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Streit Ortschaftsrat will Torbogen erhalten

Für 3,7 Millionen Euro baut das DRK in Osterweddingen ein Wohn- und Betreuungszentrum. Nun ist Streit über einen Torbogen entbrannt.

Von Udo Mechenich 28.06.2018, 23:01

Osterweddingen l Wut über einen Brief des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) prägten die Sitzung des Ortschaftsrats von Osterweddingen. Das DRK möchte im Rahmen des Neubaus eines Wohn- und Betreuungszentrums in der Mittelstraße einen Torbogen abreißen und später wieder neu aufbauen. Einem Gutachten des DRK zufolge weist der Torbogen Risse auf, die dieses Vorgehen erforderlich machen.

„Das ist eine Frechheit vom DRK. Unser Torbogen muss stehen bleiben“, platzte Mike Eve (KHV-OSV) der Kragen angesichts des DRK-Briefes, „wenn der jetzt abgebaut wird, bauen die den nie wieder auf.“ Sein Fraktionskollege Wolfgang Kettner sprang ihm bei dieser Ansicht sofort zur Seite: „Das Deutsche Rote Kreuz hat den Torbogen in der Mittelstraße zu erhalten. Das steht so im Kaufvertrag drin.“ Der Fachbereichsleiter für Inneres, Soziales und Ordnung der Gemeindeverwaltung des Sülzetals, René Kellner, bestätigte zumindest den letzten Part der Aussage Kettners. Sanktionsmaßnahmen könne er jedoch nicht erkennen.

„Das ist doch unmöglich“, ärgerte sich daraufhin Eve. „Das regt mich aber jetzt auf!“, kritisierte auch Kettner diese Feststellung Kellners, „im Vertrag steht erhalten, nicht abreißen und wieder aufbauen. Die Gemeinde muss einen Baustopp erlassen. Ich verlange, dass wir dagegen rechtlich vorgehen.“ Das ginge nicht, konstatierte Kellner. Der Torbogen gehöre dem DRK. Auch mit Blick auf das DRK-Gutachten war Kettner nicht zu beruhigen. „Das Gutachten ist albern. So was kann jeder machen.“ Eckhard Klemm (KHV-OSV): „Wenn das DRK was mit einem Vertrag kauft, muss es sich auch daran halten.“

Kellner betonte, dass der Torbogen schon beim Abriss des alten Gebäudes hätte gesichert werden müssen. „Jetzt ist der Torbogen für die Durchfahrt gesperrt. Wir lassen uns nicht alles gefallen.“ Die Bürgermeisterin von Osterweddingen, Birgit Wasserthal (CDU), gab ihren Ratskollegen der Fraktion KHV-OSV recht. „Wir sollten darauf bestehen, dass der Torbogen erhalten bleibt.“ Genau, hieß es da noch einmal aus den Reihen der Fraktion KHV-OSV. Eve: „Wir dürfen denen das nicht so leicht machen. Wir müssen hier Zähne zeigen!“

Der Ortschaftsrat beschloss, den Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal über den Sachstand und die Position des Rats zu informieren. Wasserthal: „Wir sind gegen einen Abriss. Das DRK muss sich an den Kaufvertrag halten. Der Torbogen muss erhalten bleiben.“ Der Sachverhalt soll auf der kommenden Gemeinderatssitzung des Sülzetals erörtert werden, insbesondere wie man nun mit dem Schreiben des Deutschen Roten Kreuzes umgehen soll.