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Jugendarbeit Freizeitangebote fahren aufs Land

Das DRK und die Orte der Stadt Wanzleben-Börde wollen die Arbeit mit Kindern verbessern. Dafür gibt es ein besonderes Mobil.

Von Mathias Müller 12.02.2019, 00:01

Wanzleben l Schmuck und von außen auffällig gestaltet stand er vor dem Wanzleber Rathaus: Der nagelneue Kleinbus mit acht Sitzen für Passagiere und einen für den Fahrer. Das neue Kinder- und Jugendmobil des DRK-Kreisverbandes Wanzleben. Bei einer Beratung mit Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) mit den Ortsbürgermeistern wurde das Auto offiziell in Dienst gestellt. Mit ihm will das DRK in Zusammenarbeit mit den Orten die „aufsuchende Jugendarbeit“ auf dem Lande ankurbeln.

Vor der Indienststellung des neuen Kleinbusses stellten DRK-Kreisverbandsgeschäftsführer Guido Fellgiebel und sein Kollege Stephan Dill, Abteilungsleiter Hilfsgesellschaft Kinder, Jugend und Soziales im Kreisverband, die Idee vor, die hinter dem Projekt „aufsuchende Jugendarbeit“ steht. Wie Fellgiebel sagte, sei es dem DRK-Kreisverband nunmehr in der Stadt Wanzleben nach den Gemeinden Westliche Börde und Obere Aller gelungen, ein derartiges Projekt mit Leben zu erfüllen.

Da es auf dem Lande oftmals keine Jugendclubs mehr gebe, wolle das DRK die entstandene Lücke bei der offenen Kinder- und Jugendarbeit füllen. Wobei das DRK seinen Schwerpunkt bei dieser Arbeit im Wanzleber Kinder- und Jugendzentrum „Tenne“ sehe. Dort seien mit Leiter Jörg Schulz, Mitarbeiterin Sabine Stitz und Rana Fakhoury, die dort ein freiwilliges soziales Jahr leistet, ausgebildete Fachkräfte für die Arbeit mit dem Nachwuchs vorhanden.

Diese Fachkräfte werden es auch sein, die mit dem neuen Mobil in die Orte fahren, um die Kinder und Jugendlichen aufzusuchen. Der Fahrer beziehungsweise die Fahrerin dieses Gefährts kommen in freundlicher Mission, wollen lediglich mit den jungen Leuten ins Gespräch kommen, um ihnen am Ende Möglichkeiten aufzuzeigen, die Freizeit interessant, abwechslungsreich und sinnvoll zu verbringen. Auch haben die Jugendarbeiter etliche Sets mit Beschäftigungsmaterial an Bord des Mobils, um mit den Kinder und Jugendlichen direkt vor Ort etwas Sinnvolles unternehmen zu können.

Die Ortsbürgermeister in der Beratungsrunde standen dem neuen Angebot zwar offen gegenüber, sahen jedoch noch etlichen Klärungsbedarf, um den Einsatz des Mobils sinnvoll gestalten zu können. „Wir haben in Klein Wanzleben gar keinen geeigneten Ort, wo es gemacht werden könnte“, sagte zum Beispiel Horst Flügel, Ortsbürgermeister des Zuckerdorfes.

„Wir kommen auch in die Orte, die keine Räume für die Jugendarbeit haben“, sagte DRK-Mitarbeiter Stephan Dill, der auf eine Zusammenarbeit mit den ortskundigen Vertretern setze. Dabei sehe sich das DRK nicht als Konkurrenz zur bereits vorhandenen Jugendarbeit in den Sportvereinen oder bei der Jugendfeuerwehr sondern als Ergänzung.

Das DRK habe zunächst einen Plan aufgestellt, wann das Mobil an welchen Tagen und wo die Ortschaften anfahren werde. Nach dem Beginn des Projekts wollen die Verantwortlichen Mitte März den Einsatz auswerten, die Situation bewerten, um herauszubekommen, wo sich die Jugendlichen in den Dörfern wirklich aufhalten. Danach können der Plan durchaus verändert werden.

Auch Dill machte das Wanzleber Kinder- und Jugendzentrum „Tenne“ als den Schwerpunkt des DRK in seiner Arbeit mit dem Nachwuchs aus. Dort gebe es jeden Tag von 13 bis 19 Uhr den „offenen Treff“. Darin eingebettet seien verschiedene Angebote der Freizeitbeschäftigung. Montags steht von 14 bis 16 Uhr der Musik-Treff mit Trommeln auf dem Programm. Dienstags sind von 14 bis 17 Uhr Sport, Spiel und Spaß mit moderierten Angeboten drinnen und draußen angesagt. Mittwochs steht von 14 bis 16.30 Uhr ein Projekt zur gesunden Ernährung mit Kochen und Backen auf dem Programm, donnerstags von 14 bis 17 Uhr das Schwarzlichttheater. Der Kreativ-Treff ergänzt freitags von 14 bis 16.30 Uhr das Wochenprogramm.

Nach den Worten von Stephan Dill würden sich die Angebote des „Treffs“ besonders an Kinder und Jugendliche im Sekundarschulalter richten. Weshalb die Freizeiteinrichtung des DRK auch eine Partnerschaft mit der Ganztags- und Gemeinschaftsschule Wanzleben eingegangen sei. Kinder und Jugendliche, die die Angebote nach der Schule nutzen würden und deshalb ihren letzten Bus in die Dörfer verpassten, könnten mit dem neuen Kinder- und Jugendmobil nach Hause gefahren werden. Vorausgesetzt, die Eltern würden ihre Erlaubnis dafür erteilen.

Das neue Kinder- und Jugendmobil des DRK-Kreisverbandes für die Stadt Wanzleben-Börde hat bei der Finanzierung etwa 30.000 Euro gekostet. Das Geld stammt zu 90 Prozent aus einer Förderung von Sachkosten des Landkreises Börde und zu zehn Prozent von der Stadt Wanzleben.