aus Langenweddingen (links) und Steffen Müller aus Magdeburg sind am vergangenen Sonnabend die beiden ersten Schützen beim Bratwurstschießen des Schützenvereins Börde auf der Schießanlage an der Springe in Langenweddingen.
Carsten Lanrick Antirck aus Langenweddingen (links) und Steffen Müller aus Magdeburg sind am vergangenen Sonnabend die beiden ersten Schützen beim Bratwurstschießen des Schützenvereins Börde auf der Schießanlage an der Springe in Langenweddingen. Foto: Udo Mechenich

Langenweddingen - Den Schaft richtig in die Schulter pressen. Einatmen. Ausatmen. Luft anhalten. Den Druckpunkt suchen. In einem Zug – kräftig – durchziehen. Alle Tipps halfen nichts. Am Ende waren es elf Ringe, insgesamt. Da gab es keine Wurst für mich.

Natürlich versuchte ich am Sonnabend beim Bratwurstschießen des Schützenvereins „Börde“ in Langenweddingen mein Schießglück. Bei der Veranstaltung konnte jeder auf dem Schießplatz an der Springe von 14 bis 18 Uhr für fünf Euro drei Schuss erwerben. Ab 19 Ringen bekam jeder Schütze eine Wurst, ab 27 Ringen zwei und bei 30 Ringen sogar drei Würste.

„Wir haben das mindestens schon 15 Mal organisiert. Ich freue mich, dass wir dieses Jahr wieder einen Sponsor haben. Die Fleischerei von Rene Schinkel aus Egeln hat uns die Würste geschenkt“, erklärte der Vorsitzende des Schützenvereins, Uwe Morawa. Insgesamt lagen 80 Bratwürste bereit. „Von den Würsten sind noch nie welche übrig geblieben. Wir mussten schon oft am Ende Gutscheine ausgeben, um den Schützen im Nachhinein ihre Würste liefern zu können“, blickte Morawa zurück.

Der Vorsitzende Uwe Morawa zielt auf die 50 Meter weit entfernte Scheibe.
Der Vorsitzende Uwe Morawa zielt auf die 50 Meter weit entfernte Scheibe.
Foto: Udo Mechenich

Im Vorfeld der Veranstaltung gab es bei Morawa schon so manch einen Anruf, bei dem nach dem Prozedere gefragt wurde. „Die Resonanz war sehr positiv. Aus dem ganzen Sülzetal gab es Anfragen. Sogar aus Magdeburg musste ich Nachfragen von Gastvereinen beantworten“, berichtete Morawa.

Auf der Schießanlage an der Springe kann auf 25, 50 und 100 Meter geschossen werden. In einem abgetrennten Bereich gibt es eine gesonderte Schießbahn, auf der mit dem Bogen geschossen werden kann. Der Schützenverein hat aktuell 54 aktive Mitglieder und zehn Fördermitglieder. Mittwochs und freitags von 16 bis 18 Uhr sowie samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr sind die Trainingszeiten. Jeder Interessierte kann dann vorbei schauen und mit den Vereinswaffen Probe schießen.

Schießanlage als Treffpunkt

„Wir wollen, dass unsere Schießanlage noch lange erhalten bleibt. Es ist eine Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen. Man kann sich hier austauschen, nicht nur rund um den Schießsport“, sagte der Vorsitzende Morawa im Gespräch mit der Redaktion, „wir haben hier Menschen aus allen Bereichen – Schießen verbindet. Natürlich will man aber dabei auch Ergebnisse haben. Aus diesem Grund ist für einen Schützenverein eine Schießbahn unverzichtbar.“

Die Mitglieder des Schützenvereins nehmen an Kreis- und Landesmeisterschaften teil. Jens Schüler hat sogar schon einmal an den Deutschen Meisterschaften teilgenommen. In diesem Jahr ist er leider nicht mit dabei. Bei den Qualifikationen fehlte ihm am Ende ein Punkt.

Wilfried Scheibler aus Sülldorf hatte in der Volksstimme vom Bratwurstschießen gelesen. Auch er war nach Langenweddingen gekommen. Er probierte sich zum ersten Mal aus. „Es ist ein tolles Angebot, dass auch Nicht-Mitglied hier mal ihre Treffsicherheit ausprobieren können. Leider hat es bei mir nicht geklappt.“

Wilfried Scheibler aus Sülldorf versucht beim Bratwurstschießen auf der Schießanlage an der Springe in Langenweddingen unter der Aufsicht von Ronald Brauner sein Glück.
Wilfried Scheibler aus Sülldorf versucht beim Bratwurstschießen auf der Schießanlage an der Springe in Langenweddingen unter der Aufsicht von Ronald Brauner sein Glück.
Foto: Udo Mechenich

„Beim Bratwurstschießen habe ich bisher immer eine Wurst mitgenommen. Das ist gar nicht so leicht“, verrät Ronald Brauner, Mitglied im Schützenverein Börde. Er war einer der Kontrolleure, die die Standaufsicht übernahmen. „Zusammen mit meinen Vereinsfreunden achte ich darauf, dass am Schießstand alles gemäß der Sicherheitsregeln abläuft. So ein Engagement gehört zur Vereinsarbeit dazu. Jeder sollte seinen Beitrag leisten, damit wir solche Veranstaltungen anbieten können.“

Mit seinen ersten drei Schuss holte Sven Laddeg aus Langenweddingen 15 Ringe. Nicht so richtig zufrieden kam er von der Schießbahn in den Beobachtungsraum zurück. Das Ergebnis reichte ihm bei Weitem nicht aus. „Noch mal drei Schuss“, sagte er ehrgeizig mit Blick auf den Kollegen des Schützenvereins, der die Schützenliste führte.