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Landkreis Börde Rückblick der Wanzleber Feuerwehr

Ob Wohnungsbrand oder Unwetter: die Freiwillige Feuerwehr Wanzleben stand für den Ernstfall bereit.

Von Michelle Kosub 05.01.2021, 00:01

Wanzleben l Die Feuerwehr ist in den Kommunen ein wichtiger Bestandteil. Auch in Wanzleben stehen die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr zu jeder Tageszeit im Ernstfall bereit. Im Mai 2020 wurde David Bednarz als neuer Ortswehrleiter eingesetzt. Zunächst befristet auf zwei Jahre. Ein nötiger Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“ an der Landesfeuerwehrschule in Heyrothsberge steht wegen der Corona-Pandemie noch aus. Trotzdem kann Bednarz mit seinen Männern und Frauen auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken.

Insgesamt 75 Einsätze mussten die Wanzleber bis Ende Dezember abarbeiten. Darunter 29 unter dem Stichwort „Brand“. Sechs davon sind der Kategorie Großbrand unterzuordnen. In der Nacht vom vierten auf den fünften März brannte in Wanzleben das ehemalige Ländliche Bildungszentrum (LBZ). Vor Ort wurde festgestellt, dass in einem Anbau des Gebäudes zwei Wohungen und ein Flur in Vollbrand standen. Zwei Personen mussten aus dem Gebäude gerettet werden.

Zwei schwere Vekehrsunfälle sorgten im Laufe des Jahres für den Einsatz der Wanzleber Feuerwehr. Hier wurde das volle Können der Kameraden erfordert. Am 24.Oktober kamen sich auf der Landstraße 50 bei Schleibnitz ein vollbesetzes Fahrzeug sowie ein anderes Fahrzeug in einer Kurve entgegen. Kurz darauf stießen sie frontal zusammen. Zwei Menschen starben, fünf Kinder wurden zum Teil schwer verletzt. Notfallseelsorger des Kriseninterventionsteams betreuten die Angehörigen der Betroffenen, die an die Unfallstelle gelangten.

Ein weiteres Einsatzgebiet der Feuerwehrleute ist die Amtshilfe für den Rettungsdienst oder die Polizei. Die Wanzleber Feuerwehr unterstützte in diesem Jahr häufiger den Rettungsdienst bei seiner Arbeit. In den meisten Fällen handelte es sich um eine Tragehilfe. Mit Hilfe eines Tragetuchs werden die Personen über das Treppenhaus in den Rettungswagen gebracht. Aber auch zum Türen öffnen wurden die Kameraden vom Rettungsdienst gerufen. Das passiert, wenn Personen verletzt oder gesundheitlich so angeschlagen sind, dass sie aus eigener Kraft nicht mehr die Tür selbst öffnen können. Eine Amtshilfe musste mit stärkeren Nerven bewältigt werden. Am 27. April rückte die Feuerwehr aus, um der Polzei zu helfen. Auf einer Autobahnbrücke der Autobahn 14 zwischen Wanzleben und Magdeburg Stadtfeld musste mit Hilfe der Drehleiter eine Person wegen Suizids geborgen werden.

Auch Unwettereinsätze fordern die Kameraden immer wieder. Starke Regenfällen sorgten am 13. Juni für 11 Einsätze. An diesem Tag ereignete sich auch ein kurioser Einsatz. Denn der Keller im Gerätehuas unter Wasser. „Dieses bemerkten wir erst nach dem ganzen Stress und einer Ruhephase“, erinnert sich David Bednarz. Um für jeden Einsatz bestens gewappnet zu sein, ist die Ausbildung ein wichtiger Bestandteil jeder Feuerwehr. Corona bedingt musste der Dienst ab März zunächst ausfallen. Doch die Einsatzbereitschaft sei laut David Bednarz jederzeit gegeben gewesen. Am 16. Mai nahmen die 47 aktiven Einsatzkräfte den Dienstbetrieb unter den gültigen Hygienevorschriften wieder auf. So wurde zunächst an Stationen in Gruppen von maximal fünf Personen geübt. Laut dem Ortswehrleiter waren die Dienste immer gut besucht. „Leider kamen wir nur insgesamt auf circa 54 Stunden. Mehr war nicht möglich“. Bei den 14 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr gestaltetn sich die Dienst, die jeden dritten Sonnabend im Monat stattfinden, schwieriger. „Als die erste Welle kam, haben wir die Ausbilung Online gemacht“, sagt Susanne Konczalla. Die Jugendwartin steht auch jetzt durch den erneuten Lockdown über eine WhatsApp Gruppe in Kontakt zum Nachwuchs. Es sei schwierig gewesen, denn die Gemeinde war hier strenger was den Hygieneplan angeht. Am 7. Juni fand die erste Ausblidung nach dem Lockdown statt. Die Kinder mussten jedoch ohne ihre Eltern das Gerätehaus betreten. Seit November ruht der Dienst.

Abseits der Einsätze gab es auch einige Highlights, die das Jahr 2020 für die Kameraden bereithielt. Im Juli wurde ein neues Fahrzeug in den Dienst gestellt: ein Tanklöschfahrzeug (TLF), welches 3000 Liter Wasser für den Löschangriff dabei hat. David Bednarz holte es Ende Juni mit seinen Kameraden Niels Holle und Eric Peter aus Ulm (Baden-Würtemberg) ab. Außerdem wurden gleich zwei Hochzeiten gefeiert. Kamerad Tino Pluntke heiratete seine Cindy und auch die Kameraden Mirko und Laura Haufe schlossen den Bund der Ehe.

Für das Jahr 2021 ist die Gründung einer Kinderfeuerwehr mit dem Namen „Wanzleber Martinshörnchen“ geplant. Hier sollen Kinder im Alter von vier bis neun Jahren den Spaß an Feuerwehr vermittelt bekommen. Knapp 20 Voranmeldungen gibt es laut Susanne Konczalla bereits dafür.