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Leader-Programm Leben auf dem Lande entwickeln

Um die Entwicklung des ländlichen Raums kümmern sich Leader-Arbeitsgruppen. Die Stadt Wanzleben-Börde ist in der Gruppe Bördeland dabei.

Von Mathias Müller 10.10.2018, 01:01

Eickendorf/Wanzleben l Unter dem Motto „Sanierst du noch, oder planierst du schon?“ trafen sich Vertreter der fünf im Landkreis Börde und im Salzlandkreis agierenden Leader-Aktionsgruppen Elbe-Saale, Börde-Bode-Auen, Aschersleben-Seeland, Bördeland und Unteres Saaletal und Petersberg im Traditionshof in Eickendorf. Mit dabei war auch Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos), der die Leader-Arbeitsgruppe Bördeland leitet.

Auf Initiative der Amtshof Eicklingen GmbH, die als Leader-Management die drei Aktionsgruppen Elbe-Saale, Börde-Bode-Auen und Aschersleben-Seeland betreut, sollten positive Beispiele und Erfahrungen aus der Umnutzung und Sanierung leer stehender Gebäude im ländlichen Raum, potenziellen Nachnutzern Anregungen liefern und Mut machen, ihren Traum vom Leben auf dem Lande zu verwirklichen.

Zunächst begrüßte Bernd Nimmich, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Bördeland, die Teilnehmer und erläuterte die spezifische Situation in der Gemeinde aus kommunaler Sicht und berichtete über erreichte Ergebnisse, aktuelle Probleme und Visionen zur künftigen Entwicklung.

Dann stellte der Bürgermeister der Gemeinde Ilberstedt, Bernd Jänsch, das Sanierungsvorhaben „Domäne Ilberstedt“ vor und erläuterte, wie es der Gemeinde gelungen sei, Schritt für Schritt den Altbestand an leer stehenden Gebäuden abzureißen und die neu gewonnenen Freiflächen zu nutzen, das Ortsbild aufzuwerten und für neue Nutzungen, wie den Neubau der Kindertagesstätte zu erschließen und so den ehemaligen Schandfleck im Ortsbild in eine attraktive Ortsmitte umzugestalten.

Im dritten Beitrag erläuterte Thomas Schüler, Mitglied der Leader-Region Bördeland, die Rechtsvorschriften zum barrierefreien Bauen in Sachsen-Anhalt. In einer regen Diskussion um Notwendigkeit und den Bedarf barrierefreier Wohnungen im ländlichen Raum diskutierten die Teilnehmer über ihre positiven und auch negativen Erfahrungen mit potenziellen Investoren.

Engagement kann bestenfalls nur aus der Dorfgemeinschaft heraus entstehen, so der Tenor von Veit Jäger, Architekt aus Mücheln, einem Ortsteil der Stadt Wettin-Löbejün. Mit Unterstützung der Leader-Aktionsgruppe Unteres Saaletal und Petersberg ist er dabei, die Kulturscheune an der ehemaligen Templerkappe in der Ortsmitte zum kulturellen Zentrum im Ort zu entwickeln. Gemeinsam mit dem Heimatverein und viel persönlichem Engagement sollen hier ein kleines Café, regelmäßige Ausstellungen regional ansässiger Künstler, Kreativangebote und die nötige Infrastruktur wie Sanitär und Beherbergungsmöglichkeiten entstehen.

Engagement und Leidenschaft für die Aufgabe können viel bewegen, lautete das Fazit der Referenten in Eickendorf. Das haben auch die etwa 20 Teilnehmer der Veranstaltungen mitgenommen. Auf jeden Fall werde es auch im Jahr 2019 eine gemeinsame Veranstaltung der fünf Leader-Aktionsgruppen geben. Darin waren sich die vier Leader-Manager Gudrun Viehweg (Elbe-Saale und Börde-Bode-Auen), Nora Mielchen (Aschersleben-Seeland), Lars Appelt (Unteres Saaletal und Petersberg) sowie Angelika Fricke (Unteres Saaletal und Petersberg und Bördeland) einig. Ob ländlicher Tourismus oder Unterstützung des Ehrenamtes, Themen gebe es viele, die es lohnten, den gemeinsamen Erfahrungsaustausch zu pflegen.