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Migranten AG muss Kleiderkammer schließen

Die AG „Willkommen im Sülzetal“, die sich um Migranten in der Einheitsgemeinde kümmert, muss ihre Kleiderkammer in Altenweddingen schließen.

Von Mathias Müller 01.06.2016, 01:01

Altenweddingen l „Der Aufgabenbereich unserer Arbeitsgruppe hat sich geändert. Auch wir kümmern uns jetzt mehr als zuvor um dezentral untergebrachte Migranten, der Körling ist nur noch sehr spärlich belegt. Wir stehen nun vor dem Problem, dass wir unsere Kleiderkammer in der ehemaligen Sekundarschule in Altenweddingen räumen müssen, weil sie anderweitig genutzt werden wird“, sagt Gerald Stöter, der Koordinator der Arbeitsgruppe „Willkommen im Sülzetal“. Die Gemeinde plant, die frühere Sekundarschule womöglich zur Grundschule auszubauen.

Die ehrenamtlich arbeitenden Frauen und Männer kümmern sich seit dem vergangenen Jahr um Flüchtlinge, die vom Landkreis Börde in der Einheitsgemeinde untergebracht worden sind.

Bevor die Arbeitsgruppe (AG) umfangreiche Entsorgungen der gesammelten Bekleidung vornehmen müsse, sei die AG bei einer Sitzung des Kernteams überein gekommen, den Bestand anderen Initiativen beziehungsweise Organisationen anzubieten. „Die Ausgabe des Bestandes muss bis zum 10. Juni abgeschlossen sein. Transportkapazitäten stehen uns nicht zur Verfügung“, verdeutlicht Stöter. Bei Rückfragen können sich Interessenten an Reinhard Schwarzenau und oder Christine von Mertens von der Arbeitsgruppe „Willkommen im Sülzetal“ wenden.

Nach einem Brand im März vergangenen Jahres in der Not- und Zwischenunterkunft im früheren Rasthof Körling an der Bundsstraße 81 bei Schwaneberg hatte der Landkreis Börde als zuständige Behörde die Asylbewerber in anderen Unterkünften untergebracht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Arbeitsgruppe mit dem Körling einen festen Anlaufpunkt, in dem die Ehrenamtler die bis zu 100 Flüchtlinge aus Syrien bei ihren Asylbewerber- anerkennungsverfahren beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und ihrer Integration in Deutschland unterstützen konnten. Dieser feste Anlaufpunkt war mit dem Brand völlig weggebrochen. Im Körling sind vom Kreis keine Syrer mehr untergebracht. Und werden es wohl auch nicht mehr. Zu hoch sind die Auflagen, die das Bauordnungsamt des Kreises nach dem Brand zur möglichen Wiederaufnahme des Betriebes an den Betreiber der Notunterkunft gestellt habe, als dass die Erfüllung möglich erscheine. Zudem ende der Mietvertrag des Kreises mit dem Körling zum 30. Juni dieses Jahres.

Zurzeit sind im Sülzetal in Schwaneberg und in Bahrendorf Migranten aus Syrien in Wohnungen untergebracht. Dabei handelt es sich um zwei Familien in Schwaneberg und um junge Männer in Bahrendorf. Um die Migranten in der Einheitsgemeinde weiter betreuen zu können, hatte die Arbeitsgruppe im April im Pfarrhaus Altenweddingen eine feste Anlaufstelle als einen Ort der Begegnung eingerichtet. Von dort aus leisten die Mitglieder den Migranten „Hilfe zur Selbsthilfe“ in allen Lebenslagen und bieten zudem eine ärztliche Betreuung an.