1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Bauhof könnte Festzelt werden

EIL

Nachnutzung Bauhof könnte Festzelt werden

Der Seehäuser Ortschaftsrat hat getagt. Es ging die künftige Nutzung der leergezogenen Gebäude am Tartarenberg 1.

Von Detlef Eicke 04.06.2018, 01:01

Seehausen l Proppenvoll ist der Versammlungsraum der Seehäuser Freiwilligen Feuerwehr. Neben den Kameraden sind auch viele Vereinsvertreter der Einladung von Ortsbürgermeister Eckhard Jockisch (Freie Wähler) gefolgt. Auch vier Ortschaftsräte sind mit dabei. Das einzige Thema des Tages: Der Ortschaftsrat möchte aus dem früheren Bauhofstützpunkt eine Stätte für alle Vereine schaffen.

Der Bauhof wurde umstrukturiert und hat seinen Sitz nun im Zuckerdorf Klein Wanzleben. „Die frei gewordenen früheren Gebäude des Bauhofes in Seehausen, also die Hälfte des Grundstückes, sollten verkauft werden. So war der Plan der Stadt Wanzleben. Wir haben dagegen votiert und der Verkauf ist nunmehr vom Tisch“, machte Eckhard Jockisch deutlich. Das bestätigte Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos). „Nein, ein Verkauf ist nicht vorgesehen.“ Einen Teil der Fläche nutzt die Feuerwehr, auch das Gebäude, einen anderen der Bauhof. Die übrige Fläche solle der Stadt Seehausen für die Vereine angeboten werden.

„Wir haben gemeinsam mit den Seehäuser Vereinen vor, die frei gewordenen Gebäude quasi zum feststehenden ,Festzelt‘ zu gestalten. Wir brauchen also nie wieder ein Festzelt aufzubauen, ein ganz klarer ökonomischer Vorteil, weil die Gebäude die Vereine kein Geld kosten“, so Jockisch. Das Herrichten erfolge ehrenamtlich, alle Vereine seien informiert und interessiert.

Der Ortsbürgermeister sieht die Zentralisierung des Bauhofes in Klein Wanzleben kritisch. Ihm sei unverständlich, den sehr gut funktionierende Bauhofstützpunkt Seehausen nach Klein Wanzleben, das ebenfalls einen funktionierenden Bauhof habe, zu verlegen. Ökonomisch sei das wenig sinnvoll. „Wir sollten ernsthaft darüber nachdenken, möglichst schnell wieder zum bisherigen Modell, das sich als sehr wirksam erwiesen hat, zurückzukehren“, hält Jockisch das Wegrationalisieren der Stützpunkte für einen Fehler.

Martin Heine, stellvertretender Ortsbürgermeister in Seehausen, hatte jüngst in der Sitzung des Hauptausschusses darum gebeten, dass im Stadtrat erläuterte werde, welche Synergieeffizienzen durch eine Zentralisierung des Bauhofes erwartet werden – also darstellt, wie sich die Verbesserungen manifestieren.

Von Tisch sei der geplante Verkauf des restlichen Grundstücks, machte Eckhard Jockisch deutlich. Das sei gut für die Feuerwehr, die durchaus Platzbedarf habe. „Wenn die Kameraden zum Einsatz gerufen werden oder am Wochenende ehrenamtlichen Dienst leisten, ist der Platz gerade so ausreichend. Eine Halbierung der Fläche hätte auch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrfahrzeuge im Falle eines Alarms beeinträchtigt“, so Jockisch. Überhaupt benötige die Feuerwehr dem Grunde nach noch einige Räume mehr, signalisierte Wehrleiter Marco Wartenberg.

Sollte der Stützpunkt als Zentrale auf Dauer in Klein Wanzleben bestehen bleiben, werde das übrige Gelände auf dem Tartarenberg 1 dann für die Vereine genutzt. „Wenn unsere Vereine im Ort gemeinsam an dieses Objekt herangehen, können wir es erhalten. Ihre Tatkraft haben die Seehäuser Vereine bereits in der Vergangenheit zum Beispiel beim Bau des Anbaus an der ,Sonne‘ unter Beweis gestellt.“

Ein Beschluss zur künftigen Nutzung der Gebäude auf dem Tartarenberg 1 wurde am Freitag nicht gefasst. Der werde nachgeholt, wenn alle Ortschaftsräte zur nächsten Sitzung anwesend seien, beschrieb Eckhard Jockisch das weitere Vorgehen.