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Sicherheit „Wäldchen“ bietet kein Versteck mehr

Mitarbeiter des Gartenamtes haben nach einer Attacke nahe der Francke-Schule in Wernigerode Bäume und Büsche entfernt.

Von Holger Manigk 07.11.2015, 00:01

Wernigerode l Freier Blick durch das sogenannte „Wäldchen“ an der August-Hermann-Francke-Grundschule in Wernigerode: Mitarbeiter des Wernigeröder Gartenamtes und des Bauhofes haben Bäume und Büsche auf dem rund 800 Quadratmeter großen Grünareal an der Lutherstraße gerodet. Zum Hintergrund: Anfang Oktober war eine Lehrerin auf dem Weg zur Schule überfallen worden. Der Täter hatte sich in dem dichten Gebüsch gegenüber der Christuskirche versteckt, bevor er die 59 Jahre alte Pädagogin von hinten attackierte.

„Wir haben soweit ausgelichtet, dass sich in der dunklen Jahreszeit hier niemand mehr verstecken kann“, sagt Gartenamtschef Frank Schmidt. Die Straßenlampen würden das Gebiet nun ausreichend ausleuchten.

Dazu seien zwei Einsätze nötig gewesen. „Ursprünglich wollten wir den Parkcharakter erhalten und haben dosiert gefällt,“ erläutert Schmidt. Doch um Sicherheitsbedenken gerecht zu werden, hätten seine Mitarbeiter noch einmal nachgearbeitet. Die restlichen Baumscheiben, Äste und Zweige, die derzeit zwischen den Bäumen liegen, werden noch weggeräumt.

Was mit der städtischen Fläche nun geschehen soll, ist unklar, so der Amtsleiter. Es gäbe den Wunsch, das Areal zu einer Stellfläche für Autos auszubauen. „Davon würde auch die nahe gelegene Hochschule Harz profitieren.“ Eine dauerhafte Lösung wäre im Interesse des Gartenamtes, sagt Frank Schmidt. „So, wie das ‚Wäldchen‘ jetzt aussieht, kostet es uns nur Geld und Arbeitskraft.“

Auf der Fläche vor der Grundschule haben sich einst Kleingärten befunden, erläutert Schmidt. Nachdem die Gärten aufgegeben wurden, hätten sich Ahorn und Eschen auf dem grünen Flecken in Hasserode unkontrolliert ausgebreitet. „Wenn wir nicht eingreifen, würde jede Wiese zunächst verkrauten, schließlich zu Wald werden“, sagt der Gartenamtsleiter.