1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Knallteufel haben wieder zugeschlagen

Ruhestörung Knallteufel haben wieder zugeschlagen

In der Wernigeröder Bachstraße ist in der Nacht zum Sonntag ein Knallkörper explodiert.

Von Ivonne Sielaff 26.01.2016, 00:01

Wernigerode l Viele Bewohner der Johann-Sebastian-Bach-Straße sind in der Nacht zum Sonntag aus dem Schlaf geschreckt. Unbekannte haben gegen 3.40 Uhr einen Böller an der Bushaltestelle Einmündung Marktstraße gezündet. Es sei ein „extrem lauter“ Knall gewesen, sagt ein Anwohner gegenüber der Volksstimme. „Zwei männliche Personen sind mit einem Fahrrad weggefahren“, so der Zeuge. Eine Person habe auf dem Lenker gesessen. Weitere Personen seien mit einem schwarzen Auto geflüchtet. Die Spuren der „Knallteufel“ sind auch am Tag danach noch sichtbar: Schmauchspuren, Schäden an der Glasscheibe der Haltestelle, Reste des Böllers auf dem Boden.

Es ist nicht das erste Mal, dass es in Wernigerode knallt. Im Dezember berichtete die Harzer Volksstimme erstmals über die nächtlichen Ruhestörungen. Etliche Wernigeröder haben sich seither in der Redaktion gemeldet, um von ihren Beobachtungen zu berichten. „Ich höre die Knallerei ganzjährig aus Richtung Schlossberg und Lustgarten“, so eine Anruferin. „Immer zwischen 23 und 1 Uhr.“ Man könne die Uhr danach stellen. Eine Bewohnerin der Minslebener Straße hat beim Ausführen ihres Hundes einen jungen Mann mit einem Fahrrad gesehen, der einen Knallkörper zündete. „Als ich ihn darauf ansprach, hat er mich beschimpft und mir noch einen Knaller hinterhergeworfen“, so die Frau. Auch in den Wohngebieten Stadtfeld und Harzblick sowie rund um den Katzenteich und den Supermarkt Kaufland knallt es häufig.

Das Problem: Die Vorfälle werden nicht bei der Polizei angezeigt. Dadurch können die Täter nicht verfolgt, geschweige denn gestellt werden. Wie bei dem Knall am Sonntag. „Uns wurde nichts gemeldet“, sagt Polizeisprecher Uwe Becker auf Nachfrage. In solchen Fällen seien die Beamten auf Zeugenhinweise angewiesen. Becker rät Zeugen deshalb, sich zeitnah an die Polizei zu wenden.

Hintergrund: Raketen und Böller dürfen nur vom 31. Dezember bis zum 1. Januar gezündet werden. Außerhalb dieser Zeitspanne müssen private Feuerwerke von der Stadt, professionelle vom Landkreis genehmigt werden. Alles andere ist illegal.