1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. "Börde-Miezen" glitzern beim Tanz

Karneval "Börde-Miezen" glitzern beim Tanz

Der Feuerwehr Karneval Klub Wanzleben ist in die 34. Session gestartet. Das Motto "Uns kriegt nichts klein - Narrenfreiheit, die muss sein".

Von Mathias Müller 27.01.2020, 00:01

Wanzleben l Schon gut eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn um 15.30 Uhr füllte sich der Saal des Wanzleber Kulturhauses am Sonnabend zusehends mit kostümierten Kindern, Eltern und Großeltern. Aus Magdeburger reiste extra eine Gruppe von alten Herrschaften aus einem Seniorenheim an. Sie alle wollten dabei sein, wenn der Feuerwehr Karneval Klub Wanzleben mit dem Familienkarneval in die Session 2020 startet. Es ist die 34. Session, die der FKK veranstaltet.

Gegründet wurde der FKK am 11. November 1985 als der einzige Karnevalsvereins, der aus einer Feuerwehr hervorgegangen ist. Was nicht nur zu DDR-Zeiten ein Novum war. Vor der Gründung des Vereins hatten die Feuerwehrleute in den 1960er Jahren immer wieder einen „Fasching für Kameraden“ veranstaltet. Unter den Gästen des Familienkarnevals am Sonnabend im Wanzleber Kulturhaus war auch ein Gründungsmitglied von damals. „Einige Kameraden kamen auf die Schnapsidee, einen Karnevalsklub zu gründen“, erinnerte sich Jürgen Meyer, der die Ereignisse von damals hautnah miterlebte. Wie der von allen Karnevalisten und Freunden nur „Töpper“ genannte Meyer zurück blickte, gingen die Kameraden zum damaligen Rat des Kreises Wanzleben, um den Verein amtlich eintragen zu lassen. Wiederum ein Novum zu sozialistischen Zeiten.

Heute, 35 Jahre später, leitet Detlef Säger als Vorsitzender zusammen mit seinen Vorstandskollegen die Geschicke des Feuerwehr Karneval Klubs FKK Wanzleben. „Ich bin total begeistert wie gut unser Familienkarneval heutzutage besucht ist. Wir haben mit 40 Gästen angefangen, jetzt sind es 180“, freute er sich über den Zuspruch. Für Säger ein Zeichen, dass die Wanzleber und Gäste aus umliegenden Ortschaften den Familienkarneval total annehmen würden. Die damalige Idee, den Rentnerkarneval in eine Veranstaltungen für alle Altersgruppen zu verändern, sei aufgegangen und trage ihre Früchte.

„In unserem Programm steck viel Herzblut“, sagte Sitzungspräsident Marcus Fischer, selbst Vollblutkarnevalist aus Leidenschaft und Entertainer durch und durch. Etwa 70 Mitwirkende sorgten auf und hinter der Bühne für den reibungslosen Ablauf des etwa drei Stunden dauernden Feuerwerks der guten Laune. Wobei der Familienkarneval einen etwas anderen Ablauf als die beiden an den kommenden Sonnabenden (1. und 8. Februar) folgenden Prunksitzungen hat und voll auf die Kinder im Publikum abgestimmt ist. Die Prunksitzungen würden mehr Wortbeiträge bieten, die auf den Humor und das Verständnis von Erwachsenen abgestimmt seien.

Jedoch auch die Sitzung beim Familienkarneval bot keinen Grund zur Trübsal. Standesgemäß zogen alle Akteure zur Premiere zusammen mit dem Prinzenpaar Maika I. und Nico I., das aus Etgersleben stammt, unter dem tosenden Applaus des stehenden Publikums in den Saal ein. Die Kinder- und Jugendgarde unter der Leitung von Ines Oppermann gab eine erste Kostprobe ihres Könnens. Die Tanzgruppen, die von Kindern bis zu Erwachsenen reichen, sind die große Stärke des FKK. Nach dem Gardetanz kamen die Kinder im Saal, die ständig vor lauter Begeisterung den Eingang zur Bühne belagerten, zum Zuge. Die Karnevalisten drehten mit ihnen temporeiche Runden auf der Tanzfläche. Später sollte noch eine Kinderpolonaise durch den Saal folgen, die das Prinzenpaar anführte. Der Altherrentanz, den Sitzungspräsident Marcus Fischer als Weltpremiere ankündigte, zeigte eine neuartige und spaßige Verwendung von Rollatoren.