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Training Slalom mit Löschfahrzeugen

Slalom mit dem Löschfahrzeug: Für Maschinisten der Feuerwehren gab es in Wanzleben ein Fahrsicherheitstraining.

Von Mathias Müller 19.06.2018, 11:54

Wanzleben l Wie an einer Schnur ausgerichtet stehen die Feuerwehrfahrzeuge am Sonnabend auf einer großen Betonfläche am Rande von Wanzleben hintereinander. Auf ein Zeichen von Fahrsicherheitstrainer Olaf Büchner, das er mit einem Funkgerät in die Führerhäuser sendet, setzen sich die tonnenschweren Kolosse nacheinander in Bewegung. Die Maschinisten umkurven bei einem Tempo von bis zu 30 Kilometern pro Stunde die rot-weißen Pylonen, die die Slalomstrecke markieren.

Zehn Maschinisten aus den freiwilligen Feuerwehren Wanzleben, Seehausen, Klein Rodensleben, Bottmersdorf, Groß Rodensleben und Hohendodeleben trafen sich am Sonnabend unter sengender Sonne, um an einem Fahrsicherheitstraining teilzunehmen. Unter der Anleitung von Fahrsicherheitstrainer Olaf Büchner vom Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt absolvierten die Fahrer der Löschfahrzeuge verschiedener Ausführungen etliche Übungen in Theorie und Praxis.

Büchner ist einer von drei Fahrsicherheitstrainern des Landesfeuerwehrverbandes, die in ihrer Freizeit die Maschinisten der Feuerwehren in Sachsen-Anhalt im noch sichereren Umgang mit ihren Fahrzeugen schulen. Hauptberuflich arbeitet er in der Brand- und Katastrophenschutzschule in Heyrothsberge bei Magdeburg. „Die Fahrsicherheitstrainings hat der Verband nach dem schrecklichen Unfall 2006 in Glindenberg ins Leben gerufen, bei dem vier Kameraden in einem Feuerwehrfahrzeug starben“, gab der stämmige Mann zu verstehen. Seitdem sind Büchner und seine beiden ehrenamtlichen Fahrtrainerkollegen im Land unterwegs, um die Maschinisten zu schulen. In den meisten Fällen seien die Maschinisten außerhalb der Feuerwehr mit Pkw und nicht mit Lkw unterwegs. Deshalb sei es nach den Worten Büchners wichtig, sie im Umgang mit den schweren und großen Löschfahrzeugen zu trainieren. Für die Ausbildung wurden die Trainer vom Land mit einer entsprechenden Ausrüstungen an Übungsgerätschaften ausgestattet.

Diese Ausrüstung bauten die Maschinisten der Feuerwehren zuerst auf, bevor es an die Ausbildung ging. Zunächst erklärte Olaf Büchner den Fahrern, wie die Sitzposition hinter dem Lenkrad auszusehen habe. Ganz wichtig dabei sei die Stellung der Rückenlehne, um bei einer Gefahrenbremsung genügend Kraft über die Beine auf die Pedale entwickeln zu können. „Und nehmt bei einer Einsatzfahrt unbedingt die Luftfederung aus dem Sitz“, verdeutlichte der Ausbilder. Dadurch habe der Fahrer einen direkteren Kontakt zum Fahrzeug, den der wippende Sitz nicht biete. Bei Fahrten über Land und ohne Sondersignal könne die komfortable Luftfederung des Sitzes wieder eingeschaltet werden.

Im nächsten Teil der Theorie erklärte Büchner den Maschinisten aus den Ortsfeuerwehren der Stadt Wanzleben die sieben toten Winkel eines großen Einsatzfahrzeugs. Über zusätzliche Spiegel werde versucht, diese zu minimieren und die Sicht des Fahrers zu verbessern. „Ganz können wir die toten Winkel aber nicht verhindern“, sagte der Fachmann und mahnte die Fahrer zu besonderer Vorsicht.

Dann begann der praktische Teil des Fahrsicherheitstrainings. Die Maschinisten lernten dabei, ihr Fahrzeuge bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten sicher durch einen Slalomparcours zu steuern. Auf einer langen Übungsfläche aus Gummimatten machten sie beim Fahren auf trockenem und nassem Untergrund zusätzliche Erfahrungen wie sich die Löschfahrzeuge in Extremsituationen verhalten und wie sie zu beherrschen sind.