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Kirschenernte Carmen und Regina ins Körbchen

In Sachsen-Anhalt hat in dieser Woche die Süßkirschenernte begonnen. Auch die Langenweddingerin Sabine Hornemann ist angetreten.

Von Detlef Eicke 17.06.2016, 01:01

Langenweddingen l Sie tragen zauberhafte Namen wie Burlat, Bellise, Georgia, Carmen, Techlovan, Starking Hardy Giant, Kordia, Regina oder Skeena und sind zum Anbeißen süß. Eine leichte Säure veredelt den Genuss.

Seit fünf Jahren sorgt sich die Familie Hornemann auf ihrer Anlage unter anderem um das Wachstum der roten runden Früchte. „Mittlerweile ziehen wir großfruchtige, weniger platzempfindliche Sorten auf“, klärt Sabine Hornemann auf. Die gelernte Obstbaumeisterin hat aber festgestellt, dass ein Teil der Kirschen aufgebrochen ist. Dies sei den teilweise heftigen Niederschlägen zuzuschreiben, weiß Sabine Hornemann. Eine Überdachung, die vor Regen schützen könnte, ist keine Option. „Wir liegen quasi im Windschatten des Harzes. Beschädigungen einer Dachkonstruktion durch Windbelastung wären vorauszusehen“, ist sich die Obstbaumeisterin sicher.

Allzu hungrigen Vögeln kann der Zugang zur Plantage verwehrt werden. Spezielle Netze sind aufgespannt worden, Vögel werden abgehalten. Ein anderes Problem ist die aus Japan eingewanderte Kirschessigfliege. Seit fünf Jahren treibt sie auch in Deutschland ihr Unwesen. Sehr zum Leidwesen der Obstbauern, denn die Kirschessigfliege macht sich gern an reifen Früchten, wie Weintrauben, Holunder, Beerenobst oder auch Kirschen zu schaffen. Durch Ablegen ihrer Eier verursacht sie beträchtlichen Schaden. „Bis jetzt haben wir zum Glück noch keinen Befall festgestellt. Allerdings nimmt das Risiko, Erträge zu verlieren, mit jeder Woche zu“, warnt Sabine Hornemann. Besonders in Süddeutschland habe die Fliege bereits hohe Verluste verursacht. „Kollegen haben berichtet, dass ganze Anlagen nicht gepflückt werden konnten, da die Kirschessigfliege dort in erheblichem Maße zugeschlagen hat.“

Für die Langenweddinger Obstbauern heißt es, ihre Früchte im Auge zu behalten. Schließlich soll der Ertrag nicht leiden. Tatsächlich erfreuen sich Süßkirschen zunehmender Beliebtheit. „Der Bedarf an großfrüchtigen Kirschen ist in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen. Kirschen werden in diesem Jahr wahrscheinlich etwas teurer sein, als noch im letzten Jahr“, beschreibt Sabine Hornemann die Entwicklung. Reichlich fünf Wochen bleiben den Obstbauern noch, die Ernte möglichst verlustarm einzubringen. Dabei werden sie mehrgleisig fahren, denn Ende Juni werden bereits die ersten Aprikosen geerntet. Bis dahin wünschen sich die Obstbauern eine möglichst regenarme Zeit