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Bauvorhaben Breite Straße erhält neues Gewand

2016 stehen eine Reihe Bauprojekte in Wernigerode und den Ortsteilen auf dem Plan. Einiges ist aber noch in der Schwebe.

Von Katrin Schröder 04.01.2016, 00:01

Wernigerode l Die untere Breite Straße hat im Advent für Diskussionen gesorgt – wieder einmal. Zahlreiche Passanten flanierten über die Straße, gleichzeitig rollte der Verkehr. Ende des Jahres könnte das Bild bereits etwas anders aussehen – denn der Umbau des Straßenabschnittes startet im Frühjahr. Dies erklärt Baudezernent Burkhard Rudo im Volksstimme-Gespräch über die für 2016 geplanten Bauprojekten.

Der Dezernent kennt die Konflikte zwischen Auto- und Radfahrern sowie Fußgängern. „Der Verkehr wird dort als Störfaktor wahrgenommen“, sagt er. Um Abhilfe zu schaffen, wird die Fahrbahn verengt, die Fußwege hingegen werden breiter. „Es wird ein verkehrsberuhigter Bereich“, so Rudo. Das werde in der Gestaltung deutlich sichtbar, was wiederum – wie er hofft – das Fahrverhalten beeinflussen werde.

Für das Pflaster werde Diabas verwendet, ein Harzer Gestein von großer Härte. „Es wird eine Straße in der Qualität der Fußgängerzone werden“, kündigt Rudo an. Rund 1,7 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten, zu 70 Prozent wird es über Fördergeld finanziert.

Wenn über die Ausschreibung, die im Januar veröffentlicht wird, eine Firma gefunden worden ist, wird der Ausbau in zwei bis drei Abschnitten verwirklicht. Begonnen werde aus technischen Gründen am tiefsten Punkt in Höhe Grubenstraße. Von dort bis zur Pfarrstraße ist der erste Bauabschnitt geplant. Danach geht es weiter von der Pfarrstraße bis zur Johannisstraße oder gleich weiter bis zur Ringstraße. „Das hängt davon ab, wie es organisatorisch am besten passt“, so Rudo. Während der dazu notwendigen Vollsperrung wird der Verkehr über die Seitenstraßen umgeleitet. „Die Anwohner werden darüber in einer Versammlung informiert“, kündigt Rudo an.

Ein weiteres Projekt, das seit langem in Vorbereitung ist und im Frühjahr startet, ist der Umbau des Eisstadions zur Schierke Arena (Volksstimme berichtete). Im Frühjahr soll der Startschuss für das sieben Millionen Euro teure Vorhaben fallen. „Sobald die Witterung es zulässt, wollen wir beginnen“, sagt Rudo. Derzeit wird europaweit nach einem Bauunternehmen gesucht, das die Ausführung des markanten Baus mit dem geschwungenen Dach übernimmt. Es wird mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren gerechnet.

Fortgesetzt wird die Sanierung des Kindergartens in Schierke. Diese verteuert sich erheblich – von einer auf 1,8 Millionen Euro. „Das gesamte Gebäude ist vom echten Hausschwamm befallen“, erklärt Baudezernent Rudo. Holz und Mauerwerk in dem 1680 erbauten Haus sind dadurch in Mitleidenschaft gezogen. „Es gibt kein einziges Bauwerksteil, das nicht befallen ist.“ Für die Mehrkosten hat das Wernigeröder Bauamt einen Förderantrag gestellt. „Alles weitere hängt davon ab, wann wir den Bescheid bekommen.“

Fertig werden soll 2016 die Feldstraße. Nachdem der erste Bauabschnitt Mitte Dezember abgeschlossen worden ist, geht es im Frühjahr weiter mit dem zweiten Teil der Sanierung bis zum Lüttgengraben.

Auf dem Plan stehen für 2016 weitere Vorhaben wie die Fortsetzung der Sanierung in der Großen Bergstraße und die Beleuchtung der Schlosschaussee. Dafür gibt es Städtebauförderung, doch wann diese und andere Projekte verwirklicht werden, ist noch nicht ganz klar. „Wir müssen erst den Haushalt auf sichere Beine stellen“, sagt Burkhard Rudo. Das Zahlenwerk ist derzeit in Arbeit, eine externe Firma unterstützt die Kämmerei bei der Erstellung der Eröffnungsbilanz, in der das städtische Vermögen bewertet wird. Erst Mitte des Jahres ist mit dem Haushaltsentwurf 2016 zu rechnen.

Das hat Folgen für das Baugeschehen. Unter vorläufiger Haushaltsführung können neben Vorhaben, die bereits haushalterisch untersetzt sind, nur dringende Reparaturen veranlasst werden. Alles andere verschiebt sich in die zweite Jahreshälfte. „Es kann sein, dass wir deshalb nicht mehr alle Projekte in diesem Jahr realisieren können“, so Rudo.

Planerisch geht es aber voran. Der Baudezernent rechnet damit, dass 2016 für das Areal am Küchengarten und das Grundstück Breite Straße 84 die Bebauungspläne fertiggestellt werden. Gleiches gilt für das Ochsenteich-Gelände, wo die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) eine gläserne Lokwerkstatt bauen wollen.