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Start Handyparken - Zahlen ohne Kleingeld

Ab sofort bietet die Stadtverwaltung das Handyparken parallel zum herkömmlichen Parkschein an.

Von Ivonne Sielaff 02.10.2015, 01:01

Wernigerode l Es ist so weit. Seit Donnerstag können Autofahrer in Wernigerode ihre Parkgebühren bargeldlos mit dem Handy bezahlen. In den frühen Morgenstunden wurde die 26 Parkautomaten im Stadtgebiet mit Aufklebern versehen, auf denen das technische Prozedere erläutert wird. Wernigerode steht damit ab sofort in einer Reihe mit Städten wie Magdeburg, Goslar, Aschersleben, Naumburg und Braunlage, die das sogenannte Handyparken als zusätzlichen Service anbieten.

Initiator und Ideengeber André Weber (CDU) ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit Wernigerodes Ordnungsamtschef Gerald Fröhlich den ersten virtuellen Parkschein zu ziehen. Und so funktioniert es: Einfach mit dem internetfähigen Handy das Programm (App) „Travipay“ herunterladen, das Autokennzeichen und die gewünschte Parkdauer eintippen und fertig. Die jeweilige Parkzone erkennt das Gerät per GPS. Die Parkgebühren werden entweder über die Handyrechnung, über die Kreditkarte oder über andere Bezahldienste abgebucht. Ist die Parkdauer abgelaufen, wird dem Nutzer eine Kurznachricht zur Erinnerung geschickt.

„Sämtliche Servicegebühren übernimmt die Stadtverwaltung“, informiert Gerald Fröhlich. „Das heißt, die Nutzer bezahlen lediglich die Parkgebühren – so wie jeder andere Autofahrer, der sein Parkticket auf die herkömmliche Art löst.“ Selbstverständlich werden auch die virtuellen Tickets kontrolliert. Die Politessen sind mit internetfähigen Erfassunggeräten ausgestattet. Nach Eingabe des Autokennzeichens erhalten sie ein Signal, wenn der Fahrer seinen Parkschein zuvor mit dem Handy gelöst hat.

„Leider können wir erst einmal nur den App-Dienst anbieten“, so Ordnungsamtschef Fröhlich. Die SMS-Variante konnte nicht rechtzeitig umgesetzt werden. „Es gab technische Probleme beim Serviceanbieter“, so Fröhlich. Er rechne aber damit, dass ab Beginn 2016 auch diese Möglichkeit des Bezahlens angeboten werden kann.

Hintergrund: Gut fünf Jahre sind von der ersten Idee bis zum tatsächlichen Startschuss für das Handyparken ins Land gegangen. 2010 hatte Initiator André Weber erstmal von der Möglichkeit des virtuellen Parkscheins gehört. Ab 2011 beschäftigte sich der CDU-Stadtratsabgeordnete intensiv mit dem Thema, recherchierte und holte Angebote von Serviceunternehmen ein. 2013 formulierte er seinen Vorschlag in einer Beschlussvorlage, die durch alle Ausschüsse ging und schließlich vom Stadtrat abgesegnet wurde. Damals war man von ingesamt 15 000 Euro Kosten für die Kommune bei einer zweijährigen Laufzeit ausgegangen. Eigentlich war die Einführung für Januar 2015 geplant, doch die Realisierung verzögerte sich, auch weil die Konkurrenz auf dem Markt sehr groß ist. Die Serviceanbieter hatten die Gebühren inzwischen um gut die Hälfte gesenkt – zum Vorteil der Stadt. Das Unternehmen Sunhill erhielt schließlich den Zuschlag. Dieser Serviceanbieter arbeitet auch mit Magdeburg und Braunlage zusammen.

„Ich freue mich, dass es nun endlich so weit ist“, so André Weber am Donnerstag. Er hoffe nun, dass möglichst viele Autofahrer das neue Angebot nutzen.