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Medizin Eilsleben bald wieder mit neuem Arzt

Patienten der Eilsleber Hausarztpraxis in der Rudolf-Breitscheid-Straße müssen sich erneut auf einen Arztwechsel einstellen.

Von Ronny Schoof 10.05.2020, 02:00

Eilsleben l In der Gemeinderatssitzung Anfang der Woche wurde es zunächst nur am Rande erwähnt, auf Drängen einiger Ratsmitglieder dann doch noch etwas ausführlicher besprochen, dass der seit Mitte April 2018 in Eilsleben praktizierende Facharzt für Allgemeinmedizin, Dimitar Velitchkov, seine Zelte in der Gemeinde wieder abbricht.

Laut Bürgermeister Manfred Jordan beende Velitchkov seine Tätigkeit in Eilsleben zum 30. Juni. Er selbst habe davon auch „nur zufällig“ erfahren, sagte Jordan und sei daraufhin mit der Kassenärztlichen Vereinigung in Verbindung getreten. Die KV habe ihm den bevorstehenden Arztwechsel bestätigt, jedoch sei ihm geraten worden, diesen Umstand „noch nicht an die große Glocke zu hängen“, weil dann womöglich unnötige Unruhe aufkomme. Jordan in der Ratssitzung wörtlich: „Die KV hat empfohlen, nicht alle verrückt zu machen. Sie sind auf der Suche, und es sieht wohl ganz gut aus, dass es einen Nachfolger für Herrn Velitchkov geben wird.“

Die KV Sachsen-Anhalt hatte die ehemalige Krämer-Praxis im Frühjahr 2018 vom Medizinischen Versorgungszentrum „Landambulatorium Börde“ als Eigeneinrichtung übernommen und betreibt sie seither selbst. Hausarzt Velitchkov praktiziert also als Angestellter der KV. Für die Patienten bedeutet dies insbesondere die Erfüllung des Wunsches nach wieder ausgeweiteten, sprich täglichen Sprechzeiten. Das Landambulatorium hatte lediglich zweimal pro Woche für wenige Stunden einen Arzt im Haus.

Ob es nun einen nahtlosen Übergang gibt oder die Praxis für eine gewisse Zeit geschlossen bleiben muss, ist ungewiss. Die KV bestätigte auf Volksstimme-Anfrage zwar, dass es einen Personalwechsel geben werde, hielt sich mit näheren Informationen aber noch zurück. „Wir werden die hausärztliche Versorgung in Eilsleben kontinuierlich weiterführen“, teilte Heike Liensdorf von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Namen des KV-Vorstands am Freitag mit.

Kritik regte sich im Gemeinderat an der Vorgehensweise von KV und Bürgermeister. Geheimniskrämerei sei in solchen, auch für die Bürger wichtigen Angelegenheiten fehl am Platze, wurde mehrfach betont. So machte etwa Ingo Abel (SPD-Fraktion) deutlich: „Es ist der falsche Weg, die Öffentlichkeit da auszuschließen. Die Bürger haben ein Recht auf diese Informationen, und es gibt dann nichts Schlimmeres als eine brodelnde Gerüchteküche.“ Dagmar Benkenstein von der CDU-Fraktion merkte dazu an: „Es hat sich doch eh schon im Ort herumgesprochen, also kann man auch öffentlich sagen, was los ist.“