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Museum Landeanflug für Erlebniszentrum

Das Luftahrtmuseum in Wernigerode präsentiert sich ab 1. Juni mit neuen Hallen, einem modernen Besucherzentrum und Erlebnisangeboten.

Von Katrin Schröder 01.03.2016, 00:01

Wernigerode l Maurer ziehen Außenwände in die Höhe, Arbeiter sind mit dem Bagger unterwegs, der weithin sichtbare Kran dreht sich: Vor dem Luftfahrtmuseum am Gießerweg in Wernigerode tut sich derzeit eine ganze Menge, und das bei laufendem Betrieb. „Die erste Halle ist fast fertig“, berichtet Madeleine Aulich. Zusammen mit ihrem Mann Clemens leitet sie das Museum und investiert mehr als zwei Millionen Euro in die Erweiterung des Hauses. Am 1. Juni soll die Eröffnung der zwei neuen Hallen und des Besucherzentrums gefeiert werden. „Das ist das Wunschziel“, sagt Clemens Aulich.

Rund 1600 Quadratmeter Fläche gewinnt das Luftfahrtmuseum durch die Erweiterung hinzu – zusätzlich zu den bereits vorhandenen 5000 Quadratmetern. „Es wird wesentlich größer und attraktiver“, verspricht Madeleine Aulich.Gäste betreten das Museum künftig über das Besucherzentrum, das auf 340 Quadratmetern die Kassen, einen Laden und Gastronomie beherbergt.

In der ersten Etage werden die Büros der Mitarbeiter untergebracht. Hinzu kommt ein Raum, der für Veranstaltungen unterschiedlicher Art genutzt werden kann. „Der Bedarf dafür ist da“, sagt Madeleine Aulich – denn bereits jetzt gebe es zahlreiche Anfragen für Feiern und Konferenzen im Museum.

Der Rohbau der ersten Halle – Hangar 1 genannt – steht. Sobald das Thermometer Plusgrade zeigt, soll der Boden gegossen werden. In der zweiten Halle – Hangar 2 – ist noch einiges mehr zu tun. Rund drei Wochen sind die Bauarbeiten gegenüber dem Plan im Verzug, doch Clemens Aulich drückt auf das Tempo. „Wir müssen in drei Wochen anfangen, die Hallen zu bestücken“, sagt der Unternehmer und Pilot.

Die neuen Ausstellungsflächen werden mit kleineren Flugzeugen und Vitrinen bestückt, die dank des größeren Platzangebots luftiger stehen, als dies bisher möglich war. „Wir zeigen die Geschichte der Flugzeugentwicklung – von den ersten Versuchen, Flugzeuge zu bauen, bis hin zu Maschinen aus den 1920er-, 1930er- und 1940er-Jahren“, kündigt Clemens Aulich an. Dafür müssen die Flugzeuge, die derzeit noch in Depots in Wernigerode und Umgebung lagern, zerlegt, transportiert und wieder aufgebaut werden – eine Arbeit, welche die 15 Mitarbeiter des Luftfahrtmuseums erledigen.

Von den neuen Hallen führt ein kurzer Fußweg in die bestehende Halle, die für ab den 1950er-Jahren gebaute Maschinen reserviert ist. „Aus brandschutztechnischen Gründen dürfen wir leider nicht anbauen“, so Madeleine Aulich.

Mit der Erweiterung geht eine Neuausrichtung des Hauses einher. Das Luftfahrtmuseum soll eine „Erlebniswelt auf hohem Niveau“ werden, erklärt Clemens Aulich – und das nicht nur für Erwachsene, sondern verstärkt auch für Kinder. „Wir wollen nicht nur den technikversierten Papa ansprechen, sondern die ganze Familie.“

Dazu sollen museumspädagogische Angebote geschaffen werden, die die Sinne ansprechen und Wissen vermitteln – zum Beispiel Experimente zu den Themen Luft und Aerodynamik. Schritte in diese Richtung sind die Kinderaudioführung und die Flugsimulatoren, die künftig in den Räumen der bisherigen Cafeteria stehen sollen. Die Besucher sind von dem Angebot begeistert, so Madeleine Aulich. „Das war ein Volltreffer, das wird richtig gut angenommen.“

Auf eine andere Attraktion müssen die Besucher noch eine Weile warten. Die Transall, die auf dem Dach des Luftfahrtmuseums stehen soll, wird erst 2017 ihren Platz dort finden. „In diesem Jahr schaffen wir es nicht mehr“, sagt Clemens Aulich, der derzeit über den Kauf eines Transportflugzeugs verhandelt. Das Exemplar, das bereits in seinem Besitz ist, soll voraussichtlich am Ballenstedter Flughafen bleiben. Ein zusätzliches Erlebnis soll die Rutsche bieten, über die Gäste nach der Besichtung der Transall hinuntersausen können.