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Lkw-Verkehr Rübentransporter nerven Anwohner

Vom Lkw-Verkehr während der Rübenkampagne sind viele Einwohner der Einheitsgemeinde Wanzleben-Börde genervt. Sie fordern Kontrollen.

Von Mathias Müller 14.11.2018, 00:01

Wanzleben l „In der Nacht zum Dienstag haben viele Blumenberger wegen des Lärms der Rübenlaster wohl nicht geschlafen“, reagiert Matthias Kaemmer auf jüngste Volksstimme-Beiträge zum Verkehrslärm während der Rübenkampagne und den Schwierigkeiten, Tempo-Limits in den betroffenen Ortschaftsen durchzusetzen. Wie der Blumenberger berichtet, donnerten die Lkw in dem Wanzleber Ortsteil durch die Straßen, obwohl dort ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde gelte.

Von der Polizei forderte der Anwohner, dass die Beamten das Einhalten des Tempolimits auch kontrollieren müssen. Er habe bereits vor Jahren bei der Polizei angerufen und auf das Problem aufmerksam gemacht. Die damalige Antwort des Beamten, die Geschwindigkeitskontrolle würde nichts nützen, da sie nur einen Lkw aus dem Verkehr ziehen könnten, der die anderen Brummifahrer per Funk warne, schockiere Matthias Kaemmer noch heute. Auch würden die Fahrer der Rübentransporter viel Müll hinterlassen, wenn sie am Ackerrand auf die Beladung warten. Den Müll räume der Blumenberger dann weg. „Was geht nur in diesen Menschen vor? Das ist wohl ein gesellschaftliches Problem“, vermutet Kaemmer.

„Super Idee! Was solche Tempolimits bringen, kann man aktuell sehr gut in der Lindenpromenade beim DRK beobachten! Nichts. Trotz 30 Kilometer pro Stunde fahren die Rüben-Lkw da durch die Kurve, als ginge es darum, ein Rennen zu gewinnen“, äußert sich der Wanzleber Heiko Dürre. Es sei aus seiner Sicht äußerst ernüchternd, immer wieder zu beobachten, wie Stadt und Landkreis Regeln aufstellen, aber nicht ansatzweise in der Lage seien, diese auch zu kontrollieren. „Dann kann man es auch gleich lassen“, sagt Dürre.

„Besonders nachts bei den Leerfahrten der Laster nach dem Abladen der Rüben in der Zuckerfabrik ist der Lärm besonders groß“, sagt die Klein Wanzleberin Karin Senft. Sie wohnt in der Alten Hauptstraße, von der die Zufahrt direkt zur Zuckerfabrik führt. Ihr Wohnhaus stehe nur 1,45 Meter von der Bordsteinkante entfernt, so dass auch drinnen die Erschütterungen zu spüren seien. Und auch das bestehende Tempolimit von 30 Kilometer pro Stunde scheine die Fahrer wenig zu interessieren. Seit Jahren kämpft sie gegen die Belastungen, die die Rübenlaster während der Kampagne den Anwohnern bereiten. Bislang vergebens. Besonders ärgere Karin Senft die fehlende Rücksichtnahme der Brummifahrer den Anwohnern gegenüber. Erst kürzlich habe sie beobachten müssen, wie fünf Lkw ganz dicht hintereinander in Richtung Zuckerfabrik gefahren seien. Da habe kein anderes Auto mehr dazwischen gepasst, was die Verkehrssicherheit obendrein gefährdet habe.

Auch Henning Knippig wohnt in der Alten Hauptstraße im Zuckerdorf Klein Wanzleben und ärgert sich über den Lärm der Rübentransporter. Neben der fehlenden Rücksichtnahme der Fahrer hat der Rentner noch einen weiteren Grund für den hohen Lärmpegel ausgemacht. „Es ist der schlechte Zustand der Straße“, gibt er zu verstehen. Besonders schlimm sei es auf der Alten Hauptstraße am Abzweig zum Bergweg hin, wo vor Jahren ein Stück der Landesstraße repariert wurde. Dieses Stück gleiche einem Waschbrett und verursache bei den Lastern gerade bei Leerfahrten ein lautstarkes Gescheppere. Auch von den Gullydeckeln des Abwassersystems in der Straße gehe bei den Überfahrten durch die Lkw ein gehöriger Lärm aus.

Ob die Polizei während der Rübenkampagne in 30er Zohen verstärkt das Einhalten des Tempolimits kontrolliert, war am Dienstag bei einer Volksstimme-Anfrage im Börde-Revier nicht zu erfahren.