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Knutfest Sülldorfer feiern auf schwedisch

Mit einem Weihnachtsbaumverbrennen haben sich die Sülldorfer sowie Gäste von den Festtagen über den Jahreswechsel verabschiedet.

Von Sebastian Pötzsch 10.01.2018, 00:01

Sülldorf l Punkt 17 Uhr ist es soweit: Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Sülldorf entzünden die ersten Weihnachtsbäume. Zunächst sind es abertausende Funken, die in den schwarzen Himmel steigen. Dann knackt und zischt es, bis plötzlich fast der gesamte Haufen lichterloh in Flammen steht. Die Lohen züngeln mehrere Meter in die Höhe. Applaus ertönt, den die Gäste ob des beeindruckenden und wärmenden Feuers spendieren.

Derweil mischt sich der Geruch des Feuers mit dem Duft frisch gegrillter Würstchen. Verantwortlich hierfür ist Ulf Seiler, der bewaffnet mit langer Zange und lockerer Zunge hinter dem von Holzkohle beheizten Gitterrost steht. „Das hat in diesem Jahr ganz wunderbar geklappt“, erzählt der Ortswehrsprecher. Gemeint ist der Aufruf, der Tage zuvor an die Sülldorfer ging, ihre alten Weihnachtsbäume in den Stuben zu „entschmücken“ und diese dann vor der Haustür abzustellen. „Es gab Straßenzüge, in denen hat vor jedem Haus ein Baum gelegen“, berichtet Seiler weiter. Gut 90 Prozent aller Hausbesitzer seien der Bitte der Knutfest-Organisatoren nachgekommen.

Mit tatkräftiger Unterstützung von Landwirt Christian Beese aus Langenweddingen waren die Nordmanntannen, Rotfichten und Douglasien am Sonnabendvormittag mit einem sogenannten Teleskoplader auf einen Hänger verladen und vor der Sülldorfer Festhalle wieder abgelegt worden. „Ich spreche hiermit sowohl den Einwohnern als auch Bauer Beese unseren Dank aus. Der Landwirt unterstützt uns übrigens bei allem, was nur geht“, betont der Feuerwehrsprecher.

Es ist nicht das erste Knutfest in Sülldorf, welches die Kameraden gemeinsam mit Mitgliedern des örtlichen Heimatvereins und unter tatkräftiger Unterstützung von Bürgern auf die Beine gestellt haben. Bereits vor gut einem Jahr war nämlich mit dem ersten Sülldorfer Weihnachtsbaumverbrennen in das Jubiläumsjahr zum 1080. Geburtstag des Örtchens im Sülzetal gestartet worden. „Nun wollen wir das Fest zur Tradition werden lassen. Wenn weiterhin so viele Leute mithelfen, steht dem nichts im Wege“, findet Kamerad Ulf Seiler und fügt hinzu: „Das scheint im wahrsten Sinne des Wortes ein Dauerbrenner zu werden.“

Unterdessen bedienen seine Kameraden sowie Mitglieder der Sülldorfer Angelgruppe am Getränkeausschank. Neben Bier und antialkoholischen Getränken wollen viele der Gäste heißen Glühwein trinken. „Der schmeckt richtig lecker“, befindet zum Beispiel die Sülldorferin Sylvia Hollburg. Sie ist mit ihrem Lebenspartner hier und genießt die schönen Stunden mit Nachbarn und Freunden, wie sie sagt.

Die Sause dauert noch bis in die späten Abendstunden. Die Gäste schwatzen und singen den einen oder anderen Hit, der parallel aus der Anlage ertönt. Bis zum Veranstaltungsende werden gut 120 Weihnachtsbäume verbrannt sein.