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Schadensbilanz Großes Aufräumen nach „Xavier“

Hohen Sachschaden hat das Sturmtief „Xavier“ in der Stadt Wanzleben-Börde angerichtet. Am Freitag wurde weiter aufgeräumt.

Von Mathias Müller 07.10.2017, 01:01

Wanzleben l Mit starken Windspitzen donnerte am Donnerstagnachmittag der Orkan „Xavier“ über das Gebiet der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde hinweg. Die ungeheure Kraft des Sturms entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab und ließ Mauern einstürzen. Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Die Sachschäden an privaten und kommunalen Gebäuden gehen in die Hunderttausende Euro.

Kurz nach 15 Uhr begannen für die Feuerwehren der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde die Alarmierungen. Bis gegen 23 Uhr mussten die Feuerwehren zu 85 Einsätzen in den Ortschaften ausrücken. Im Einsatz waren 145 Kameradinnen und Kameraden aus allen Feuerwehren der Stadt Wanzleben-Börde. Auch der Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) Oschersleben war mit im Einsatz. „Das alle Feuerwehren zeitgleich im Einsatz waren, gab es nach meiner Einschätzung noch nie in der Stadt Wanzleben-Börde, noch nicht einmal bei Kyrill“, sagte am Freitag Kai Pluntke, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Wanzleben-Börde, gegenüber der Volksstimme.

Im Gerätehaus der Feuerwehr Wanzleben wurde eine örtliche Einsatzleitung gebildet, die die Einsätze an die jeweiligen Feuerwehren in Zusammenarbeit mit der Leitstelle in Haldensleben und dem Ordnungsamt der Einheitsgemeinde koordinierten.

Die Art der Einsätze für die Wanzleber Feuerwehren reichte von entwurzelten Bäumen, abgebrochenen Ästen, abgedeckten Dächer, Fahrzeuge unter Bäumen und einer teilweise eingestürzten Scheune in Remkersleben. „Hier haben wir das Technische Hilfswerk aus Oschersleben mit angefordert, um das Gebäude zu sichern“, verdeutlichte Pluntke. Die Scheune steht auf dem Grundstück des Bürgerhauses. Während der Sicherungsarbeiten durch Feuerwehr und THW musste die Straße gesperrt werden.

Ebenso mussten weitere Straßen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. In Domersleben, Klein und Groß Rodensleben war darüber hinaus der Strom ausgefallen, so dass in diesen Ortschaften die Gerätehäuser der Feuerwehren als Anlaufstellen für die Bevölkerung besetzt waren.

Ordnungsamtsleiter Kai Pluntke listete Sachschäden auf, die der Orkan an kommunalen Einrichtungen der Stadt Wanzleben-Börde anrichtete. Im Spaßbad Wanzleben wurde das Dach des Technikgebäudes abgedeckt. Auf dem Spielplatz der Wanzleber Kindertagesstätte „Sarrezwerge“ entwurzelte ein Baum. Auf dem Gelände der Remkersleber Kindertagesstätte drohte ein Baum auf den Spielplatz zu stürzen. In Klein Rodensleben musste der Spielplatz gesperrt werden, weil Äste drohten abzustürzen. In Seehausen deckte der Orkan ein kleines Teil des Dachs der Turnhalle ab. Ebenso wurde die Tür des „Sonnensaals“ beschädigt. Auf dem Gelände der Kindertagesstätte Domersleben wurde ein Baum entwurzelt und lag auf einer Mauer und auf dem Spielplatz.

Kai Pluntke war am Freitag in den Ortschaften der Einheitsgemeinde unterwegs, um sich von der weiteren Beseitigung der Sturmschäden durch Mitarbeiter des kommunalen Bauhofes und Kameraden der Feuerwehren ein Bild zu machen. Er traf unter anderem auf die Besatzung der Wanzleber Feuerwehrdrehleiter, die beispielsweise Gefahren an Bäumen durch herab hängende Äste beseitigte. Die Kameraden sägten auf der Bundesstraße 246a zwischen Remkersleben und Seehausen in luftiger Höhe am Bäumen abgebrochene Äste ab. Ebenso waren sie am Domersleber Kulturhaus im Einsatz, wo beschädigte Äste das Gebäude bedrohten.

Die Straße zwischen Remkersleben und Bergen war in der Nacht und am Freitagvormittag noch voll für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Dort hatte „Xavier“ besonders schwer gewütet und Bäume umgeworfen, die die Straße blockierten. Mitarbeiter der Straßenmeisterei zersägten die Bäume und räumte die Trasse wieder frei. Auch in Bergen selbst waren durch den Sturm viele Bäume umgeknickt und zum Teil auf Häuser gestürzt.

Eine alte Kastanie hielt vor der evangelischen Kirche St. Johannis dem Sturm in Klein Wanzleben nicht stand. Sie stürzte um und beschädigte das Vordach eines Seiteneingangs. Die historischen Fenster des Gotteshaus blieben unversehrt.

Im Bucher Weg von Wanzleben riss der Sturm eine Seite des Daches einer Lagerhalle eines landwirtschaftlichen Handelsbetriebes ab. Der Betrieb lief in dem Unternehmen am Freitag weiter.