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Vorhaben St. Martin wird zur Kulturkirche

Die Sanierung der evangelischen Kirche St. Martin Remkersleben ist 2019 eines von drei Leader-Projekten in der Stadt Wanzleben-Börde.

Von Mathias Müller 20.03.2019, 00:01

Wanzleben l Sechs Vorhaben will die Leader-Aktionsgruppe Bördeland 2019 finanziell unterstützen. „Für die Förderung der Vorhaben stellt die LAG Bördeland aus ihren aktuellen Budgets an Mitteln der Europäischen Union etwa 400.000 Euro zur Verfügung“, kündigt Angelika Fricke von der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt, die als Leader-Managerin in der Bördeland-Gruppe arbeitet, an. Für die Vorhaben 2019 habe die Aktionsgruppe die Förderanträge zum 1. März 2019 gestellt, sie seien daher noch nicht bewilligt.

Die Leader-Aktionsgruppe Bördeland umfasst das Gebiet der beiden Einheitsgemeinden Stadt Wanzleben-Börde und Sülzetal im Landkreis Börde und der Gemeinde Bördeland im Salzlandkreis. Den Vorsitz hat aktuell Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos).

In der Stadt Wanzleben-Börde stehen in diesem Jahr drei Projekte auf dem Plan der LAG Börde. Dazu zählt die Förderung des Baus eines barrierefreien Zugangs zur Trauerhalle auf dem Friedhof der Kernstadt Wanzleben. Weiterhin der Bau einer Terrasse im Gemeindezentrum St. Johannis Klein Wanzleben im Kirchgarten sowie die Instandsetzung von Treppenanlagen. Ebenso soll dort ein neuer Zaun entstehen, eine alte Mauer abgetragen, der Hang abgefangen und der Abwasseranschluss erneuert werden.

Ein weiteres Vorhaben der LAG Börde in der Stadt Wanzleben-Börde ist die Innensanierung der evangelischen Kirche Stankt Martin in Remkersleben. Dabei sollen das Kirchenschiff saniert und das Mauerwerk instand gesetzt werden. Auch soll die Kirche einen neuen Innenputz und eine neue Ausmalung bekommen. Das Gotteshaus soll in Zukunft als Kulturkirche genutzt werden. „Dieses Projekt ist ein Glücksfall für Remkersleben“, sagt der Seehäuser Pfarrer Thomas Seiler, der die evangelische Kirchengemeinde St. Martin seelsorgerisch betreut. Mit der Umgestaltung zur Kulturkirche würden dort natürlich weiterhin Gottesdienste stattfinden.

Die Kirche wolle sich jedoch noch weiter für öffentliche Veranstaltungen öffnen. Bereits jetzt sei sie Ort für Konzerte des Männergesangvereins „Freundschaft“ Remkersleben und des Weihnachtskonzerts des Landespolizei-Orchesters von Sachsen-Anhalt. Seiler hob die aus seiner Sicht gute Zusammenarbeit der Kirchengemeinde mit der Feuerwehr, dem Ortschaftsrat, der Kindertagesstätte „Zwergenland“ und dem Männergesangverein hervor. Jetzt würden alle am Projekt beteiligen Partner auf die Entscheidung der Bewilligungsbehörden waren. Das Vorhaben habe ein Gesamtvolumen von mehr als 148.500 Euro und könne mit zu 90 Prozent von der Europäischen Union gefördert werden. Der Rest stamme aus Eigenmitteln des evangelischen Kirchenkreises Egeln. Wie Pfarrer Seiler betonte, seien das die geplanten Kosten, eine Bewilligung der Förderung stehe noch aus.

„Leader stellt eine der wenigen Möglichkeiten für die Bürger dar, die es ermöglicht unter Nutzung von finanziellen Mitteln der Europäischen Union direkt das Leben vor Ort zu gestalten. Die Ergebnisse sind deutlich sichtbar“, sagt Thomas Kluge. Wer könne zum Beispiel die 2017 neu gestaltete Fassade des Dorphuses in Klein Germersleben übersehen.

Damit Leader für Kommunen und Vereine attraktiv bleibe, sei ein möglichst unbürokratisches Verfahren nötig. In der Umsetzung der Vorhaben habe die Aktionsgruppe Bördeland in der Vergangenheit gute Erfahrung mit ihrer Leader-Managerin Angelika Fricke und mit der Genehmigungsbehörde, dem Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten mit Sitz in Wanzleben gemacht. „Wer Ideen und Interesse hat, der bekommt auch die notwendige Unterstützung“, ist sich Kluge sicher. „Guter Boden für gute Ideen“ bleibe dabei das Leitmotiv der Aktionsgruppe. Nach Kluges Ansicht würden die Vorhaben die Stadt Wanzleben-Börde und ihre Ortschaften sowie die beteiligten Partner wie Vereine und Kirchengemeinden stärken.

Natürlich brauche auch die Aktionsgruppe Bördeland Geld, um die Vorhaben zu realisieren und das bürgerschaftliche Engagement zu stärken. Wie Kluge ankündigt, setzte die Aktionsgruppe auf die neue Förderperiode von 2021 bis 2024. Leader-Management brauche Kontinuität, auch wenn die Einzelmaßnahmen konkret abrechenbar seien.

„Oft höre ich auch, dass die vollständige Vorfinanzierung große Probleme mit sich bringt, vor allem für Vereine“, zeigt Kluge neben der Bürokratie ein weiteres Problem auf. Ebenso sei die Bearbeitungszeit der Fördermittelanträge von mehr als einem Jahr durch das Landesverwaltungsamt deutlich zu lange. „Damit ändern sich Planungszeiträume, Preisangebote und letztendlich auch die Gesamtkosten und Eigenanteile für die Projektträger“, verdeutlicht Kluge.

Im August will die Leader-Aktionsgruppe Bördeland in einem Ortsteil der Stadt Wanzleben-Börde die Bevölkerung zu einem Sommerfest einladen. Dabei informiert die Aktionsgruppe über ihre Vorhaben.