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Reparaturkosten Straße soll keine Straße mehr sein

Die Straße von Blumenberg nach Wanzleben muss erneuert werden. Um dafür Fördermittel zu bekommen, soll sie herabgestuft werden.

Von Mathias Müller 30.06.2018, 01:01

Wanzleben l Viele Einwohner von Blumenberg nutzen die alte Ortsverbindungsstraße, die entlang der Mastanlage und des Klärwerks nach Wanzleben führt, als alternative Autoverbindung in die Sarrestadt. Das Befahren der Ortsverbindungsstraße war Anfang 2017 lange Zeit nicht möglich, da sie wegen eines defekten Straßendurchlasses, der einzustürzen drohte, gesperrt war. Der Trink- und Abwasserverband Börde Oschersleben hat entlang der Straße eine neue Wasserleitung verlegt.

Auch ist die Straße insgesamt in einem sehr schlechten Zustand. Das kommt daher, dass sie lange Zeit als Umleitungsstrecke genutzt wurde, als auf der daneben verlaufenden Bundesstraße 246a in Richtung Altenweddingen ein defekter Straßendurchlass saniert wurde. In diesen Tagen quälte sich auch der Schwerlastverkehr über die enge Straße, die nicht dafür ausgelegt war und deshalb zerfahren wurde. Die Wanzleber Stadtverwaltung als Baulastträger sah sich aus wirtschaftlicher Sicht nicht in der Lage, die finanziellen Aufwendungen zur Verkehrssicherungspflicht für einen Teil der Strecke zu tragen. Weshalb die Stadtverwaltung im Februar 2017 den Beschluss zum Einziehen einer Teilstrecke der Ortsverbindungsstraße zwischen Wanzleben und Blumenberg auf den Weg gebracht hatte.

Gegen das Dichtmachen der Straße regte sich der Widerstand der Blumenberger. Eine Initiativgruppe übergab der damaligen Bürgermeisterin Petra Hort (Linke) bei einer Sitzung des Bauausschusses des Stadtrates Wanzleben eine Liste mit 273 Unterschriften, mit denen die Blumenberger gegen das Schließen der Straße protestierten. Seitdem ruhte die Angelegenheit.

Jetzt hat Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) das Problem wieder zur Sprache gebracht. Wie er bei der vergangenen Sitzung des Stadtrates informierte, habe die Stadtverwaltung versucht eine Firma zu gewinnen, die den Durchlass auf der Straße von Blumenberg nach Wanzleben repariere. Die beste Gelegenheit habe sich geboten, als der Trink- und Abwasserverband Börde Oschersleben genau in diesem Bereich eine Baufirma mit der Erneuerung der Trinkwasserleitung beauftragte. Das baubegleitende Ingenieurbüro schien der Stadtverwaltung der geeignete Partner bei der Lösung des Problems zu sein. Jedoch habe das Angebot von etwa 60.000 Euro, das die Firma vorlegte, die Vorstellungen der Stadt Wanzleben weit überstiegen. Deshalb kam es zu keiner Reparatur des Durchlasses.

Wie Kluge weiter sagte, seien alle Einwohner von Blumenberg von der Stadt angeschrieben worden. In dem Schreiben habe ihnen die Stadt die Situation bei einer Abstufung der Straße erläutert. „Jeder Blumenberger würde eine kostenfreie Sondergenehmigung für die Befahrung erhalten. Es gab keine negativen Reaktionen, nur Nachfragen, ob man die Genehmigung bekommen könne“, informierte der Bürgermeister weiter.

„Ich komme also wieder auf den Vorschlag von 2016 zurück und würde die Außerdienststellung der Straße favorisieren“, verdeutlichte Kluge. Danach könne die Stadt Fördermittel für den ländlichen Wegebau auf der Strecke von Blumenberg nach Wanzleben beantragen. Das Verfahren werde nunmehr von der Stadt Wanzleben wieder aufgegriffen.