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Sportanlage Weite Sprünge dank vieler Helfer

Die Seehäuser Grundschule „Ernst Sonntag“ hat ihren Wunsch nach einer hauseigenen Weitsprunganlage verwirklicht.

Von Ronny Schoof 02.11.2020, 00:01

Seehausen l „Die Freude ist groß. Es hat ein Weilchen gedauert, aber jetzt haben wir es geschafft“, frohlockte Schulleiterin Anke Lenhard während der kleinen Einweihungszeremonie an der neuen Sportstätte. Dazu eingeladen war auch der Seehäuser Thomas Leitel. Er hatte im Vorjahr die Anschubfinanzierung geleistet, sozusagen also die Starthilfe für das Projekt Weitsprunganlage gegeben, nämlich eine Spende über 1800 Euro. „Ich bin 60 geworden – und in dem Alter ist man nicht mehr auf Geschenke angewiesen“, erklärte Leitel der versammelten Schülerschaft. Also habe er die Freunde und Verwandten gebeten, auf Präsente zu verzichten und stattdessen für den guten Zweck zu spenden. „Die Weitsprunganlage erschien mir dann genau das Richtige, denn sie ist etwas Dauerhaftes und kommt vielen zugute.“

„Wir waren natürlich sehr erfreut, dass dieser gute Zweck unsere Weitsprungidee sein sollte“, blickt Anke Lenhard zurück. „Und wir haben uns anfangs eingebildet, dass wir die Anlage mit den 1800 Euro bauen können. Da hatten wir uns aber mächtig geirrt.“ Thomas Leitels Geburtstagsgeld bedeutete nach der ersten konkreten Kostenschätzung lediglich ein Fünftel der benötigten Summe. „Da haben wir uns ganz schön auf den Hintern gesetzt“, so die Schulleiterin.

Der Plan war nun, eisern weiteres Geld aus Spenden- und Schulaktionen zu sparen und parallel dazu einen Zuschuss aus der Stadtkasse zu beantragen. „Dann funkte uns aber Corona dazwischen, und wir hatten es letztlich allein der Stadt Wanzleben-Börde zu verdanken, dass wir die Finanzierung in diesem Jahr noch hinbekommen haben“, stellt Anke Lenhard dankbar fest. Ortsbürgermeister Eckhard Jockisch pflichtet bei: „Sehr löblich von der Stadt, den Restbetrag komplett aufzufüllen. Sowas ist nicht an der Tagesordnung.“

Auf einer Gesamtlänge von gut 40 Metern ist die Anlage nun hergerichtet worden. Man habe sie explizit mit einer 30-Meter-Anlaufbahn konzipiert, um diese auch als reine Sprintstrecke nutzen zu können. „Das ist zum Beispiel wichtig, wenn wir hier mit den Kindern das Sportabzeichen ablegen“, so Lenhard. Die Grube ist gefüllt mit einem speziellem Weitsprungsand: rundkorniger Quarzsand, der nur wenig Staub entwickelt. Was zum totalen Sprungglück noch fehlt, sind die Absprungbalken. „Aber das bekommen wir bis zum Frühjahr auch noch hin“, ist Anke Lenhard sicher. Sie selbst sollte auf lautstarken Wunsch der Kinder hin schließlich den ersten Sprung in die Grube setzen.

Das tat sie auch – aber nicht ohne noch ein dankendes Wort an die Elternschaft zu richten. „Denn insbesondere die Papis, die hier in den vergangenen Tagen noch emsig am Werk waren, haben dafür gesorgt, dass wir die Anlage stets trockenen Fußes erreichen können“, machte die Schulchefin deutlich. An vorderster Stelle nannte sie die Familien Duhme und Lauenroth, die Technik und Material organisiert hatten, um noch flugs in Eigenregie einen Fußweg vom Schulhof zur Weitsprunganlage zu pflastern.

Eckhard Jockisch bilanziert zufrieden: „Ein hervorragendes Projekt, das mit der Hilfe von vielen realisiert wurde.“