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Orkan "Friederike" drückt Baum gegen Kita

Nach dem Orkan "Friederike" begann am Freitag in den Ortschaften der Stadt Wanzleben-Börde das große Aufräumen.

Von Mathias Müller 20.01.2018, 00:01

Wanzleben l Erst das Tageslicht brachte am Freitagmorgen an den Tag, welche Schäden der Orkan „Friederike“ am Donnerstagnachmittag in einigen Orten der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde angerichtet hatte. Der Sturm kippte Bäume um und löste Dachziegel. Die Wanzleber Feuerwehren rückten insgesamt zu 30 Einsätzen aus. Menschen kamen durch den Sturm nicht zu Schaden.

Besonders schlimm betroffen war die Grundschule „Martin Selber“ in Domersleben. Dort deckte der Sturm Teile des Dachs ab. Der Unterricht war am Freitag aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Für eine Notbetreuung der Kinder war gesorgt.

Gegen Mittag rückten Feuerwehrkameraden aus Wanzleben und Domersleben an, um unter dem Einsatz der Drehleiter die losen Teile zu sichern. Wanzlebens Ordnungsamtsleiter Kai Pluntke, verantwortlich für die Grundschulen in der Einheitsgemeinde und selbst Feuerwehrmann, besichtigte zusammen mit einem Dachdeckermeister von oben die Schäden auf dem Dach.

Wie die Fachleute feststellten, müsse das Dach komplett erneuert werden. Die losen Teilen würden zunächst geborgen und entfernt werden. Da sich unter dem zerstörten Dach noch eine feste Konstruktion befinde, bestehe keine Einsturzgefahr, so dass der Unterricht an der Grundschule Domersleben am Montag wieder stattfinden könne.

„Die Einsätze reichten von abgedeckten Dächern wie bei der Grundschule Domersleben, abgebrochenen Ästen auf Straßen, einem großen Ast auf Bahngleisen bis zu einem großen Baum, der gegen die Kindertagesstätte ‚Ria Runkel‘ in Klein Wanzleben gestürzt war“, zog Wanzlebens Stadtwehrleiter Burkhard Wegner gegenüber der Volksstimme Bilanz. In Klein Germersleben mussten die Feuerwehrleute die Mühle sichern. Der Orkan hatte Teile des alten Bauwerks abgerissen und viele Meter weit weg geschleudert.

Die Betreuung der Mädchen und Jungen in der Kita „Ria Runkel“ Klein Wanzleben war am Donnerstag nicht in Gefahr. Wie Kita-Leiterin Madeleine Hinkel am Freitag zur Volksstimme sagte, waren noch Kinder und Erzieherinnen im Haus, als sich der Baum langsam gegen das Gebäude neigte, wo er nur geringe Schäden anrichtete. „Wie haben nicht mal einen Knall gehört“, sagte sie. Die Feuerwehr sei unverzüglich angedrückt und habe den Baum zersägt. Auch am Freitag lief der Betrieb in der Kita ohne Störungen.

Insgesamt waren an den 30 Einsätzen 103 Feuerwehrleute beteiligt. Elf der insgesamt dreizehn Ortsfeuerwehren der Einheitsgemeinde Wanzleben rückten am Donnerstagnachmittag bis in die Abendstunden aus, um die Sturmschäden zu beseitigen.

Die Wanzleber Feuerwehr hatte sich entsprechend der Orkanwarnungen des Deutschen Wetterdienstes gut auf den Sturmeinsatz vorbereitet. Um 13 Uhr hatte die örtliche Einsatzleitung im Gerätehaus der Feuerwehr Wanzleben ihre Arbeit aufgenommen und sich gegen 13.30 Uhr in der Integrierten Leitstelle des Landkreises Börde in Haldensleben einsatzbereit gemeldet.

„Es hat nicht lange gedauert und der erste Einsatz wurde durch die Leitstelle gemeldet“, sagte Wegner. Die Koordinierung aller Einsätze im Raum Wanzleben sei dann durch die örtliche Einsatzleitung durchgeführt worden.

„Es hat alles gut geklappt“, schätzte der Stadtwehrleiter ein. Das System der örtlichen Leitung von Einsätzen habe sich nach dem Sturm im Oktober vergangenen Jahres zum zweiten Mal bewährt. Wegner sehe es als großen Vorteil an, dass der Stab vor Ort genau die Gegebenheiten und Möglichkeiten der Ortsfeuerwehren kenne. Ebenso werde die Leitstelle in Haldensleben durch die Führung der Einsätze vor Ort deutlich entlastet.

Als die Feuerwehr Wanzleben gegen 20.30 Uhr den letzten Einsatz abgearbeitet hatte, wurde die örtliche Einsatzleitung aufgelöst und die Arbeit war für diesen Abend beendet. Eine Wanzleberin rief am Freitag in der Redaktion an und wollte sich bei allen Einsatzkräften, die während des Sturms ausrückten, um zu helfen, sehr herzlich bedanken.