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Kommunalpolitik Feuerwehr Schwaneberg vor der Auflösung

Die Mitglieder des Sülzetal-Gemeinderates haben eine Absichtserklärung zur Auflösung der Feuerwehr Schwaneberg auf den Weg gebracht.

Von Mathias Müller 29.06.2016, 01:01

Osterweddingen l „Das ist unsere letzte Sitzung vor der Sommerpause. Die Temperaturen sind ja auch danach“, eröffnete in der Vorwoche Andreas Ristau (SPD), stellvertretender Vorsitzender des Sülzetal-Gemeinderates, im Gerätehaus der Feuerwehr Osterweddingen bei bestem Sommerwetter die Sitzung des Gremiums. Er vertrat den Gemeinderatsvorsitzenden Guido Heuer (CDU), der verhindert war.

Einer der Beschlüsse, die den Gemeinderat einstimmig mit Ja passierten, war die Absichtserklärung zur Auflösung der Feuerwehr Schwaneberg. Darin erklärt der Gemeinderat seine Absicht, die Feuerwehr Schwaneberg aufzulösen und beauftragt die Verwaltung, den dafür erforderlichen Antrag beim Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt zu stellen.

Wie es in dem Beschluss zur Begründung heißt, sind die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwaneberg mit Ausnahme eines Kameraden zum 1. September 2014 aus dem aktiven Einsatzdienst zurückgetreten. Seit diesem Zeitpunkt ist die Ortswehr Schwaneberg außer Dienst gestellt.

„Die Verwaltung hat in Zusammenarbeit mit der Gemeindewehrleitung, der Wehrleitung der Ortswehr Langenweddingen sowie dem Ortsbürgermeister in mehrmaligen Gesprächen mit den Kameraden versucht darauf hinzuwirken, dass die Kameraden sich aktiv an der Ausbildung beteiligen, um die Wehr wieder in den aktiven Dienst aufnehmen zu können“, heißt es in der Beschlussvorlage weiter. Jedoch ohne Erfolg. Mit einem Schreiben vom 28. Mai 2015 erklärten die Kameraden zusätzlich gegenüber der Gemeindeverwaltung, dass sie kein Interesse an einer weiteren Mitarbeit im aktiven Einsatzdienst haben und sich für die Auflösung der Feuerwehr Schwaneberg entschieden haben. Von den ehemals 19 aktiven Schwaneberger Kameraden sind 18 in die Alters- und Ehrenabteilung gewechselt, ein Kamerad ist nunmehr aktives Mitglied in der Ortswehr Langenweddingen.

Mit der Genehmigung zur Auflösung der Wehr sollen die Einsatzabteilung sowie die Jugendfeuerwehr aufgelöst werden, sagt der Beschluss weiterhin aus. Die Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung haben sich dahin gehend geäußert, dass sie sich mit der Alters- und Ehrenabteilung als Standort Schwaneberg an eine andere Wehr angliedern wollen. Dies werde die Ortswehr Langenweddingen sein, da diese auch vorrangig die Absicherung der Ortslage Schwaneberg übernehme und so die Zusammenarbeit gestärkt und gefördert werden könne.

Mit der bereits vollzogenen Gründung des Traditionsvereins Schwaneberg, der sich der Pflege und Erhaltung der alten Feuerwehrtechnik annehmen möchte, sei ein Zeichen gesetzt worden, dass die ehemaligen Kameraden nicht mehr in den aktiven Einsatzdienst gehen würden.

„Somit soll nunmehr der notwendige Antrag auf Auflösung der Ortswehr beim Ministerium für Inneres und Sport gestellt werden“, heißt es in der beschlossenen Absichtserklärung weiter. Die Brandschutzbedarfsplanung und Risikoanalyse der Gemeinde Sülzetal, die im Mai 2015 vom Gemeinderat beschlossen wurde, beinhaltet bereits die Außerdienststellung der Feuerwehr Schwaneberg. Die Absicherung der Ortslage erfolgt seit längerem durch die benachbarten Ortswehren Langenweddingen im ersten Abmarsch und Sülzetal Süd im zweiten Abmarsch.

Durch die Nutzung der Räumlichkeiten des Gerätehauses, bis auf zwei separate Garagen, durch den Traditionsverein Schwaneberg, entfallen für die Gemeinde perspektivisch die Unterhaltungskosten des Gebäudes, heißt es in dem Beschluss zu den finanziellen Auswirkungen.