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Raumnutzung Vereinsräume oder Rettungswache?

In Seehausen wird diskutiert, wie alte Räume des Bauhofes genutzt werden. Zur Debatte stehen eine Rettungswache und ein Vereinshaus.

Von Mathias Müller 04.10.2018, 01:01

Seehausen l Nach einer Umstrukturierung des Bauhofes der Stadt Wanzleben-Börde und einer Konzentration in Klein Wanzleben, stehen zuvor von den Mitarbeitern genutzte Räume im Gebäudekomplex der Freiwilligen Feuerwehr Seehausen an der Ringstraße leer. Die Stadt sucht jetzt nach Möglichkeiten, die Räume weiter zu nutzen. Bislang war eine Nutzung durch örtliche Seehäuser Vereine im Gespräch.

Wie Seehausens Ortsbürgermeister Eckhard Jockisch bei einer Sitzung des Ortschaftsrates deutlich machte, würden in der Stadt Gerüchte kursieren, wonach die Stadt Wanzleben die Räume an eine Hilfsorganisation als Standort für eine neue Rettungswache vermieten wolle. „Die Gerüchteküche brodelt. Was läuft hier in Seehausen zurzeit?“, fragte Jockisch in Richtung der Mitarbeiter der Stadtverwaltung Wanzleben, die an der Sitzung teilnahmen.

„Nach dem Auszug des Bauhofes werden Räume leer. Die Frage ist nun, wer hier einziehen kann“, antwortete Kai Pluntke, Amtsleiter Ordnung und Soziales in der Stadtverwaltung Wanzleben-Börde. Wie er sagte, habe die Verwaltung bereits mit dem DRK gesprochen, die im alten Seehäuser Rathaus eine Begegnungsstätte unterhält. Da die Stadt dieses Haus auf lange Sicht verkaufen wolle, stehe die Frage nach anderen Räumen für die Begegnungsstätte im Raum. Die Stadt habe dem DRK angeboten, Räume des früheren Bauhofes zu nutzen, eine Antwort des Kreisverbandes stünde noch aus. Für Pluntke sei es eine vernünftige Lösung, wenn Feuerwehr und DRK den Gebäudekomplex nutzten.

Auf der anderen Seite bestätigte Pluntke die Anfragen von zwei Hilfsorganisationen im Wanzleber Rathaus, ob sie nicht die Räume des Bauhofes und einen Stellplatz im Feuerwehrgerätehaus für eine neue Rettungswache in Seehausen anmieten könnten. Hintergrund sei, dass der Landkreis Börde den Rettungsdienst turnusmäßig neu ausgeschrieben hat. Dabei sei das Los, das die Versorgung der Stadt Wanzleben und der Einheitsgemeinde Sülzetal mit den Leistungen des Rettungsdienstes betrifft, räumlich in Richtung Niederndodeleben erweitert worden. Deshalb sei es aus Sicht der Hilfsorganisationen erforderlich, in Seehausen eine neue Rettungswache zu etablieren, um die gesetzlich vorgeschrieben Hilfsfristen zum Erreichen der Patienten zu erfüllen. Wie Pluntke weiter sagte, ende die Ausschreibung des Rettungsdienstes durch den Landkreis am 8. Oktober. Danach seien im Wanzleber Rathaus konkretere Anfragen der Hilfsorganisationen nach dem neuen Standort einer Rettungswache in Seehausen zu erwarten.

Vertreter des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Seehausen befürchteten, dass es mit der Vermietung der früheren Bauhofräume und eines Stellplatzes für einen Rettungswagen im Gerätehaus zu einem Abbruch der ehrenamtlichen Arbeit dieses Vereins in der Stadt Seehausen komme. Die dann berufliche Nutzung würde negative Folgen auf das Vereinsleben haben, da die hauptamtlichen Retter bestimmte Anforderungen stellten. Sollte es zu einem Mietvertrag zwischen der Stadt und einem Rettungsdienst kommen, müssten die Interessen des Vereins berücksichtigt werden.

Seehausens Ortsbürgermeister Eckhard Jockisch kündigte an, dass es in der Stadt Ende Oktober in der „Sonne“ eine Versammlung aller Vereine geben werde, um über die Nachnutzung der Räume zu beraten. Auch soll dabei die zukünftige Nutzung von überdachten Stellplätzen auf dem Gelände kommen. Jockisch können sich dort eine Festscheune für alle Veranstaltungen der Vereine vorstellen.