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Übung Kameraden retten Jungen vom Balkon

Ortsfeuerwehren des ersten Wanzleber Zuges haben gemeinsam in der Kita Groß Rodensleben geübt. Geprobt wurde auch die Menschenrettung.

Von Mathias Müller 26.09.2017, 01:01

Groß Rodensleben l Kurz nach 16.30 Uhr war es am Freitag mit der nachmittäglichen Ruhe in etlichen Orten der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde vorbei. In Groß Rodensleben, Klein Rodensleben, Hemsdorf, Hohendodeleben und Wanzleben heulten die Sirenen und riefen die Feuerwehrleute zu den Gerätehäusern. Dort angekommen, besetzten die Männer und Frauen ihre Fahrzeuge und fuhren mit eingeschaltetem Blaulicht und heulender Sirene nach Groß Rodensleben.

Nach und nach stoppten die Besatzungen der Einsatzfahrzeuge in der Magdeburger Straße vor der Kindertagesstätte „Bussi Bär“. Die Groß Rodensleber Kita war Ort für eine groß angelegte Übung des ersten Zuges der Feuerwehren der Stadt Wanzleben-Börde.

Als erste waren die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Groß Rodensleben am Ort des Geschehens. Ortswehrleiter Matthias Pommerenke übernahm die Führung des gesamten Einsatzes. Von Ilka Nachtigall, der Leiterin der Kindertagesstätte „Bussi Bär“, erfuhr der Feuerwehrmann, was zu dem angenommenen Unglück geführt hatte. Bei Arbeiten im Keller des Hauses war ein Feuer ausgebrochen. Sechs Personen – Handwerker, Erzieherin und Kinder – befanden sich noch auf verschiedenen Etagen des verqualmten Gebäudes und mussten gerettet werden.

Zuvor hatte bereits eine Gruppe von Mädchen und Jungen unter Anleitung ihrer Erzieherinnen über die Feuerfluchttreppe aus Metall außen die Kindertagesstätte verlassen. Sie fanden sich auf einem für Notfälle bestimmten Sammelplatz und beobachteten das Geschehen aus sicherer Entfernung.

Derweil gab Einsatzleiter Matthias Pommerenke seinen Kameraden erste Anweisungen und schickte Einsatztrupps mit angelegten Atemschutzgeräten in das mit Rauch gefüllte Haus. Sie hatten die Aufgabe, die vermissten Menschen zu finden und in Sicherheit zu bringen. Zur Verstärkung rückten die zum ersten Zug gehörenden Feuerwehren der Stadt Wanzleben-Börde an. Sie unterstützten die Rettung der Menschen und stellten über eine längere Wegstrecke eine Löschwasserversorgung her. Auch kam bei der Übung die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wanzleben zum Einsatz. Zwei Feuerwehrleute fuhren im Korb der Leiter in die Höhe, um von einem Balkon der Kita ein Kind zu retten.

Ausgedacht hatte sich das Szenario der Übung in Groß Rodensleben Stefan Wilke, Verantwortlicher des ersten Zuges der Stadt Wanzleben-Börde und Feuerwehrmann aus Klein Rodensleben „Da steckt eine wochenlange Vorbereitung dahinter“, verdeutlichte er. Zusammen mit Wanzlebens Stadtwehrleiter Burkhard Wegner und den Feuerwehrmännern Jörg Drebenstedt (Hohendodeleben) und Danny Theuerwasser (Klein Rodensleben) beobachtete Wilke die Übung und wertete sie nach dem Abschluss vor der gesamten Mannschaft am Gerätehaus in Groß Rodensleben aus.

„Der Verlauf der Übung dokumentierte die Einsatzbereitschaft der Kameradinnen und Kameraden. Der Einsatz vor Ort erfolgte nach der Alarmierung deutlich unter der 12-Minuten-Frist. Das Übungsziel wurde erreicht“, schätzte Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) ein, der die Übung in Groß Rodensleben aufmerksam beobachtete. Die Rettung der Verletzten sei vollständig unter Beachtung der eigenen Sicherheit erfolgt. Dass die Technik beherrscht werde, habe unter anderem der Führer der Drehleiter bewiesen. „Mein herzlicher Dank an die erfolgreichen Kameradinnen und Kameraden“, sagte Kluge.