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Schützenkommers Rainer Kasimir gewinnt nach 22 Jahren

Zufrieden blicken die Wackersleber Schützen auf ihren Schützenkommers zurück. Der brachte einige Überraschungen.

Von Marlies Müller 23.06.2016, 23:01

Wackersleben l Anlässlich der Wiedereröffnung des Freibads wurden zahlreiche Besucher aus Wackersleben und Umgebung auf dem sanierten Gelände erwartet – da bot sich die Proklamation der diesjährigen Majestäten im Rahmen der aktuellen Festlichkeiten auf dem geschichtsträchtigen Spiel- und Badeboden förmlich an. So zogen die Mitglieder des Freibadfördervereins mit den Schützen an einem Strang und fassten zwei große Veranstaltungen zusammen.

Im Vorfeld der Festlichkeiten fand die traditionelle Schießsportwoche auf dem Schützengelände statt. Hierbei kämpften nicht nur die Schützen aus dem Verein um das beste Schießergebnis, sondern auch die ortsansässigen Vereine und Firmen um den Pokal des Bürgermeisters. Für Einwohner bestand zudem die Möglichkeit, sich am Ausschießen um den Volkskönig zu beteiligen. „Und letztendlich kam dann eine ganze Reihe königlicher Majestäten zusammen“, so Bodo Schwank vom Schützenverein, der zusammen mit dem Vorsitzenden Ulf Musche alle Würdenträger bekanntgab.

Den Titel des Schützenkönigs mit insgesamt 46 von möglichen 50 Ringen sicherte sich Rainer Kasimir, der schon 22 Jahre auf diesen Sieg gewartet hat. „Ich wollte schon immer Schützenkönig werden“, freute sich der 62-Jährige, der nun endlich am Ziel seines Wunsches angekommen ist. Martina Beck als Schützenkönigin hingegen errang ihren Titel nach 2013 bereits zum zweiten Mal, sie siegte mit 47 Ringen.

Jugendkönigin wurde Lisa-Marie Kasimir, so dass gleichzeitig Opa und Enkeltochter auf dem Siegertreppchen stehen konnten. In den Reihen der Kinder siegte Finn Mnich, und als große Überraschung holte die erst siebenjährige Alina Klingebeil die volle Punktzahl beim Blasrohrwettbewerb und wurde somit Pusterohrkönigin. Unter den Midtjylland-Fanclubschützen holte sich Ronald Grzenda die beste Ringzahl, und der Bürgermeisterpokal ging an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wackersleben. Für eine weitere Überraschung sorgte Martin Bialk, denn er wurde zum dritten Mal in Folge Wackersleber Volkskönig. Der Abschlusstag im Rahmen des Schützenfestes begann schon sehr früh, denn schließlich mussten acht Majestäten von daheim abgeholt werden. „Das dauert natürlich seine Zeit“, so Ulf Musche, „aber mit diesem Festakt ist auch eine langjährige Tradition verbunden, ein Brauchtum der Schützen.“ Dem festlichen Umzug unter musikalischer Begleitung des Barneberger Schalmeienorchesters folgten neben den Schützen samt Fanclub auch weitere Gastvereine, Kameraden der Feuerwehr, die Anglergruppe und Einwohner aus dem Ort.

„Zwei Majestäten haben wir bei der Abholung zusammengefasst, so dass es insgesamt sechs Zwischenstopps auf dem Weg durch die Straßen von Wackersleben bis hin zum Vereinshaus gab“, erklärte Bodo Schwank. Als Salutschützen begleiteten Florian Stöter und Kenny Mikolajewski den Zug und zollten jeder Majestät nach alter Tradition mit Donnerschüssen aus der Schrotflinte Anerkennung. Nach knapp drei Stunden Fußmarsch und gerade noch rechtzeitigem Eintreffen vor einem kühlen Nass von oben hatten sich alle Teilnehmer am Schützenkommers das deftige Hausschlachtefrühstück in gemütlicher Runde wahrhaftig verdient.