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Sicherheit Bürger geben Politikern Hinweise

Eine Podiumsdiskussion zum Thema Ordnung und Sicherheit hat es in Wanzleben gegeben. Bürger gaben Politikern Hinweise.

Von Mathias Müller 14.02.2018, 00:01

Wanzleben l „Die Bürger müssen wieder in ihrem Eindruck verstärkt werden, dass wir uns als etablierte Politiker um ihre Belange kümmern“, begründete Dr. Ernst Isensee (CDU), Vorsitzender des Stadtrates Wanzleben und Mitglied des Börde-Kreistags, gegenüber der Volksstimme das Einberufen einer öffentlichen Konferenz zu Fragen von Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit in der Gemeinde.

Mit Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU), Landrat Hans Walker (CDU), Martin Stichnoth, Bürgermeister von Wolmirstedt, Vorsitzender des Kreisverbandes Börde des Städte- und Gemeindebundes und Landratskandidat der Börde-CDU, sowie Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos), hatte Isensee am Montagabend aussagekräftige Politiker zu einer öffentlichen Debatte in das Soziales Zentrum „Alter Bahnhof“ des DRK-Kreisverbands Wanzleben in die Sarrestadt eingeladen. Etwa 60 Bürger verfolgten die Debatte und stellten zum Teil Fragen.

„Wir werden hier heute keine Lösungen produzieren“, verdeutlichte Isensee. Gleichwohl würden die Hinweise der Bürger zu aus ihrer Sicht verbesserungswürdigen Schwerpunkten Aufträge auslösen. Aufträge, mit denen sich die zuständigen Ebenen wie die Wanzleber Stadtverwaltung, die Kreisverwaltung oder das Land dann zu beschäftigen hätten.

Der Katalog an Bürgerhinweisen, der im Vorfeld der Sicherheitskonferenz auf Bitten von Isensee bei ihm, Bürgermeister Thomas Kluge und CDU-Gemeindeverbandsvorsitzendem Claus-Christian Kühne eingegangen seien, würde zunächst in den Ausschüssen des Stadtrates behandelt werden, um dann später auf die zuständigen Stellen verteilt zu werden, versprach der Stadtratsvorsitzende.

Die Hinweise der Bürger beziehen sich unter anderem auf Orte wie Bushaltestellen in Wanzleben, an denen sich oftmals Jugendliche aufhielten und es dort zur Lärmbelästigungen von Anwohnern komme. Dieses Problem zu lösen und womöglich Alternativen für die Jugend zu finden, sei ein Ziel des in Gang gesetzten Prozesses.

Norbert Hoße (Freie Wähler), Ortsbürgermeister von Klein Rodensleben und Wanzleber Stadtrat, fragte, ob es nicht in diesem Ortsteil zu mehr Geschwindigkeitskontrollen durch die Polizei komme könne. Sicherheit fange für ihn mit dem Einhalten der geltenden Höchstgeschwindigkeit auf den Straßen an. Gerade die Straße am Sportplatz sei für Autofahrer „eine Einflugschneise“.

Innenminister Holger Stahlknecht antwortete, dass die neu eingestellten Wachpolizisten gerade für mehr Geschwindigkeitskontrollen eingesetzt würden. Wenn es in Klein Rodensleben einen Schwerpunkt gebe, der Geschwindigkeitskontrollen rechtfertige, dann seien diese nach Rücksprache mit dem Polizeirevier Börde möglich.

„Wanzleben ist kein Horn der Kriminalität“, verdeutlichte Stahlknecht. In der Einheitsgemeinde Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden, sei weitaus geringer als bei einem Verkehrsunfall zu Schaden zu kommen. Wie im Landesdurchschnitt auch, liege der Schwerpunkt der begangenen Straftaten bei Einbruchsdiebstählen. Die Anzahl der Wohnungseinbrüche liege mit 20 im Jahr 2015 und 20 im Jahr 2016 auf einem vergleichsweise geringem Niveau. 2017 rechne er mit einer rückläufigen Anzahl der Straftaten im Raum Wanzleben.

„Jeder Wohnungseinbruch ist jedoch einer zu viel, geht er doch tief in die Privatsphäre der Menschen“, sagte Stahlknecht. Deshalb sei es aus Sicht des Innenministers auch richtig und sinnvoll, dass das Land Sachsen-Anhalt die Anzahl der Polizeivollzugsbeamten bis ins Jahr 2020 auf 6400 erhöhe. „Das verspreche ich, dann wird sich auch die Bestreifung erhöhen“, erklärte Stahlknecht. Zum 1. März werde in Wanzleben auch die Stelle des zweiten Regionalbereichsbeamten wieder besetzt werden. Die Stelle ist zurzeit wegen des Eintritts eines Beamten in den Ruhestand nicht besetzt.