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Freisprechung Mit Gesellenbrief Zukunft gestalten

32 Handwerker haben in Wernigerode ihre Gesellenbriefe erhalten und es nun selbst in den Händen, ihre Zukunft zu gestalten.

Von Regina Urbat 19.03.2016, 00:01

Wernigerode l Mit dem Gesellenbrief in der Tasche starten sie in einen neuen Lebensabschnitt. 32 Lehrlinge in Handwerksberufen haben nach dreieinhalbjähriger Ausbildung die Abschlusszeugnisse und das Schmuckblatt – den Gesellenbrief – überreicht bekommen.

Die Anwesenheit von Angehörigen und Vertretern der Kreishandwerker-schaft Wernigerode und Harz-Bode sowie Prüfungsleitern und Berufsschullehrern gaben der Feierstunde einen „ehrenvollen und würdigen Rahmen“, sagte Andreas Heine. Der Geschäftsführer der Kreishand-werkerschaft leitete die Freisprechung, die musikalisch von der Kreismusikschülerin Madlen Anders mit Stücken auf der Gitarre umrahmt wurde.

Andreas Heine sowie auch Wernigerodes Kreisobermeister Heinz Sallier beglückwünschten die frischgebackenen Gesellen und baten sie eindringlich, sich auf ihrem solides Fundament, das sie mit Beendigung der Ausbildung erworben haben, nicht auszuruhen. „Machen Sie weiter“, sagte Sallier. Geschäftsführer Heine empfahl, die Möglichkeiten wie Fortbildung, Meisterausbildung, Fachschulstudium und Qualifizierungen zu nutzen.

Ebenso würde die Kreishandwerkerschaft als Ansprechpartner für Zukunftspläne zur Verfügung stehen. Durchaus sollten Gesellen auf Wanderschaft gehen, in der Ferne Erfahrungen sammeln. „Doch kommen Sie wieder zurück, wir brauchen hier qualifizierte Leute“, sagte Sallier, der Obermeister der Fleischer­innung ist.

Mittlerweile sei das Handwerk technisch anspruchsvoll und durch die vierte industrielle Revolution, die Digitalisierung, geprägt. Handwerksbetriebe würden sich mit Konzernen und Universitäten vernetzen, um sich am Markt zu behaupten. „Ohne Handwerk funktioniert das tägliche Leben nicht“, betonte Heine. Der Geschäftsführer lobte das Leistungsniveau der Jung-Gesellen und machte gleichzeitig auf die Sorgen um den künftigen Nachwuchs aufmerksam.

Der Trend, dass sich immer weniger Bewerber für freie Lehrstellen finden, gelte auch im Handwerk. Demografie, wirtschaftliche Entwicklung und mangelnde Schulbildung seien Ursachen. Deshalb werde die Kreishandwerkerschaft nach Lösungen suchen, um das Interesse an Handwerksberufen zu wecken. „Wenn die digitale Welt immer mehr zum Mittelpunkt wird, geht der Blick für die reale Welt verloren“, mahnte Heine.

Die junge Frau und die jungen Männer, die am Mittwoch freigesprochen wurden, haben den Blick für die reale Welt nicht verloren und ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.