Lichtblick im Trauzimmer-Trauerspiel

Wanzleben l Die Etage in der eigentlich das Standesamt seinen Sitz hat und sich im benachbarten Trauzimmer bis vor knapp dreieinhalb Jahren noch Hochzeitspaare unter der historischen Deckenkuppel das Eheversprechen geben konnten, ist noch immer komplett gesperrt.

Doch nun tut sich endlich etwas auf der Großbaustelle. „Die Bauleute haben jetzt damit begonnen die alte Elektroanlage herauszureißen. Die Etage soll bis Ende des Jahres komplett entkernt sein“, erklärt Bauamtsleiter Olaf Küpper. Die Baustellen-Odyssee hatte im Wanzleber Rathaus bereits 2013 mit der Turmsanierung ihren Anfang genommen. Ein Gutachter hatte bei seinem Stichproben-Rundgang beinahe an jeder Ecke einen Hausschwammbefall festgestellt. So auch in der Außenwand des Trauzimmers. „Um die Holzbalken in den Decken auf Schäden untersuchen zu können, mussten im Obergeschoss mehrere Bereiche geöffnet werden“, erklärt der Bauamtsleiter.

Mit der Deckensanierung muss im Trauzimmer nun auch die alte Kuppeldecke abgerissen werden. Als geschmackvolle Alternative soll in das Hochzeitszimmer eine Eichenbalkendecke einziehen.

Bis Mai 2017 soll die Baustelle Geschichte sein. „Dann sollen sich auch endlich wieder Paare das Ja-Wort im Trauzimmer der Stadt geben können“, sagt Küpper. Das Wappenbild, das hier während der Bauarbeiten freigelegt wurde, soll im Zuge der weiteren Sanierung erhalten werden.

Die Finanzierung des 400 000 Euro teuren Bauprojekts soll die Stadt übrigens keinen Cent kosten. „Das Geld kommt aus dem Stadtumbau-Ost-Fördertopf, der eine 100-prozentige Förderung durch das Land bedeutet“, erklärt Küpper mit Blick auf die mehr als marode Stadtkasse.