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Naturschutz Gemeinsam zum Wohle der Bienen

Eine Zusammenarbeit zwischen Bördelandwirten und Imkern streben ein Hohendodeleber und ein Niederndodeleber an.

Von Constanze Arendt-Nowak 14.05.2018, 01:01

Hohendodeleben l Munter summen die Bienen eines Imkers durch den blühenden Raps auf einem Feld bei Hohendodeleben. Hobbyimker Yves Krone aus Niederndodeleben und der Hohendodeleber Landwirt Phillip Krainbring, Betriebsleiter im Landwirschaftsbetrieb von Christina Siemke, wirken bei näherer Betrachtung zufrieden. Ob die Stationierung der Bienenvölker in seinem Raps sich auf den Ertrag auswirkt, wird Phillip Krainbring auch nach der Ernte nicht sagen können, er ist sich aber sicher, dass es ihm auf lange Sicht etwas bringt, wenn Insekten da sind.

Genau deshalb arbeitet er jetzt gemeinsam mit Yves Krone daran, die Zusammenarbeit zwischen den Landwirten der Region und dem Imkerverein Magdeburg und Umgebung zu intensivieren. Mit im Boot ist auch schon der Öko-Landwirt Jonas Schulze-Niehoff aus Schleibnitz.

Erste Gespräche mit den Imkern haben bereits zu einem Zwischenergebnis geführt. „Wir wollen erstmal eine Liste mit den Landwirten erstellen, die an einer Zusammenarbeit mit den Imkern interessiert sind“, erklärt Phillip Krainbring und betont, dass sich sowohl diejenigen, die konventionell, als auch die, die ökologische Landwirtschaft betreiben, angesprochen fühlen sollen. Für ihn sei bei dem Projekt vor allem interessant, was der Landwirt für die Bienen des Imkers, aber auch für die Wildbienen tun kann und was umsetzbar ist. „Viele Landwirte haben vielleicht anders als ich seit Jahren Bienen in ihrem Raps zu stehen, nur spricht kaum einer darüber“, sagt Krainbring. Erfahrungsaustausch sei wichtig.

Hobbyimker Yves Krone hat da bereits erste Ideen, die sich positiv auswirken könnten. Nach seiner Aussage haben die Landbienen nach der Raps- und der Lindenblüte nur noch ein sehr geringes Nahrungsangebot, um sich auf den Winter vorzubereiten. Da die Vielfalt an Baumblüten auf dem Land geringer ist als in der Stadt, bleibt dem Imker nur die Alternative, die Bienen schon früh mit Zuckerwasser zu versorgen. Das ändert sich beispielsweise, wenn die Landwirte sogenannte Zwischenfrüchte anbauen, die im Herbst blühen. Wie Phillip Krainbring sagt, bringen diese Pflanzenmischungen zwar keinen Ertrag, aber sie sind gut für den Boden und eben für Insekten. Er möchte in diesem Jahr gleich nach der Weizenernte auf 45 Hektar Zwischenfrüchte anbauen, um noch den gewünschten Blüheffekt zu haben.

„Ich habe im Herbst mein Bienenvolk in einem Feld mit Zwischenfrüchten gehabt und es hat innerhalb von fünf bis sieben Tagen nochmal 10 Kilogramm Nektar gesammelt“, berichtet Yves Krone aus seiner eigenen Erfahrung. Doch um den Honigertrag für den Imker soll es nicht allein gehen, sondern auch um die Wildbienen.

Und die könnten vielleicht auch mehr Nahrung finden, wenn die Feldwege wieder „begrünt“ werden. „Wir haben viele Grünstreifen und Wälle an den Feldrändern, die könnte man vielleicht entsprechend bepflanzen mit Pflanzen, die gut für die Bienen sind“, so Phillip Krainbring, der sich von den Gesprächen auch erhofft, dass vielleicht Fördermittelprogramme erschlossen oder Gemeinden zum Mitmachen bewegt werden könnten. Nicht zuletzt müssen die Landwirte auch verschiedene sogenannte Greening-Auflagen erfüllen.

„Viele kleine Mosaiksteine sollen letztlich ein Bild ergeben“, fasst Phillip Krainbring zusammen und hofft auf große Resonanz auf die geplante Zusammenarbeit zwischen Imkern und Landwirten.

Kontakte: Yves Krone ist per E-Mail erreichbar unter yveskrone@web.de und Phillip Krainbring unter phillip-krainbring@gmx.de