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Diskussion um Kurse Schwimm-Meister in Wanzleben sind bis in den Juli hinein vollkommen ausgebucht

In den Bädern in Wanzleben und Klein Wanzleben laufen die Woche über Schwimmkurse für Kinder aus den Kindertagesstätten und Schulen. Die Teilnehmerschar ist so groß, dass die Schwimm-Meister bis in die ersten Juliwochen hinein ausgebucht sind. Das schmeckt nicht jedem, und so gibt es Kritik, die vornehmlich in den sozialen Netzwerken geäußert wird.

Von Christian Besecke 18.06.2021, 14:01
Die Kinder aus Seehausen haben bereits am Freitag erfolgreich ihr Seepferdchen im Wanzleber Spaßbad absolviert.
Die Kinder aus Seehausen haben bereits am Freitag erfolgreich ihr Seepferdchen im Wanzleber Spaßbad absolviert. Foto: Hagen Uhlenhaut

Wanzleben - Wer sich die Mühe macht und das Spaßbad in Wanzleben schon in den Morgenstunden besucht, der wird bemerken, dass hier die Woche über reger Betrieb herrscht. Die Schwimm-Meister bereiten in jeweils 14-tägigen Kursen die Vorschulkinder auf das sogenannte Seepferdchen vor. Das ist das erste Schwimmabzeichen, das die Kinder erwerben können.

In Wanzleben sind Kinder aus der Sarrestadt – das sind allein 20 – sowie Seehausen, Hohendodeleben und Domersleben dabei, die ersten Elemente der Wassersportart zu erlernen. In Klein Wanzleben sind die Kinder aus dem Zuckerdorf selber und Remkersleben mit der Aufgabe beschäftigt. Da die Schwimmlehrer sich nicht gleichzeitig mit allen Kindern beschäftigen können, sind diese in Gruppen aufgeteilt und Erzieher unterstützen die Ausbildung. Dennoch kommen eine ganze Reihe von Kursen zusammen, die über zwei Wochen gehen, ehe die Prüfung abgenommen wird.

„Es muss berücksichtigt werden, dass wir im Jahr 2020 keine solchen Kurse wegen der Pandemie anbieten durften“, sagt Marion Richter vom Bauamt. „Das Nachholen hängt sich in diesem Jahr noch als zusätzliche Aufgabe für die Schwimm-Meister an.“ Das führt dazu, dass diese jeden Tag vormittags gebunden sind. Für weitere Schwimmstunden bleibt dann schlicht und ergreifend keine Zeit in diesem Jahr. „Die Angestellten der Stadt haben ein Recht darauf, dass ihre Arbeitsverträge eingehalten werden“, erläutert Marion Richter. „Diese sehen eine bestimmte Stundenanzahl und freie Tage vor.“

Auf gut Deutsch: Die Schwimm-Meister arbeiten bis weit in den Juli hinein am absolut zumutbaren Limit. Daher gibt es kein Potenzial für zusätzliche Kurse im Jahr 2021 – jedenfalls nicht in Wanzleben. Genau das stört so einige Bürger. Etliche haben sich nämlich im Vorfeld bei der Verwaltung gemeldet und sich für einen Kurs vormerken lassen. Nachdem aber bei der Verwaltung das wahre Ausmaß des Nachholbedarfs offensichtlich wurde, hat Marion Richter die Bürger angeschrieben und darauf aufmerksam gemacht.

Das liest sich dann so: „Leider können wir in diesem Jahr keine weiteren Schwimmkurse anbieten. Wir sind mit den Kursen in unseren Einrichtungen voll ausgelastet. Vielleicht können sie (ihr Kind) noch in einem anderen Bad melden.“ Diese Mitteilung, die den tatsächlichen Zustand beschreibt, kam natürlich nicht gut an.

So wird derzeit eine Diskussion bei Facebook geführt und dabei geht es durchaus zur Sache. Dabei wird der Stadt vorgeworfen, sie würde sich nicht ausreichend um die Belange der Kinder und der Familien kümmern. Angesichts der vielen Kurse für die Vorschüler ist das ein Vorwurf, der bei der Verwaltung gar nicht gut ankommt. Allerdings wird auch nicht in jedem Schreiben über das Ausmaß der vielen Kurse ausführlich informiert. Daher ist die aktuelle Diskussion auch irgendwie zu verstehen.

Eine Frau aus Wanzleben (Name ist der Redaktion bekannt) hat auch den Vorschlag der Verwaltung in die Tat umgesetzt, nämlich sich in einem anderen Schwimmbad in der Region zu melden. Dort gibt es offensichtlich noch Potenzial. Das bestätigt Bernd Obermeier vom Förderverein des Altenweddinger Schwimmbades. „Wir treffen uns am Sonnabend, 26. Juni, um 11 Uhr im Bad und dazu können Eltern kommen, die Interesse an einem Schwimmkurs haben.“ An diesem Tag werde man das Angebot mit den Vorstellungen der Interessenten abgleichen.

„Generell ist es in der Tat ein Problem, die vielen Kurse der Kindertagesstätten und Schulen unterzubringen“, sagt er verständnisvoll auf die Situation im Wanzleber Spaßbad angesprochen. Auch der Frau aus Wanzleben hat er den Termin ans Herz gelegt. „Es haben sich sehr viele Leute bei uns gemeldet, daher wollen wir einmal sehen, ob wir das alles unter einen Hut bekommen.“

In Wanzleben selber gibt es aber noch eine andere Möglichkeit, zum begehrten Schwimmabzeichen zu kommen. So können sich Eltern mit ihren Kindern, die entsprechende Vorkenntnisse besitzen, bei den Schwimm-Meistern melden und dort die Prüfung ablegen. „Das ist jederzeit möglich, setzt aber voraus, dass die Angehörigen mit ihren Schützlingen schon geübt haben“, erklärt Marion Richter. Die Fähigkeiten des jeweiligen Kindes werden dann vom Schwimmlehrer eingeschätzt und die Abnahme kann beginnen.

„Allerdings sollte man berücksichtigen, dass es sich in Wanzleben um ein Spaßbad handelt, welches gerade an heißen Tagen stark frequentiert wird“, sagt die Verwaltungsmitarbeiterin. „Es sollte schon das Verständnis vorherrschen, dass so etwas nicht im größten Trubel zu machen ist.“ Das ginge nicht, da sich zu diesen Zeiten recht viele Badegäste im kühlen Nass tummeln. Außerdem müssten die Verantwortlichen Kasse und Aufsicht zeitgleich absichern. Ein guter Termin wäre also in den Morgenstunden nach Öffnung des Bades. Ähnliches gelte auch für das Bad in Klein Wanzleben.

Das Angebot der Altenweddinger wird positiv gesehen, da eine solche Aktion in diesem Jahr durchaus eine Unterstützung ist. Interessenten können darauf zurückgreifen, wenn ihnen der Weg in die Nachbargemeinde möglich ist.