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Jahresrückblick Kleine Wehr zeigt große Einsatzbereitschaft

Auf 1275 ehrenamtlich geleistete Übungs- und Einsatzstunden im Jahr 2017 blickt die Freiwillige Feuerwehr Dodendorf zurück.

Von Dirk Halfas 27.02.2018, 23:01

Dodendorf l Ortswehrleiter Jens Lohe zeigte während der Jahreshauptversammlung in seinem Rechenschaftsbericht auf, was mit großer Einsatzbereitschaft erreicht wurde, und wo noch Defizite liegen. Demnach wurde die Freiwillige Feuerwehr 2017 zu 20 Einsätzen alarmiert, früher waren es meist nur ein bis zwei im Jahr.

So musste sie zu einem Ödlandbrand an der Autobahn und zu einem Böschungsbrand im Wohngebiet ausrücken. Tragehilfen wurden unter anderem geleistet bei einem Arbeitsunfall im Gewerbegebiet Osterweddingen und einer hilflosen Person in Dodendorf. Technische Hilfeleistungen erfolgten bei Einsätzen nach Stürmen, die Bäume umgeworfen hatten. Jens Lohe merkte an, dass die Zahl von 13 Fehlalarmierungen gravierend gewesen sei.

Ihren Ausbildungsdienst führten die Dodendorfer Kameraden regelgerecht durch und erfüllten in theoretischer und praktischer Ausbildung jeweils ihre 40 Pflichtstunden. Wer aufgrund seiner Arbeitszeit nicht dabei sein konnte, holte den Dienst auch schon mal am Sonnabend nach. Entspannung gab es zum 120-jährigen Jubiläum der Dodendorfer Feuerwehr.

„Wir haben zusammen eine Dampferfahrt gemacht, wir konnten keine große Feier durchführen mit nur 200 Euro von der Gemeinde“, meinte Jens Lohe, der sich auch kritisch zur Beheizung des Feuerwehrgerätehauses äußerte. „Die Heizung in diesem Raum hat eine zu kleine Leistung. Die Einsatzsachen brauchen drei bis vier Tage um zu trocknen, es ist zu kalt im Winter trotz unserer notdürftigen Isolierung der Hallentore. Heute haben wir Heizstrahler hier aufgestellt, ich möchte nicht auf den Stromzähler sehen, ich glaube, der wird heiß“, sagte der Ortswehrleiter.

Der als Gast auf der Jahreshauptversammlung anwesende Bürgermeister des Sülzetals Jörg Methner beruhigte Lohe: „Die Heizung wird im nächsten Jahr in den Haushalt mit aufgenommen. Der Gemeinderat steht dahinter. Was wir machen müssen, wird auch umgesetzt.“ Weiterhin lobte Methner das Engagement der Kameraden. „Ihr seid eine kleine Wehr, vor der man wirklich den Hut ziehen muss. Ihr habt ein Superteam, ich stehe als Bürgermeister hinter euch und mache, was in meinen Kräften steht. Wenn ihr Probleme habt, schreibt mich an“, meinte Jörg.

Dem schloss sich auch der Gemeindewehrleiter der Gemeinde Sülzetal Marco Dahlke an. „Ich danke euch für die Einsatzbereitschaft, wenn ihr Sorgen und Nöte habt, kommt auf mich zu“, sagte Dahlke und versprach Unterstützung auch in Fragen der technischen Ausstattung.

„Auch wenn ihr bloß drei oder vier Kameraden seid, kommt zu den Einsätzen hinzu“, so Marco Dahlke weiter. Erleichtert wird dies, seit die Dodendorfer Feuerwehr ein erneuertes Tragkraftspritzenfahrzeug erhielt, das auch mit Pkw-Führerschein gefahren werden kann. Für das abgegebene vorherige Löschfahrzeug benötigte man einen Lkw-Führerschein, den nicht alle Kameraden besaßen.

Zum Abschluss der Versammlung gab es auch noch eine feierliche Angelegenheit. Im Beisein von Marco Dahlke, Jörg Methner und Johannes Grohmann wurde der Hauptfeuerwehrmann Robert Lohe zum 1. Hauptfeuerwehrmann befördert. Außerdem erhielt Torsten Thiele eine Ehrung für 40 Jahre Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Dodendorf. Für 20 Jahre Mitgliedschaft bekam auch Simon Thiele eine Ehrennadel und Urkunde.

„Die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr sollte in die Rentenberechnung mit eingebracht werden. Ein Anreiz wäre es auch, wenn fünf bis zehn Euro von der Landesregierung in die Rentenkasse eingezahlt werden für jeden Kameraden im Jahr“, regte Lohe im Hinblick auf seine Nachwuchssorgen an. „Ich wäre froh über jeden, der mitmacht ab 18 Jahren, wir brauchen Frischblut“, so Lohe.