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Rübelandbahn Geburtstag mit großem Bahnhof

Die Rübelandbahn wird 130 Jahre alt. Das wird mit einer großen Geburtstagsparty gefeiert.

Von Katrin Schröder 26.09.2015, 01:01

Rübeland l Eigentlich hätten die Eisenbahnfreunde bis 1. November warten müssen. An diesem Tag vor genau 130 Jahren ist die Harzgebirgsbahn, wie sie damals noch hieß, in Betrieb genommen worden. „Doch es ist fraglich, ob wir dann gutes Wetter haben würden“, sagt Rolf Borchert, der Vorsitzende des Fördervereins der Rübelandbahn. Deshalb findet die große Geburtstagsparty zum Bahnjubiläum bereits am Sonnabend, 10. Oktober, statt.

Organisiert wird das Ereignis vom Tourismusbetrieb der Stadt Oberharz, der Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn und dem Förderverein. „Das Wichtigste ist aber, dass sich alle Vereine des Ortes beteiligen“, sagt Tourismuschef Thomas Schult. Die Schützen, Gartenverein, Freibadverein, Feuerwehr und andere mehr sorgen dafür, dass die Gäste, die aus der Bahn steigen, nicht hungrig und durstig bleiben. Für die Kinder ist ein buntes Programm mit Hüpfburg und Miniatureisenbahn geplant, kündigt Stefan Nickell von der Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn an.

Die Erwachsenen können derweil am Stand des Bahnfördervereins nach Raritäten der Eisenbahnliteratur stöbern und die „Mammut“ bestaunen. Die letzte noch erhaltene Dampflokomotive der sogenannten Tierklasse soll sich zum Festtag den Besuchern präsentieren. Die anderen Vertreter der Tierklasse erhielten ihre Namen „Wisent“, „Büffel“ und „Elch“ ebenfalls wegen ihres bulligen Aussehens und der großen Zugkraft.

Für Wanderfreunde bietet der Harzklub Rübeland eine geführte Tour zum Aussichtspunkt „Hoher Kleef“ an. Ein besonderer Programmpunkt ist um 18.30 Uhr die offizielle Einweihung des Bärenstandbildes, das in Kürze wieder an seinem angestammten Platz auf der Rübeländer Herzklippe aufgestellt werden wird. Nach der offiziellen Freigabe der neu gebauten Ortsmitte mit Brücke und Straßen, die für Mittwoch, 7. Oktober, geplant ist, hat der Höhlenort damit auch sein Wahrzeichen wieder zurück.

Zur Feier des Tages fährt die Rübelandbahn zweimal nach Rübeland und zurück. Um 10.15 und 16 Uhr startet der Zug von Blankenburg aus nach Rübeland, um 13 und 18.30 Uhr geht es von dort wieder retour. Am Bahnhof in Blankenburg wird ebenfalls gefeiert, ortsansässige Firmen präsentieren sich mit Informationsständen.

Im Jahr 1870 ist die Halberstadt-Blankenburger Eisenbahngesellschaft (HBE) gegründet worden – finanziert in Form von Stammaktien mit einem Nennwert von je 200 Talern. Im August 1884 begann der Bau der Harzgebirgsbahn unter der Leitung des damaligen HBE-Direktors Albert Schneider. Ein Jahr später gab das Eisenbahn-Kommissariat die Strecke mit dem kombinierten Adhäsions- und Zahnstangen-System, den „eigenthümlichen Zahnstangeneinfahrten“ sowie der Zahnradlokomotive frei. Diese Technologie war anfangs notwendig, um die Steigungen der Strecke von bis zu sechs Prozent zu bewältigen. Später kamen die Dampfloks, die 1966 mit der Einführung des elektrischen Zugbetriebs aufs Abstellgleis fuhren. Nach der Wende stand die Zukunft der Strecke, die 40 Jahre lang nicht instandgesetzt worden war, auf der Kippe. Nach der Sanierung übernahm die Fels Netz GmbH, eine Tochter der Felswerke, den Bahnbetrieb.

Nach dem Bahnjubiläum besteht erneut die Gelegenheit, auf den Zug nach Rübeland aufzuspringen. Am Sonnabend, 24. Oktober, und Sonntag, 25. Oktober, ist die ,,Bergkönigin" auf der Strecke unterwegs.