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Kirchensanierung Der Baustart ist in Sicht

Die dringend notwendige Sanierung an der Bottmersdorfer Kirche steht bevor. Im November soll 200000 Euro teure Dacherneuerung beginnen.

Von Sabrina Trieger 12.10.2016, 01:01

Bottmersdorf l Die denkmalgeschützte Bottmersdorfer Barock-Kirche bleibt aller Voraussicht nach bis nächsten Sommer geschlossen. Der Grund hierfür: Das Gotteshaus der knapp 400-Seelen-Gemeinde bekommt endlich einen Ringanker, um die Dachlast vom Mauerwerk zu nehmen. „Hierfür muss der gesamte Dachstuhl Stück für Stück abgetragen werden. Genauso wie die unter Denkmalschutz stehenden Ziegel, die allerdings mit dem für nächstes Jahr geplanten Bauende wieder auf das Dach kommen werden“, erklärt Werner Arndt (60), Gemeindekirchenratsvorsitzender des evangelischen Kirchspiels Bottmersdorf - Klein Germersleben.

Das Bauvorhaben ist dringend nötig, weil der von 1736 gemauerte Dachsims mehr als nur marode ist. Bereits vor zwei Jahren war hier das erste große Stück herausgebrochen und neben der Eingangstür zu Boden gegangen. Der alte Sims, der keinerlei Stabilität bot, musste daraufhin entfernt werden. Was dem Dach fehlt ist eine richtige Auflage. Bis jetzt liegt der Dachstuhl auf dem Mauerwerk. Beides hat sich im Laufe der Jahre gesetzt. Deshalb müssen dringend ein neuer Ringanker sowie vier Zuganker eingezogen werden. Hierfür muss das Kirchenschiff einmal komplett abgedeckt werden“, erklärt er weiter. Einsturzgefahr habe aber zu keinem Zeitpunkt bestanden, versichert er. Der Kirchturm bleibt von den Bauarbeiten gänzlich unberührt.

Wird das alte Dach abgenommen, sieht die Planung eine Abdeckung des Kirchenschiffs vor. Eine Art Arbeitsdach. „Um das Tonnengewölbe aus Holz, Schilf und Putz samt seiner Schmuckmalerei vor Regen und eindringender Nässe zu schützen. Auch der Kronleuchter muss demontiert und die wohl älteste Barock-Orgel Mitteldeutschlands eingepackt werden“, erklärt der 60-Jährige weiter. Der Startschuss soll im November fallen. „Läuft alles nach Plan ist die Großbaustelle ab Juni 2017 Geschichte.“

Um das mehr als 200 000 Euro teure Großbauprojekt auf sichere finanzielle Füße gestellt zu bekommen, hatte die Kirchengemeinde um ihren rührigen Pfarrer Theo Spielmann auch einen Antrag über das Leader-Förderprogramm gestellt. „Aus diesem Fördertopf haben wir 50000 Euro bekommen. Für den Erhalt der Kirche gab es weitere 27 000 Euro von der Lotto-Toto-Gesellschaft“, erklärt Werner Arndt als Kirchenältester. Den Rest der zu finanzierenden Bausumme stemme der Kirchenkreis Egeln.

Im Einsatz um den notwendigen Eigenmittelanteil, um Fördergelder zum Erhalt ihrer Sankt-Andreas-Kirche abrufen zu können, hatten bis dato die Bottmersdorfer auch immer wieder zu Konzerten eingeladen, um Spenden zu sammeln. So auch beim jüngsten mit dem Gospelchor aus Magdeburg. Rund 80 Besucher erlebten das stimmungsvolle Konzert. Die Gemeindemitglieder hatten anschließend für Getränke gesorgt, um die Spendenbüchse klingeln zu lassen. Das Ergebnis konnte sich mit 300 Euro mehr als sehen lassen.

Mit dem Start der Bauarbeiten wird es hier an Weihnachten weder ein Krippenspiel noch eine musikalische Andacht geben. „Hierzu lädt uns dann unsere Nachbargemeinde in Klein Germersleben ein“, berichtet Claudia Kühle vom Gemeindekirchenrat.