In Börde-Klärbecken auf Tauchstation

Wanzleben/Oschersleben (vs) l Ungewöhnlichen Besuch hat es vor Kurzem beim Trink- und Abwasserverband (TAV) Börde gegeben. Berufstaucher einer Firma aus Hanau waren auf den Kläranlagen in Oschersleben, Völpke und Wanzleben im Einsatz, um Reparaturen an den Becken vorzunehmen. „Auf der Kläranlage in Hamersleben wurde eine Rohrleitung für einen Schlammabzug gelegt“, teilt der TAV in einer Pressemitteilung mit.

„Diese Art der Reparatur an den Klärbecken ist seit 2010 bereits zum zweiten Mal durchgeführt worden“, weiß Verbandsgeschäftsführerin Vinny Zielske. Für das Tauchen in Kläranlagen brauche es eine besondere Ausrüstung und jahrelange Erfahrung. Das in vielen Teilen bakteriell kontaminierte Abwasser könne nur mit einem geschlossenen System betaucht werden. Die absolute Dichtigkeit von Taucheranzug und Helm sei überlebensnotwendig.

„Die Taucharbeiten selbst finden in kompletter Dunkelheit statt. Über Funkkontakt zu den Teammitgliedern außerhalb des Wassers und durch Tasten orientieren sich Klärwerkstaucher“, informiert TAV-Pressesprecherin Nancy Flügel.

Auf der Wefensleber Kläranlage mussten die Taucher außerdem sogenannte Verzopfungen im Nachklärbecken entfernen. „Diese entstehen in den meisten Fällen, wenn Dinge im Abfluss entsorgt werden, die da nicht hineingehören. Das sind überwiegend Feuchttücher, diese zersetzen sich nicht und verzahnen sich so zu einem ‚Zopf‘“, so Nancy Flügel. Die Pumpwerke und die Technik auf den Kläranlagen könnten diese nicht herausfiltern. So würden Verzopfungen regelmäßig Verstopfungen und technische Ausfälle verursachen. „Für den TAV Börde ist es sehr aufwendig, diese Verstopfungen zu entfernen und zunehmend mit erhöhtem Aufwand und Kosten verbunden“, erklärt Nancy Flügel. Der Einsatz der Taucher habe in diesem Zusammenhang ein großes Zeit- und Kostenersparnis bedeutet, da die Becken für die Arbeiten nicht entleert und trocken gelegt werden mussten.