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Wanzleben Alltagswege oft nicht sicher genug

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub möchte wissen, wie fahrradfreundlich die einzelnen Kommunen in Deutschland sind.

Von Josephine Schlüer 25.11.2020, 23:01

Wanzleben l Wanzleben gehört zu den insgesamt 36 Kommunen, die die Arbeitsgruppe „Fahrradfreundliche Kommune“ ins Leben gerufen haben. Ziel der AG ist es, langfristig Zertifizierungsverfahren für eben solche Kommunen zu entwickeln. Wie die Bewohner der Stadt Wanzleben-Börde das Angebot an Radwegen in der Stadt oder ihrem Ortsteil wahrnehmen, können sie schon jetzt im Rahmen einer anderen Befragung mitteilen.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) testet seit 2018 das Fahrradklima in den Kommunen bundesweit. Im Internet gibt es dazu unter www.fahrradklima-test.adfc.de einen Fragebogen, der jedem Bürger offen steht. Einwohner sollen unter anderem angeben, ob nur bestimmte Gruppen Fahrrad fahren oder Menschen aus allen Bereichen der Bevölkerung, ob in jüngster Zeit viel für den Radverkehr getan wurde, ob die Gemeinde darauf achtet, dass Autos nicht auf Radwegen parken, ob es Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern gibt, Fahrraddiebstahl oft vorkommt oder Einbahnstraßen auch in der Gegenrichtung freigegeben sind.

„Das Fahrrad gewinnt auch in unserer Stadt mit ihren Ortsteilen an Bedeutung“, sagt Thomas Kluge, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde. Bei Radwegen werde nach touristischen Radwegen, inklusive Touren in der Freizeit und Alltagsfahrten unterschieden. „Die Bedingungen sind gut, wenn man nur radeln möchte“, bewertet Kluge. Problematisch schätze er jedoch die straßenbegleitenden Radwege ein. „An Bundes- und Landesstraßen fehlen diese fast überall“, sagt Kluge. Wer ein Ziel habe, ob zur Schule oder zum Arbeitsplatz, der fahre oft nicht auf sicheren Wegen. „Hier haben wir Erwartungen an den neuen Landesradwegeplan“, so der Wanzleber Bürgermeister. Allein schon durch die E-Bikes seien längere Touren für viele kein Problem mehr.

In den Ortschaften seien die Möglichkeiten zur Fahrradnutzung, jedenfalls außerhalb von Landes- und Bundesstraßen, recht gut. In Wanzleben seien der Radweg am Dammweg und an einem Teil der Bundesstraße von Bedeutung. „Hier trifft man Fahrradfahrende oft“, so Kluge.

Für keinen der Wanzleber Ortsteile der Stadt Wanzleben-Börde sei aktuell ein Radweg bis 2024 in den Planungen vorgesehen, auch nicht in der Investitionsplanung. Dies begründe sich aus dem Wegfall von Fördergeldern und Straßenausbaubeiträgen.

Ab 2024 seien unter anderem bessere Radverbindungen von Wanzleben nach Klein Wanzleben und über Meyendorf nach Seehausen sowie von Wanzleben nach Domersleben und von dort aus sowohl nach Hohendodeleben als auch nach Klein Rodensleben geplant. Zudem hätten die Ortsräte zusätzliche Verbindungen von Domersleben nach Remkersleben über Dreileben nach Groß Rodensleben, Klein Rodensleben und Niederndodeleben vorgeschlagen.

An touristisch befahrbaren Wegen hat Wanzleben aber einiges zu bieten, wie auch die Volksstimme-Serie aus dem Sommer entdecken ließ. So etwa die Fahrradroute vom Bucher Weg in Wanzleben entweder über den Naturlehrpfad oder einfach entlang des Naturschutzgebietes.